10./11. Spieltag: Doppelrunde Hoyerswerda

Analyse- und Bierrunde Für die letzte Doppelrunde hieß es für mich mal wieder einmal quer durch die Republik nach Hoyerswerda. Schachlich ging es nicht mehr um viel. Sowohl unten als auch oben waren Vorentscheidungen gefallen. Der ML gab noch einmal 2 Mannschaftssiege als Ziel aus und mit Dana an Board stehen die Chancen dafür immer nicht schlecht.

Die Anreise erfolgte zweigeteilt. Während Normi, Brain und ich Dana am Leipziger Flughafen einsammelten, machte sich der 2. Teil der Mannschaft mit dem Zug auf nach Schwarzkollm. Gegen 13 Uhr traf das Auto am Spiellokal ein, wo bereits der Deutschlandfunk wartete, der sich für ein Interview mit Dana angekündigt hatte. Bis kurz nach Partiebeginn wurden hier noch Aufnahmen getätigt.

Am Samstag war zunächst Coswig unser Gegner. Robert war leider krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen und wurde durch Christian ersetzt, was die 2. Mannschaft weiter schwächte. Da der Abstieg für die 2. Mannschaft theoretisch noch möglich war, war Christian immer auf dem Sprung um am Sonntag zu Hilfe zu eilen. Erst kurz vorm Abendessen kam die erfreuliche Nachricht, dass er bei uns verweilen konnte.

Der Kampf gegen Coswig bot einige Interessante Partien. Dana hatte einen "typischen" Königsinder. Weiß rennt am Damenflügel los und Schwarz versucht am Königsflügel Matt zu setzen. Material spielt dabei irgendwie immer keine Rolle. Danas Gegner übersah einen taktischen Trick, wodurch der schwarzfeldrige Läufer von seinem König abgelenkt wurde, was zum sofortigen Gewinn führte. Später, auf das Essen beim Griechen wartend, wurde noch die eine oder andere kreative Variante aufs Brett gezaubert.

Normi spielte gegen Patrick Klawa, dem gegen uns meistens kein Glück beschert ist. Nach der Eröffnung hatte Normi einen Springer und 2 Bauern für einen Turm bekommen. Patrick versuchte aktiv zu spielen, steckte dabei aber weitere Bauern ins Geschäft. Ein Eindringen in die Schwarze Stellung gelang trotzdem nicht. Als die weiße Dame sich ins gegnerische Gefilde wagte, konterte Normi mit einer Mattdrohung, die nicht so recht zu parieren war.
Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal an Patrick, dass er trotz Niederlage uns sowohl Samstagabend ins Hotel als auch die Hälfte der Mannschaft mit zurück nach Leipzig genommen hat!

Den 3. vollen Punkt konnte Sebi einfahren. Seine Stellung nach der Eröffnung gefiel mir nicht. Ich habe allerdings die taktischen Abwicklungen im Mittelspiel verpasst. Am Ende stand eine Mehrqualität und ein einfach gewonnenes Endspiel zu buche.
Frido und Christian hatten recht ereignisarme Partien und akzeptierten jeweils das Remisangebot als der Kampf schon deutlich zu unseren Gunsten stand.

Nico Die 3 verbliebenen Partien von Nico, Brain und mir hatten das Thema Turmendspiele auf dem Programm, jeweils mit Gewinnversuchen unsererseits. Der Weg dahin war allerdings sehr verschieden.
Nico opferte in der Eröffnung einen Bauern für die Initiative. Es sah lange auch vielversprechend aus, aber irgendwann konnte sich Schwarz befreien. Am Ende verblieb ein Mehrbauer im Turmendspiel. Trotz intensiver Analyse der Coswiger wurde kein Gewinn gefunden. Bei Brain endete es in einem Doppelturmendspiel mit besserer Bauerstruktur. Die Schwächen waren aber nicht groß genug, um wirklichen Nutzen daraus zu schlagen.

Meine Eröffnung war mal wieder recht zahnlos. Nach ein wenig rumlavieren, war ich dann aber doch zufrieden. Die große Tauschaktion endete mit einem Bauerngewinn und in einem Turmendspiel. Ich habe es sicher nicht optimal gespielt, mein Gegner verteidigte sich aber auch sehr gut. Ich probierte keine Risikovariante und willigte irgendwann ins Remis ein. Am Ende ein souveräner 5,5-Sieg.

Abends wurde ein Tisch beim Griechen bestellt. Dieser war von diversen Besuchen aus den letzten Jahren bekannt. Dana macht uns dann kurz vorm Restaurant darauf aufmerksam, dass der Name anders lautete, als derjenige, bei dem Normi angerufen hatte. Anscheinend gibt es auch in Hoyerswerda mehr als einen Griechen. Glücklicherweise hatte man auch hier einen Tisch für uns frei und eine weitere Wanderung wurde den hungrigen Mäulern erspart, Mit gutem Essen, Schach und 2 Ouzo (außer für den ML, der musste sich auch noch um Sebis kümmern) ließen wir den Abend ausklingen.

Am Sonntag ging es dann gegen die Gastgeber, die vor der Runde die gleiche Anzahl an Mannschafts- und Brettpunkten wie wir eingesammelt hatten. Sie waren in Bestbesetzung erschienen, was auf einen offenen Kampf schließen ließ. Die Motivation und Kampfeslust sind in der letzten Runde immer weniger ausgeprägt. Dazu kam das sonnige Wetter, bei dem man lieber Zeit an der frischen Luft verbringt.

So kam es zu relativ schnellen Friedensschlüssen bei Dana, Nico und Christian. Ich hatte dieses Mal einen Franzosen etwas unorthodox behandelt. Die Stellung ist aber zäh. Als das Remisgebot kam, hatte ich bereits alles im Griff und stehe vermutlich schon besser. Es wartete aber halt auch noch einmal die Querung Deutschlands auf mich, so dass ich mit leicht schlechtem Gewissen das Remis akzeptierte.

Bereits auf dem Heimweg befindend erreichte mich dann noch die Kunde, das Frido, Normi und Brain ebenfalls Remis gespielt haben, während Sebi verloren hatte.
Frido war schnell in einem Doppelleichtfigurenendspiel mit einem Mehrbauer. Allerdings schwand die Anzahl der Bauern nach und nach, so dass keine ernsthaften Gewinnversuche möglich waren. Brain kam sehr gut aus der Eröffnung. Im Mittelspiel schlugen die Bauern an einander vorbei und sämtliche Leichtfiguren verließen das Brett. Im entstandenen Endspiel waren die gegnerischen Figuren aktiver und konnten die Bauernschwächen besser attackieren. Am Ende mündete es wohl in einem Dauerschach.

Analyse- und Bierrunde Normi hatte dieses Mal eine Qualität mehr nach der Eröffnung. Die Verwertung war aber nicht einfach. Irgendwann opferte er zurück, landete aber in einem leicht schlechteren Endspiel, welches er aber zusammenhielt.
Bei Sebi ging in der Eröffnung ein Bauer verloren. Mit aktiven Figuren sah es aber zumindest nach etwas Kompensation aus. Er ließ wohl mal eine Remischance aus, da er Brain auf Verlustpfaden vermutete.

Zum Ausklang gab es daher die 3,5-Niederlage, was zu einem ausgeglichenen Mannschaftspunktekonto und Platz 7 führte. Sicher nicht unsere beste Saison. Der ML wird bestimmt noch ein Fazit ziehen.

Holly

  SG 1871 Löberitz TuS Coswig 5,5:2,5
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana Pietsch, Michael 1-0
2 Niegsch, Nicolas Schweitzer, Andreas ½
3 Pallas, Sebastian Hofmann, Rares 1-0
4 Pröhl, Holger Escher, Thomas ½
5 Schütze, Norman FM Klawa, Patrick 1-0
6 Schuster, Martin Merker, Matthias ½
7 Mertens, Fridolin Pönisch, Eckehard ½
8 Böhm, Christian Wolf, Mario ½
  ASP Hoyerswerda SG 1871 Löberitz 4,5:3,5
1 GM Lechtynsky, Jiri WGM Reizniece-Ozola, Dana ½
2 FM Spivak, Ilya Niegsch, Nicolas ½
3 IM Orsag, Milan Pallas, Sebastian 1-0
4 Hovsepyan, Vardan Pröhl, Holger ½
5 FM Kesik, Klaus-Dieter Schütze, Norman ½
6 Jahnel, Guenther Schuster, Martin ½
7 Boehm, Robert Mertens, Fridolin ½
8 Graf, Roland Böhm, Christian ½

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