8. Spieltag: SG 1871 Löberitz - GW Dresden 5:3

Wem die Stunde schlägt An einem denkwürdigen 29.02. traf sich die gesamte Mannschaft (leider ohne unser Spitzenbrett) im wunderschönen Gut Mößlitz, um unsere Chancen auf den Aufstieg weiter auszubauen. Mit Grün-Weiß Dresden und Hoyerswerda sollten uns zwei schwere Brocken bevorstehen, aber der Spirit war bei allen hoch und man sagt ja auch "das läuft ja wie ein Heimspiel". Vielleicht auch nicht, ich bin nicht so der Fußballfan.

Bald trafen auch die anderen Mannschaften ein, einige der Spieler labten sich vor der kräftezehrenden Samstagsrunde noch an Brötchen und Kuchen, bereitwillig präpariert von der wunderbaren Annette. Wenn ich meine Mütze nicht verlegt hätte, ich würde sie ziehen.
Autor + ML Kurz vor der Runde wurden noch einmal schnell alle Bretter richtig gedreht. Die Spitzenbretter, zu denen ich mich durch Roberts Abwesenheit zählen durfte, standen ganz am Ende des Raumes mit Blick auf den Hof. Man fühlte sich ein wenig einsam, wenn man sich nicht umdreht, aber dafür hat die Mannschaft den Rücken gestärkt. Die Runde begann pünktlich um 14:00 Uhr, unser Schiedsrichtergespann (die Katze durfte kiebitzen) pfiff an. Flugs zu den Partien!

Die Dresdner versuchten uns mit einem kalkulierten Risiko zu überraschen und ließen die ersten beiden Bretter gleich mal ganz weg. Vorbei mit der Vorbereitung, aber die Gegnerschaft immer noch sehr stark (überdies mit lauter Doktortiteln geschmückt).
Löberitz vs. Grün-Weiß Sebastian bekam es mit einer Lb5+-Variante im heiß geliebten Sizi zu tun, die der Gegner nicht sehr vorzüglich behandelte. Während Schwarz das Zentrum besetzte und allmählich eine Angriffsstellung aufbauen konnte, krepelte Weiß mit seinen Läufern auf c2 und b2 herum. Das ist ja an sich nichts Schlechtes, allerdings standen aber Bauern auf d3,c3,b3. Leider sah Sebastian nach dem starken Sxg2, was die Königsstellung des Weißen zerstörte und den Sf3 entwurzelte, nicht das alles entscheidende Damenmanöver und musste sich mit einem leicht besseren Endspiel zufriedengeben, was er leider nicht in den ganzen Punkt ummünzen konnte.

Frühstück mit Dana & Andris Ich wurde vom Königsinder überrascht und begab mich in die Fußstapfen von Petrosian, was mit Blick auf den Spielstil vielleicht nicht ganz durchdacht war. Aber hey, der hat auch gern g4 gemacht, da war ich also voll in meinem Element. Weiß gewinnt Raum, Raum, Raum, Schwarz steht und wartet auf sein Gegenspiel. Mit der Stellungseinschätzung waren wir beide unsicher, obwohl der Rechner Weiß gut findet. Die kritische Phase währte allerdings nicht lange, da mein Gegner umgehend das ganze Haus einstellte. 5 Minuten nach meiner Antwort habe ich dann auch gemerkt, dass das ziemlich unangenehm für Schwarz ist, und musste das Ding nur noch nach Hause fahren.

Unsere Spitzen Dana bekam den allseits trickreichen Doktor Zimmermann und eine ähnliche Stellung wie bei uns, nur mit den schwarzen Farben. Das sah allerdings wesentlich angenehmer aus für Schwarz! Nach dem Damentausch stand sie klar besser und durfte dann ein Turmendspiel mit Mehrbauer kneten. Das zog sich allerdings eine ganze Weile und Weiß verteidigte sich famos und rettete den halben Punkt.

Dasselbe kann man nicht von Normans Partie sagen. Im Paulsen-Sizi landete dort, wo ein schwarzer Bauer stehen muss, eben sein großer diagonalziehender Bruder. Norman antwortete mit einem ausgeklügelten Springertango und tänzelte perfide auf den schwarzen Feldern rum. Besonders nach d6 wurde gern gestichelt, bis durch den Leichtfigurenabtausch ein Bauer gewonnen wurde, der dann souverän in einen Sieg verwertet wurde.

Schindli noch optimistisch Fridos Gegner "opferte" frühzeitig einen Bauern im Caro-Kann. Durch einen ungenauen Läuferzug konnte Schwarz den Bauern dann tatsächlich opfern und bekam Benkö-typische Kompensation. Doch die Adleraugen des Herrn Mertens erspähten eine famose Taktik, die durch den hyper-aggressiven Zug a2-a3!! eingeleitet wurde. Die klar bessere Stellung wurde nur Remis gegeben, weil Frido so ein toller Kapitän und Teamplayer ist.

Elina durfte sich auch mit einem Springertango auseinandersetzen, der allerdings nicht so wirkungsvoll war wie bei Norman. Gegen Aljechin wurde gleich mal das Scäfermatt probiert, was der Gegner aber mit e6 im Keim erstickte. Die Dame auf h5 konnte aber trotzdem auf die Unterstützung der restlichen Figuren bauen und eine starke Angriffsstellung einleiten. Die Flucht des schwarzen Führers auf den Damenflügel half nicht und Elina ließ nichts mehr anbrennen. Grandios!

Gruppenbild mit Baum Zu Herrn Schindlers Partie fehlen mir einfach die Worte. Nein ehrlich, ich habe einfach nicht viel davon mitbekommen. Eigentlich sah das benoni-mäßige ganz gut aus, und ein einzelner Bauer kämpfte sich bis nach e2 (schlug er sogar auf f1? Ich weiß es nicht). Irgendwie ging es laut ihm dann aber bergab und er musste sich geschlagen geben.

Nicht so Reyk. Eine gute Stellung aus der Eröffnung heraus versprach viel.
Beim Apachen Irgendwann ging dann der Bauer auf h3 flöten, das war vermutlich nicht so gut. Doch wir hofften. Und Reyk schaffte es tatsächlich irgendwie, einen halben Punkt zu retten! Wie, das ist mir bis heute unklar.
Solides 5-3 also! Das musste gleich mal im Apachenpub gefeiert werden. Das Essen war wie immer großartig und die Gesellschaft (ersetze Schindler durch Deutsch + Katze) war auch okay ;)

Und nun Applaus für den Sonntagsberichterstatter, Christiaaaaaan Böööööhm!

Nico

  SG 1871 Löberitz SG GW Dresden 5:3
1 Pallas, Sebastian Rudolf, Sebastian ½
2 Niegsch, Nicolas Genkin, Michael 1-0
3 Reizniece-Ozola, Dana Zimmermann, René ½
4 Schütze, Norman Gehmlich, Marcel 1-0
5 Mertens, Fridolin Schnoor, Ekkehard ½
6 Otikova, Elina Nake, Matthias 1-0
7 Schindler, Christian Hutsch, Oliver 0-1
8 Schäfer, Reyk Kunze, Christopher ½

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