1. Spieltag: USV Halle II - SG 1871 Löberitz II 3:5

Was sind schon 150 DWZ?

Indian Summer auf Burg Giebichenstein Der Auftakt der neuen Saison stand an. Der Countdown hierfür war allerdings keineswegs erfreulich: Ein Ausfall jagte den nächsten. Im Endeffekt mussten wir auf den halben Stamm verzichten, während der USV fast komplett antrat. Somit hatten wir an fast jedem Brett deutliche Wertzahl-Nachteile (durchschnittlich waren es ca. 150).
Das waren nicht die besten Vorzeichen und Voraussetzungen ... Aber auch kein Grund die Flinte früh ins Korn zu werfen.

Als ich meinen ersten Rundgang begann, war Thomas H. bereits fertig. Ausgangs der Eröffnung, im Bestreben einen halb geopferten Bauern zurück zu gewinnen, lief Karl-Heinz Leonhardt in eine Springergabel. Das hätte den Verlust einer Qualle zur Folge gehabt und Weiß gab sogleich auf. Das beruhigende 1:0.

Vorderachse: Christian, Reyk, Pati, Münzi Wenig später beendete Chevalier seine Partie. Er hatte einen Katalanen auf dem Brett, mit hängenden schwarzen Bauern. Als diese leicht anfällig wurden, bot Chevalier taktisch klug Remis. Dies wurde akzeptiert, somit 1,5:0,5.
Ein großer Dank gebührt Kevin, der trotz einer Krankheit am Brett saß. In einem Alapin konnte sein Gegenüber früh Initiative entwickeln, während Schwarz gedrückt stand und keinen brauchbaren Plan zur Hand hatte. Der Mattangriff von Weiß führte zu entscheidendem Holzverlust. Ausgleich für den USV.

An den restlichen Brettern sah es aber gut aus, erste Hoffnung auf was Zählbares keimte auf ...
Ich durfte mich, an 1 gerutscht, mit Altmeister Heinz Liebert messen und versuchte einer alten Partie von Reyk gegen ihn zu folgen. Allerdings warf er mich früh aus der Vorbereitung und es hieß improvisieren. Das gelang eher suboptimal und Heinz überspielte mich zusehends. Ein Bauer ging kompensationslos über Bord. Ich fudelte etwas und siehe da; es klappte! Das Ende war kurios und für mich eher wenig schmeichelhaft: Meine Schwerfiguren drangen in sein Hinterland ein. Als ich seine Dame fesselte ging ich von einem schwarzen Dauerschach aus und bot prompt, mit 30s auf der Uhr, remis. Allerdings hätte sich mein König ganz bequem entfernen können ...
Also remis und 2:2.

Hinterachse: Nicklas, Thomas H., Thomas R., Kevin Münzi kam mit Schwarz hervorragend aus der Eröffnung und bedrängte zunehmend den weißen Königsflügel. Sein Gegner versuchte Münzi durch flottes Spielen zu irritieren, das perlte aber an unserem Mann ab. Seelenruhig, trotz wenig Zeit, verstärkte er seine Initiative, welche zum Gewinn von zwei Figuren gegen einen Turm führte. Wenig später hatte Weiß genug gesehen. Tolle Partie zum 3:2!

Reyk war der einzige von uns mit DWZ-Vorteil. Aaron baute sich gegen Caro-Kann sehr anspruchslos auf, so dass Reyk am Damenflügel aufmarschieren konnte. Davon beeindruckt versuchte Aaron am Königsflügel gegenzuhalten, verschaffte sich aber auch einige schwache Felder. Diese wurden sogleich aufs Korn genommen, so dass Weiß nahezu bewegungsunfähig wurde. In solchen Stellungen arbeitet auch die Taktik für einen und Reyk konnte eine Qualle eintüten. Das Endspiel war trostlos und wurde auch nicht lange geübt. Starke Vorstellung und 4:2!
1 Punkt hatten wir, wer hätte das gedacht?

Nicklas stand lange völlig ausgeglichen gegen Maksym. An sich konnte keine Seite irgendwas Konstruktives machen, es wurde also ewig laviert und manövriert. Leider war Nicklas für einen Moment unaufmerksam und ließ ein starkes Qualitätsopfer zu. Dies brachte Maksym zusätzlich 3 Bauern ein, die zielstrebig gen Himmel zogen. Schade! 4:3.

Nach getaner Arbeit im Biergarten Bergschänke: Sebi, Pati, Reyk, Christian S., Fan Franzi Als letzte spielte Patricia gegen Manfred Pichler. Im frühen Mittelspiel machte ich mir etwas Sorgen, da die schwarzen Drohungen am Königsflügel bedrohlich wirkten. Pati strafte mich aber Lügen und pferchte Pichel auf den letzten beiden Reihen ein. 1 Figur wurde erobert, zudem stand Schwarz immer mehr auf Matt. Mehrere einzügige Ausmacher ließ Pati in Zeitnot aus, konsolidierte aber ihren Materialvorteil. Pichel kämpfte zwar noch etwas, konnte aber das Unheil nicht mehr abwenden. 5:3!!!

Was soll man sagen? Der Sieg kommt sicher überraschend, wir waren ganz klarer Außenseiter. Allerdings kann man mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und hohem Teamgeist auch mal DWZ-Nachteil wettmachen.
Für uns war es ein klasse Auftakt der Lust auf mehr macht!

Christian B.

  USV Halle II SG 1871 Löberitz II 3:5
1 IM Liebert, Heinz Böhm, Christian ½
2 Gröbel, Aaron Schäfer, Reyk 0-1
3 Pichler, Manfred Lehmann, Patricia 0-1
4 Huth, Martin Münzberg, Stephan 0-1
5 Perekhozhuk, Maksym Rößler, Nicklas Stefan 1-0
6 Leonhardt, Karl-Heinz Hähndel, Thomas 0-1
7 Swoboda, Peter Richter, Thomas ½
8 Jedlitzke, Uwe Schiefke, Kevin 1-0

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