Holly vs. Gunter Sandner Normi vs. Carlo Kunze Dana vs. Dimitrios Mastrovasilis


Doppelrunde in Plauen

2. Spieltag: SG 1871 Löberitz - Nickelhütte Aue II 4:4

3. Spieltag: SK König Plauen - SG 1871 Löberitz 6:2

Sachsen-Express bei Lichtentanne Uns war allen bewusst, dass es eine harte Doppelrunde werden würde. Der am Ende mitgenommene eine Mannschaftspunkt war dann aber doch nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt haben. Ich würde das vergangene Wochenende trotzdem als ein sehr angenehmes bezeichnen, denn für mich waren die Rahmenbedingungen perfekt!

Das Ganze fing schon damit an, dass alle geschlossen die Hinreise antraten. Die Hallesche Fraktion bestehend aus Sebastian, Robert und meiner Wenigkeit stieg in den Zug, am Flughafen folgten Norman und Dana und schließlich in Leipzig noch Brain, Holly und Schindli. Die nächsten drei Stunden wurden mit Gesprächen, letzter Vorbereitung und viel Rätseln verbracht. Von Kreuzwort- über Schach- bis hin zu Geometrieknobelei war alles dabei. Und informiert wurde sich auch viel! Das letzte Stück mit der Bahn (Lichtentanne – Plauen) war auch immer erfreulich leer, sodass genug Platz für ein potentes Schachteam war.

Beim nächsten Mal die Bier-Elektrische! Nach der Ankunft in Plauen hasteten wir den Berg herunter Richtung Hotel, wobei besonders Schindli und ich einige Leckerbissen mit der Kamera aufzeichnen konnten. Nächstes Jahr würde ich auf jeden Fall eine Fahrt in der Bier-Elektrischen buchen (siehe Bild)! Zunächst etwas menschenleer erscheinend, füllte sich die Innenstadt zunehmend. Nach dem Einchecken im schicken Dormero spaltete sich die Mannschaft für kurze Zeit, da manche noch eine Stärkung vor dem Spiel brauchten.
Die drei Schlaumeier (Robert, Schindli und ich) hatten sich vorher natürlich nicht genau informiert, wo wir denn eigentlich spielen.? Nach ein paar Verständnisfragen im Whatsapp-Chat und mehreren Umrundungen verschiedener Häuser fanden wir den Rest des Teams (abzüglich Dana) dann doch. Sie traf dann auch noch ein und es konnte losgehen. Zum Spiellokal kann man noch sagen, dass allgemein viel Platz war und jedes Brett einen eigenen Tisch bekam, zwischen diesen war es allerdings etwas eng. So kam es, dass ich den hinter mir sitzenden Ralf Schnabel beim Strecken gern mal unfreiwillig am Hinterkopf gekitzelt habe. Ups!

Dormero-Eichhörnchen Kommen wir mal zum ersten Mannschaftskampf:
Zu Danas Partie kann ich nicht viel sagen, da sie mir noch nicht vorliegt und ich bei meinem kurzen Schauen meist nicht so richtig durchsah. Ich dachte aber, dass für sie alles ok war, irgendwo muss es dann ja aber abhanden gekommen sein.

Robert hat gewohnt solide mit Schwarz gespielt und stand wohl auch an einer Stelle auf Gewinn. Später musste er dann ein unangenehmes Endspiel verteidigen, was ihm leider nicht gelang. Schade! Ich bin mir aber sicher, dass dieses Formtief vom Wochenende nur vorübergehend ist und die zukünftigen Partien von Robert wieder wie gewohnt ablaufen: schön solide ausgleichen und entspannt überspielen.

Teamgeist stimmt Sebastian war wie immer unser Mann. Mit Weiß solide den gegnerischen aggressiven Philidor-Aufbau angenommen und positionell weitergespielt. Am Ende blieben vom schwarzen "Angriff" mit h6 und g5 nur noch weiße Felderschwächen. Bezeichnend ist, dass der Weißfelder von Sebi die letzte verbleibende Figur auf dem Brett war (schließt man mal die Könige aus)! Stark.

Zu Hollys Partie fällt mir eigentlich nur eins ein: Wann bereitet sich mal jemand auf seine Waffe der Wahl vor? Es kam d4 b5 a4 und nach kurzer Zeit kam eine völlig annehmbare Stellung raus, wo Holly (glaube ich) sogar mehr Zeit auf der Uhr hatte! Die Verwertung konnte ich leider nicht verfolgen, aber bestimmt kam irgendwie 3-3 gegen 4-2 raus und dann zack Punkt.

Street Life Norman war mir ein bisschen zu zahm gegen den klassichen Sizi. Sxc6 nebst f3 war nicht so cool, ich wollte doch Matt sehen! Naja, irgendwann bald kam dann d5, und wir hatten 3-3 gegen 4-2 und beide Seiten noch Doppelturm und –läufer. Weiß probiert, probiert, tauscht Läufer und verpasst Schwarz ne Schwäche…. Und übersieht eine taktische Abwicklung, mit der Schwarz ins Bauernendspiel gehen kann. Dann wars wohl mal kurz verloren für Weiß (?), und am Ende Remis.

Brain hat eine sehr solide Partie gespielt. Mit Schwarz ausgeglichen, aber die Chance, auf eventuell mehr zu spielen, lieber nicht genutzt. Weiß hatte irgendwann Läufer gegen Springer, aber irgendwie war der Springer hier gar nicht mal so schlecht! Obwohl noch 7 Bauern drauf waren. An einem anderen Tag hätte man das vielleicht noch weiterspielen können, aber nicht am Samstag.
Schindlis Partie war im Prinzip wie bei Holly: wieder typisches d4 b3 von ihm, allerdings war nicht so viel los dieses Mal und deswegen leider auch nur Remis, obwohl es wirklich lange, lange versucht wurde!

Nico sitzt nach Es stand also 3,5-3,5 und meine Partie lief noch. Ich hab mit Weiß einen Reti-Aufbau gespielt und Schwarz hat sich gut aufgestellt und stand leicht angenehmer nach der Eröffnung. Nachteilig war auch, dass ich noch nicht so auf du und du mit den Stellungstypen bin, und deswegen nicht so viel Zeit hatte. Naja. So ganz sicher war ich mir auch nie, wir hatten beide passive Figuren und schlechte Bauern. Auf jeden Fall läuft er irgendwann in einen komischen taktischen Trick, wo Weiß zwei Figuren geben könnte, dafür aber Turm und Bauer bekommt und auf die siebte Reihe eindringt. Das wollte mein Gegner nicht und spielte lieber mit Bauer weniger weiter, ich versaue es aber in leichter Zeitnot kurz danach wieder und kriege dieselbe Materialkonstellation heraus, aber in viel schlechter. Irgendwann hat Schwarz zwei Freibauern die beide gefährlich weit laufen, aber meine letzte Chance hat irgendwie doch noch soviel Verwirrung gestiftet, dass er die verschiedenen Gewinne nicht mehr gesehen hat und in der Schlussstellung der verbleibende weiße Turm bereit ist, sich gegen den letzten schwarzen Bauern zu opfern (zwei Springer sind kein Matt ?) Also nochmal 4:4 geschafft!

Remisbier und leckeres Essen Der Abend wurde beim Chinesen beendet, wo es leckeres Essen, Remisbier und gute Gesellschaft gab. Auf den Zimmern wurde noch vorbereitet bzw. ägyptische Filme geguckt, wir wollten ja alle gewinnen am Sonntag!

Das gestaltete sich aber nicht so leicht. Plauen kam auch einfach gut besetzt, zumindest vorn mit 1-5 waren die schon eine harte Nuss zu knacken.
Dana spielte eine interessante Partie gegen GM Mastrovasilis, kam aber in Zeitnot und wurde überspielt.
Ich spielte gegen die WGM Zawazka das erste Mal Pirc in meinem Leben, übersah in der Eröffnung das thematische e5-e6, konnte mich aber doch noch in ein maximal minimal (hehe) schlechteres Endspiel retten. Im Bestreben, Figuren zu tauschen, ließ ich aber doch zuviel zu und am Ende übersah ich ein tödliches Manöver, das meine Verteidigung niederriss. Schade!

Bildungsreise (I) Robert konnte auch an diesem Tag nicht punkten. Wie gesagt, ein Wochenende nicht so gut drauf, aber ansonsten ist auf ihn eigentlich immer Verlass. Das bessert sich!
Sebastian hat solide mit Schwarz gespielt, seine Figuren verbessert, irgendwann einen gedeckten Freibauern auf f3 im Endspiel bekommen. Irgendwie ist dann aber doch nur ein halber Punkt rausgekommen, die sind halt nicht so schlecht und vielleicht war auch ein bisschen die Luft raus. Aber die Voraussetzungen sind bei allen da und das finde ich ist, was man mitnehmen sollte aus diesem Wochenende!

Holly im c3-Sizilianer. Sah von weitem eher so aus, als stünde Schwarz leicht angenehmer, am Ende aber wie oft einfach Ausgleich. Draw!
Bildungsreise (II) Normans Partie gefiel mir am Anfang sehr gut, Schwarz bekommt eine dynamische Isolanistruktur mit lauter aktiven Figuren. Nachdem ein weißes f3 den Se4 vertreiben will, wurde es dann aber ein bisschen komisch für mich. Einfach zurückgehen sah eigentlich gut aus, Weiß hat auch Schwächen am an Enden. Norman verschlechtert die weißen Bauern und sichert sich das Feld c4, gibt aber auch den Ld6 ab, den wichtigsten Mann im Isolani. Danach war es nicht mehr sehr dynamisch. Weiß greift an, Schwarz verteidigt zäh. Weiß stellt Figur ein. Schwarz sieht es nicht. Remis. Passiert, siehe oben, nächstes Mal wird das ein Punkt! Wenigstens waren diesmal die Damen lange auf dem Brett ;-)

Brain kam gegen Sizi in eine leicht unangenehmere Stellung mit passivem Läufer und kaputtem Königsflügel, den die schwarze Dame und der Sf6 ein wenig belästigten. Remis war aber drin, sollte aber leider nicht sein. Ein Satz, der unser ganzes Match beschreiben könnte!
Schindli verteidigt sich zäh in einer gedrückten Schmidt-Benoni-Stellung und kriegt am Ende sein Remis. Ich weiß nicht, ob Schwarz so super aktives Spiel hatte, aber irgendwann war b5 geschafft und die a-Linie offen, genug um den Weißen zu beschäftigen. Aber nicht genug zum gewinnen.

Zurück mit dem Sachsen-Express: Brain, Schindli Am Ende 6-2, nicht was wir erhofft hatten, nicht was auf den Brettern stand. Trotzdem sieht der Berichtschreiber das Potenzial bei uns allen. Wir müssen uns nur mal wieder zusammenreißen! Dann können wir auch alle schlagen.
Im Endeffekt kann man sagen: Das Schach war das nebensächliche, der dominierende Faktor am Wochenende war der Teamzusammenhalt und der gemeinsame Spaß. So ging es zumindest mir!
Nächstes Mal 8-0? ;)

Nico

  SG 1871 Löberitz Nickelhütte Aue II 4:4
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana IM Cerveny, Martin 0-1
2 Niegsch, Nicolas FM Jurasek, Miroslav ½
3 Stein, Robert Schnabel, Ralf 0-1
4 Pallas, Sebastian Häßler, Wolfgang 1-0
5 Pröhl, Holger Heinz, Jürgen 1-0
6 Schütze, Norman FM Rosko, Lubos ½
7 Schuster, Martin Pössel, Christian ½
8 Schindler, Christian Roskova, Katerina ½
  SK König Plauen SG 1871 Löberitz 6:2
1 GM Mastrovasilis, Dimitrios WGM Reizniece-Ozola, Dana 1-0
2 WGM Zawadzka, Jolanta Niegsch, Nicolas 1-0
3 FM Kuraszkiewicz, Michael Stein, Robert 1-0
4 FM Schaller, Sven Pallas, Sebastian ½
5 FM Sandner, Gunter Pröhl, Holger ½
6 FM Kunze, Carlo Schütze, Norman ½
7 FM Pfretzschner, Roland Schuster, Martin 1-0
8 Zähringer, Daniel Schindler, Christian ½

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