Vergleichskampf der Großmeister Wolfgang Uhlmann und Hans-Joachim Hecht im Rahmen des Dies academicus

zum 608. Gründungstag der Universität Leipzig

Mit dabei: Der Olympiaschachtisch aus dem Schachmuseum Löberitz

Wolfgang Uhlmann vs. Hajo Hecht und Organisator Dr. Gerhard Köhler Der Verein Kinderschach in Deutschland e. V., der kürzlich vom Ostdeutschen Sparkassenverband als Verein des Jahres gekürt wurde, die Universität Leipzig, die Schachstiftung GK gGmbH Taucha, die Schachgemeinschaft Leipzig e. V., die Schachgemeinschaft 1871 Löberitz e.V. sowie die Emanuel-Lasker-Gesellschaft Berlin haben die deutschen Schachlegenden Wolfgang Uhlmann und Hans-Joachim Hecht zu vier Partien und einer Simultanveranstaltung an der Uni Leipzig gewinnen können. Hecht sprang für den erkrankten Großmeister und Ex-FIDE-Präsidenten Friðrik Ólafsson aus Island ein.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Dies academicus zum 608. Gründungstag der Universität Leipzig statt. Für die Universität agierte Dr. Wilfried Röder mit seinem Team.
Am Freitag, 1. Dezember 2017, kamen im dann im Hörsaal 8 des Hörsaalgebäudes am Augustusplatz, 11.00 Uhr und 15.00 Uhr zwei Rapidpartien (2 x 60 Minuten) zur Austragung. Am Sonnabend, 2. Dezember 2017, wurden von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr zwei weitere Partien (2 x 30 Minuten) ausgetragen.

Wolfgang Uhlmann (82) war der mit Abstand erfolgreichste Schachspieler der DDR. Der Schachgroßmeister ist auch Autor und Schachtheoretiker. Uhlmann, 11-facher DDR-Meister, erreichte einmal das Kandidatenturnier, gewann Turniere in Sarajevo, Havanna, Zagreb und Hastings. 1968 siegte Uhlmann beim Lasker-Memorial in Berlin. Seinen letzten großen Erfolg errang Uhlmann 1998 als Zweiter der Seniorenweltmeisterschaft.

Wolfgang Uhlmann vs. Hajo Hecht Hans-Joachim "HaJo" Hecht (78), dem man sein Alter nicht ansah, ist Großmeister und spielte lange Zeit für den SC Solingen in der Bundesliga. Er nahm für die BRD an 10 Schacholympiaden teil. Hecht gewann Turniere in Bad Pyrmont, Olot, Málaga sowie in Dortmund die 2. Internationale Deutsche Einzelmeisterschaft. Außerdem war er lange Jahre Sekundant des besten deutschen Spielers Robert Hübner.

Nur wenige Zuschauer fanden den Weg an den Wettkampfort, denn die Veranstaltung wurde weder in einer Schachzeitung noch langfristig in der Tagespresse angekündigt. Die Mühen und Kosten von Hauptinitiator Dr. Gerhard Köhler für den gelungenen und interessanten Wettkampf standen somit in keinem guten Verhältnis zur Zuschauerresonanz.
Zu den Ergebnissen: Uhlmann musste einerseits seinem Alter Tribut zollen, spielte aber anderseits zwei Remisstellungen auf Gewinn, um diese dann noch zu verlieren. So gewann am Ende Hans-Joachim Hecht überlegen mit 3,5:0,5.

Die Schachgemeinschaft 1871 Löberitz war mit ihrem Schachtisch von der Schacholympiade, die 1960 in Leipzig stattfand, beteiligt. Konrad Reiß und Thomas Richter kümmerten sich an Ort und Stelle um das wertvolle Exponat. Auf diesem Tisch duellierten sich im Jahre 2014 an gleicher Stelle auch schon Uhlmann und Viktor Kortschnoi.
Norman Schütze hatte als ein weiterer Löberitzer eine wichtige Funktion inne, denn er kommentierte sachkundig für die anwesenden Zuschauer die vier ausgetragenen Partien.

Norman kommentiert In den Reihen der Zuschauer fand sich auch allerhand Prominenz: Großmeister Lothar Vogt, FIDE-Meister Manfred Schöneberg, Dr. Günter Reinemann, der Ehrenpräsiden des LSV von Sachsen-Anhalt und Thomas Weischede, der Präsident der Emanuel-Lasker-Gesellschaft.
Beim abschließenden Festbankett im berühmten "Auerbachs Keller", das zu Ehren der beiden Altmeister stattfand, konnte Dr. Gerhard Köhler noch weitere prominente Schachfunktionäre begrüßen. Zu nennen sind hier Paul Werner Wagner, Dr. Dirk Jordan oder Andreas Domaske.

Konrad

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