1. Spieltag: SG 1871 Löberitz - Stendaler SK 4:2

Nach der Eröffnung handelte es sich überall erstmal um relativ normale Stellungen. Ich versuche etwas von der Theorie des Vierspringerspiels abzuweichen um Karsten zu verunsichern. Die übrigen Bretter schienen sich an bekannte Theoriepfade zu halten. Laut Normi sollte die wohl interessanteste Partie Christian an Brett 2 bekommen, da es sich um eine Stellung handele, in der sich auch hochgradige Spieler prügelten.
Als ich später überall schaute, kristallisierten sich schon einige genauere Dinge heraus. Mir rann langsam die Zeit davon, auf Christians Brett griffen beide Spieler am Damenflügel an (obwohl Christians Angriffsplan in meinen Laienaugen wohl eher am Königsflügel liegen müsste). Beide Angriffe wurden jedoch jeweils zurückgeschlagen wodurch es nur mit Einschränkungen leichte Initiative auf Christians Seite gab. Flori bereitete mir einige Bedenken, stand er doch sehr beengt und war auch mit deutlichem Entwicklungsrückstand bedacht. Der König stand solide im Zentrum, während der Weiße sich bereits hinter die Königsflügelbauern per Rochade geflüchtet hatte und gegen das recht marode Zentrum spielte. Josi hatte bereits eine Leichtfigur mehr und gewann in der Folge recht schnell. Vicky war Sorgenstellung Nr. 2. Zwar hatte sie Entwicklungsvorsprung, doch war dieser erstens kaum zu nutzen und zweitens waren darin 2 Bauern investiert. An unserem sechstem Brett stand Sebastian mit besserer Bauernstellung bereits im Endspiel. Später standen sich lediglich 2 Springer gegenüber, sowie auf jeder Seite 3 vereinzelte Bauern. Folgerichtig die Punkteteilung.
Die Minuten strichen ins Land und die Stellungen veränderten sich, ebenso lichteten sich bei mir Zeitreserven und Figurenzahl. Ich arbeitete mir eine recht aktive Stellung heraus, in der ich jedoch vergeblich nach den besten Fortsetzungen suchte. Materieller Vorteil ließ sich nur schwer erwirtschaften und meist nur unter Verlust der Initiative. Irgendwann gelang es dann doch ins Turmendspiel abzuwickeln, dort einen Bauern zu gewinnen, einen gedeckten Freibauern zu platzieren und dann solange zu warten, bis Karsten nicht aufpasste und in der falschen Stellung versuchte seinen Turm zum Zwecke der eigenen Bauernumwandlung zu opfern. Nach der Widerlegung war auch meine Partie zu Ende. Zuvor musste Vicky jedoch die weiße Fahne hissen, nachdem zwei Minusbauern (auf a- und b-Linie) im Endspiel mit S+L nicht ohne Verluste aufgehalten werden konnten. Der Punktestand also 2,5:1,5.
Flori und sein Gegner patzten anscheinend um die Wette. So gewann Flori nach einem nicht sehr seriös anmutenden Abtausch einen Läufer, verlor diese Mehrfigur jedoch zwei Züge später wieder und hatte doch einen Mehrbauern auf dem Konto zu verbuchen. Langsam konnte er sich befreien und gewann doch noch eine Figur, die er bis zum baldigen Ende behielt. Christian fand schlussendlich doch den in meinen Augen richtigen Flügel, spielte den Gegner in die Defensive, leider reichte wohl das Material nicht mehr aus um genug Druck für den Gewinn aufzubauen. Mit Blick auf Floris nun positiv anmutende Stellung gab es das Okay für die Punkteteilung. Josis Ausspruch an dieser Stelle sprach Bände über das Vertrauen in Floris Spielstärke: "DU WILLST DAS DOCH WOHL NICHT DEM DA ANVERTRAUEN???" (hoffe es war richtig wiedergegeben, zumindest sinngemäß).
Trotz aller Ängste, die wir ab diesem Moment durchstanden, gewann Flori nur wenige Minuten später seine Partie. Somit also ein annehmbarer 4:2-Erfolg.
Allerdings, mein persönlicher Eindruck von der schachlichen Leistung unserer heutigen Mannschaft ist, dass es an fast allen Brettern (Ausnahme Josi) noch deutliche Steigerungen geben sollte um wirklich einen Platz in der JBL Nord zu erkämpfen. Bleibt zu hoffen, dass es daran liegt, dass es für alle von uns das 1. Spiel der neuen Saison war.

Münzi

  SG 1871 Löberitz Stendaler SK 4:2
1 Münzberg, Stephan Hansch, Karsten 1-0
2 Daus, Christian Hansch, Stephan ½
3 Kunze, Florian Hampe, Tobias 1-0
4 Reiß, Josephine Soisson, Michael 1-0
5 Reiß, Viktoria Raub, Jerome 0-1
6 Daus, Sebastian Briese, Annika ½

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