5. Annaburger Schlossturnier 2003

Am 20.09.03 ging zum fünften Mal das Annaburger Schlossturnier über die Bühne. Abo-Sieger Holger Pröhl konnte seinen Vorjahressieg leider nicht verteidigen - nicht weil er zu schlecht war, nein - weil er berufsbedingt gar nicht vor Ort war! Ein Nachfolger war also gesucht. Insgesamt 49 TeilnehmerInnen fanden den (Um-)Weg (allerlei Umleitungen machten die Anfahrt aus einigen Richtungen schon sehr beschwerlich) nach Annaburg. Besonders freuen konnte sich der Gastgeber über die Teilnahme einer Delegation der Partnerstadt Verl, aber auch die Schachfreunde aus dem nahe gelegenen Torgau beteiligten sich erstmals am Schnellschachopen. Mit Norman "Normi" Schütze und Thomas "Chevalier" Richter, die sich nach einem Abstecher zur mir nach Hause nach Prettin ebenfalls durch alle Baustellen gefunden hatten, nahmen auch zwei Schachfreunde von der SG 1871 Löberitz teil. 9 Runden mit 15 Minuten Bedenkzeit standen auf dem Programm, ehe der Sieger feststehen sollte. Zunächst zogen Normi und Steffen "Stichl" Michel (VfL Gräfenhainichen) einsam ihre Kreise. Mit 4 lockeren Siegen setzten sie sich vor der Mittagspause an die Spitze des Feldes. Knapp dahinter Frank Enigk (GW Piesteritz) und der überraschend starke Jugendspieler Clemens Rietze (ESV Lok Falkenberg) mit 3,5 Punkten. Danach folgte eine großes Feld mit 3 Punkten (u.a. Chevalier)
Schiedlich friedlich einigten sich die Führenden in Runde 5, obwohl Normi mit einem typischen Normi-Statement (Zitat: "Mit Weiß hätte ich vielleicht gespielt.") Ansprüche anmeldete. In Runde 6 besiegte unser Flaschen-Mann (NATÜRLICH hatte er sich eine große Wasserflasche besorgt auf der er sich - wie üblich - abstützte!) dann sehenswert Frank Enigk und enteilte nach einem weiteren Sieg in Runde 7 (damit 6,5) nicht nur Stichl, (der gegen Thomas Walter (ESV Lok Falkenberg) verlor) sondern gleich dem ganzen Feld um einen halben (Thomas Walter hatte 6) bzw. ganzen Punkt. In der Vorschlußrunde leistete dann Frank Enigk "Schützenhilfe", indem er Thomas Walter besiegte, damit hatte Normi, der seinerseits Daniel Platz vom SSC Annaburg besiegte, mit 7,5/8 einen ganzen Punkt Vorsprung. Es folgten F.Enigk, Stichl mit 6,5 und Th.Walter und Uwe "Kurthi" Kurth (VfL Gräfenhainichen) mit 6 Punkten. Kurthi, der nach seinem Brettpreis beim Stendaler Mannschaftsturnier im Aufwind ist, hatte in der ersten Runde durch einen Einsteller verloren, aber sich dann von hinten durch das Feld gekämpft. Letzte Runde also Schütze-Kurth, Enigk-Michel, Walter-Dubbratz. Dreimal Gräfenhainichen an den ersten drei Brettern lassen auf gute Schnellschachausbildung schließen. Während des Turnieres hatte ich doch tatsächlich gedacht, Normi könnte mal "richtig ordentlich und souverän" ein Turnier gewinnen. Aber er belehrte mich natürlich eines besseren und verlor gegen Kurthi! Somit hatte das Zittern um den sicher geglaubten Turniersieg also begonnen. Walter-Dubbratz endete remis, was Thomas, der die ganze Zeit ebenfalls vorn gespielt hatte, das Podium kostete. Stichl erarbeite sich eine vorteilhafte Stellung gegen F.Enigk, in der am Ende aber letztendlich die fehlende Zeit zu Gunsten von Stichl entschied. Somit hatten die beiden "Friedlichen" jeweils 7,5 Punkte, aber Normi, der es in der letzten Runde noch einmal unnötig spannend gemacht hatte, konnte auf die bessere Wertung verweisen und war somit Sieger des V. Annaburger Schloßturniers und legitimer Nachfolger von Mannschaftskamerad Holger "Holly" Pröhl. Stichl Zweiter und Kurthi (7) nach Energieleistung und Sieger-Skalp auf dem Bronzerang. Frank Enigk wird mit 6,5 Punkten 4., während Thomas Walter mit derselben Punktzahl den 5.Platz belegt. Die gute Vorstellung von Gräfenhainichen beschließt Frank Dubbratz mit 6/9 und Platz 7. Chevalier landete mit 4,5/9 auf dem 24.Rang. Mit 4,5/7 und einer einzigen Null gegen Normi spielte er gut mit, jedoch ließen ihn zwei abschließende Niederlagen gegen Fabian Köppe und einen Jugendspieler vom SF Verl (da war wohl ein Einsteller schuld) ins Mittelfeld abrutschen. Beste weibliche Teilnehmerin wurde Julia Herkt (TSG Wittenberg, 5/9) vor Julia Döring (TSG Wittenberg, 5/9). Den Jugendpreis konnte Dominik Plaßmann (SF Verl, 6) vor Clemens Rietze (ESV Lok Falkenberg, 5,5) und Jim Knop (SF Verl, 5,5) entgegennehmen. Die Preise in der Kategorie U10 gingen an Simon Herold (4), Julia Schramm (3,5) und Philipp Helms (3,5) vom ausrichtenden SSC Annaburg und Michel Miersch (3) aus Schlieben. An dieser Stelle sei noch einmal dem SV Wolfen-Nord gedankt, der dem Ausrichter insgesamt zehn elektronische Uhren zur Verfügung stellte, ohne die an den vorderen Brettern sicherlich nicht so "sekundengenau" hätte agiert werden können.

Brain alias Martin Schuster

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