2./3. Spieltag: TuS Coswig - SG 1871 Löberitz 3:5; SG 1871 Löberitz - SG GW Dresden 4,5:3,5

What a feeling ...

Nico & Sebi Am letzten Punktspielwochenende stand gleich unsere erste Doppelrunde der Liga an. Mit Coswig und Dresden waren die Gegner gut, aber auch schlagbar (machen wir uns nichts vor, alle Gegner sind schlagbar!) und außerdem hatten wir vorn ja kräftige Unterstützung durch Dana, was den Verlust von Holly kompensierte.

Das Spiellokal war schön geräumig, wenn auch etwas dunkel geraten, was uns durch den Einsatz zusätzlicher Lichtquellen aber nicht vom Schachspielen abhielt. Mit Daniel Wanzek hatten wir auch einen sehr sympathischen und kompetenten Schiedsrichter an unserer Seite, sodass eigentlich nichts mehr schief gehen konnte.

Kommen wir zur Samstagsrunde:

Löberitz vs. Coswig Danas Partieanlage in der Englischen Eröffnung sah etwas gekünstelt und später auch überaggressiv aus (obwohl gerade ich solche Worte nicht verwenden sollte). Insofern denke ich, dass das Remis völlig ok war.

Norman spielte gegen Katalanisch mit Schwarz und alles sah nach solidem Ausgleich aus, der Gegner hatte jedoch einen sehr schönen geometrischen Trick in petto (17.Dc7!), den Norman anscheinend übersah(?)
Danach entstanden hässliche isolierte Doppelbauern und Springer gegen Läufer, was Norman jedoch relativ easy Remis hielt. Wenn der Läufer nix mehr angreifen kann, ist er halt auch nicht so gut.

Christian spielte mit Weiß überraschend spät sein patentiertes b3, behandelte die entstandene Stellung mit Figurenknäuel in der Mitte (Zitat Gegner: "sieht lustig aus" - während der Partie!) etwas zu passiv und fand sich schließlich in einem sehr unangenehmen Endspiel wieder, welches der Gegner souverän verwertete (soll heißen, er ist nicht auf den Matttrick reingefallen).

Prächtige Farben am Samstag Nachmittag Sebastian spielte Grünfeld und sah sich der Fianchetto-Variante gegenüber. Er spielte im Mittelspiel relativ aggressiv und hatte einige schöne Motive zu bieten (starker Springer auf d4, und dann 31...Lf5! Und 34...Lxg4) sodass er einen schönen Punkt nach Hause holte.

Meine Partie war ebenfalls eine Fianchetto-Variante, diesmal jedoch im offenen Philidor, wo Schwarz das frühe d5 mit sehr verwirrenden Varianten zugunsten einer passiven Stellung ausließ. Das Mittelspiel bis zur Zeitkontrolle war ein relativ kontrolliertes nach-vorn-Schieben, während den schwarzen Figuren immer weniger Platz blieb. Auch den lang ersehnten Durchbruch im Zentrum konnte ich aufgrund taktischer Motive schaffen, aber im 34. Zug hatte ich eigentlich alle Früchte meiner Arbeit wieder eingestellt. Patrick hat es auch nicht gesehen und so kam es, wie ich es berechnet hatte, mit einer mehr oder weniger Gewinnstellung um die Zeitkontrolle rum.

Essen im Apachen-Pub Brain hatte die gefährliche Jobava-Variante auf dem Brett, die zwar komisch aussieht, aber wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt, in der Variante die auf dem Brett landete, sogar zu theoretischem Vorteil für Weiß führt (was relativ selten ist in den Damenbauernspielen). Da ich nur immer mal rübergucken konnte, hatte ich natürlich keine Ahnung im entstehenden T+2S-Endspiel, wer hier wen mattsetzt oder wo welcher Bauer durchläuft, aber Brain umschiffte gekonnt alle Klippen und steuerte den Remishafen an. Vielleicht kann er ja Licht ins Dunkel bringen, was da abging?

Elinas Partie war ein sehr schöner Angriffssieg gegen ein etwas unorthodoxes Caro-Kann. Die Partie sollten sich auch alle mal anschauen, sehr instruktiv den Angriff am Königsflügel geführt! :-)
Stefan spielte den Schotten mit Schwarz recht zahnlos (Sxd4 gefolgt von Df6) und tauschte im restlichen Verlauf einfach auch alle anderen Figuren. Ist nicht so viel zu sagen, solides Remis!

Nach diesem schönen Sieg stand noch gemeinsames Team-Abendessen an, ich fuhr jedoch mit den Hallensern nach Hause, da auch meine Familie gerade im Restaurant saß.

Nun das Wort zum Sonntag:

Löberitz vs. Dresden Dana spielte erneut Remis, diesmal in einer (ich vermute theorielastigen) Variante des Najdorf-Sizilianers. Ich fand die schwarze Stellung immer ein wenig ungemütlicher, aber Weiß kam wohl nicht so richtig weiter und bot somit schließlich Remis.

Norman überspielte Daniel Siedentopf in einem scharfen Sizilianer (insgesamt waren es 4 diese Runde!) und nutzte das etwas gekünstelte Spiel von Schwarz aus um in der Mitte durchzubrechen. 14.Sc6! war ein sehr schönes Motiv, das man auch nicht alle Tage sieht. Wieder was gelernt! 1-0

Christian spielte wieder mal sein vermaledeites Aljechin (argh!), diesmal kam aber sogar eine ganz angenehme Stellung heraus! Der Gegner verteidigte seine Doppelbauern aber leider sehr souverän und dann tauschte sich alles in ein remises Endspiel ab.

Analyserunde mit Grün-Weiß Bei Sebastian stand auch der Sizi auf dem Brett. Die Eröffnung sah angenehm für Weiß aus, allerdings schaffte Schwarz es doch irgendwie alles abzutauschen und hatte am Ende sogar die leicht bessere Bauernstruktur. Als der Turm jedoch in die weiße Stellung eindringen wollte, kam die Zugwiederholung Td1-Tf1,Td2-Tf2 aufs Brett.

Meine Partie war total verrückt, nachdem ich etwas in der Eröffnung überrascht wurde und einen Bauern weniger hatte (war damals jedoch relativ zufrieden mit der Stellung). Meine Qualität wollte er nicht, und später verbrauchte ich sehr viel Zeit um den Zentrumsdurchbruch mit erneutem Qualitätsopfer zu rechnen. Er zeigte sich etwas überrascht und opferte den Turm gegen die beiden Zentrumsbauern zurück, sodass sich nun mein Läufer gegen die verbundenen Freibauern am Damenflügel kämpfen sah.
Allerdings waren die Damen noch auf dem Brett, also wollte ich mattsetzen :D klappte auch ganz gut, musste allerdings wieder viel rechnen und hätte es in erneuter Zeitnot wieder fast eingestellt. Trotzdem am Ende 1-0

Brain erhielt nach der Eröffnung ein sehr schönes Endspiel mit Läuferpaar und besserer Struktur, welches er in einer unglaublich langen Partie schließlich auch zum Gewinn verwertete. Am Ende schnürte er den Schwarzen einfach ein, der sich gar nicht mehr wehren konnte.

Elina vs. Oliver Hutsch Elina hatte einen schönen Ragozin auf dem Brett, jedoch schaffte Weiß es irgendwie Druck aufzubauen und landete im Endspiel mit weißem Mehrbauern. Das wurde leider kein Remis mehr! :8
Mikly ersetzte Stefan an 8 und spielte einen englischen Aufbau, in dem er schon bald mit dem g-Bauern nach vorn stürmte. Das hinterließ jedoch Schwächen, und nachdem Mikly in der Zeitnotphase gute Chancen ausließ, kam der Gegner zum Zug. Er ließ sich zwar ein Qualitäts- gefolgt von einem Damenopfer entgehen, aber auch die triviale Fortsetzung war ausreichend.

Am Ende ein knapper Sieg, aber wie Reyk schon richtig beobachtete, müssen wir den Abwärtstrend stoppen! Bis jetzt waren es nämlich 5½, 5 und 4½ Brettpunkte. Nächstes Mal können es aber auch 7 werden oder gar 8! ;)

Nico

  TuS Coswig SG 1871 Löberitz 3:5
1 Müller, Richard WGM Reizniece-Ozola, Dana ½
2 Pietsch, Michael Schütze, Norman ½
3 Schweitzer, Andreas Schindler, Christian 1-0
4 Escher, Thomas Pallas, Sebastian 0-1
5 FM Klawa, Patrick Niegsch, Nicolas 0-1
6 Hofmann, Rares Schuster, Martin ½
7 Pönisch, Eckehard Otikova, Elina 0-1
8 Pönisch, Johannes Kalkhof, Stefan ½
  SG 1871 Löberitz SG GW Dresden 4,5:3,5
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana FM Zwahr, Paul ½
2 Schütze, Norman FM Siedentopf, Daniel 1-0
3 Schindler, Christian Rudolf, Sebastian ½
4 Pallas, Sebastian Gehmlich, Marcel ½
5 Niegsch, Nicolas Zimmermann, Rene 1-0
6 Schuster, Martin Nake, Matthias 1-0
7 Otikova, Elina Hutsch, Oliver 0-1
8 Klyszcz, Michael Kunze, Christopher 0-1

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