Kombiturnier Gräfenhainichen 2003

Dänemark-Syndrom und Penalty-Festival

"Das Dänemark-Syndrom muss unbedingt in den Bericht!", meinte Kurthi wohl in Anspielung auf eine Fußball-Europameisterschaft. Diesmal nutzte der SK Falke die Gunst der Stunde und späten Donnerstag-Einladung mit einem hart erkämpften Sieg im Fußballturnier. Kritische Momente gab es dabei einige wie das Vorrunden-0:4 gegen Merseburg oder das 0:1 gegen Burg nach Ende der regulären Spielzeit im Finale. (siehe Bericht der Protagonisten). Wer die Falken nicht gleich richtig einordnen konnte, sei auf ein historisches Bolle-Interview verwiesen.
Wie man ein 0:1 im Finale nach Ablauf der Spielzeit noch umdrehen kann, höre ich jemanden fragen und verweise auf Teil 2 der Überschrift. Eine Neuerung im Modus sieht nach Ablauf der Spielzeit unabhängig vom Ergebnis je zwei Penalty-Schützen vor, deren Tore zum Endstand addiert werden. Auf diese Weise kann sich ein Ein-Tore-Sieg durchaus noch in eine Niederlage verwandeln. Während zumeist der "reguläre" Endstand bestätigt wurde und es durch die Penaltys zusätzlich Spaß und Spannung gab, waren auch Härtefälle zu verzeichnen. Merseburg war beispielsweise nach Ablauf der regulären Spielzeit (1:0 für Merseburg gegen Grimma/Waltershausen) im letzten Vorrundenspiel Gruppenerster und fiel durch ein Penalty-0:2 noch auf den letzten Platz zurück! Diese Gruppe war ohnehin ziemlich verrückt: Der Gruppensieger hat mit der Tordifferenz von 5:7, während der Letzte ein ausgeglichenes Torekonto aufweisen kann.
Den Burgern war ebenfalls die Rolle des Pechvogels zugedacht, wenn man denn neben dem Spaß den Turniersieg als erstrebenswert ansehen will. Nach der Finalniederlage im verlängerten Penalty-Schießen hatten sie noch vor der abschließenden Schach-Doppelrunde gegen uns Platz drei der Schachwertung inne (was zum Gesamtsieg gereicht hätte) und drei Mannschaftspunkte Vorsprung auf den Vierten Merseburg ... Es sollte nicht sein.
Titelverteidiger Gohlis machte das Beste draus und hoffte nach dem üblichen Schachsieg auf die günstige Konstellation, die schließlich auch eintrat. Wir und Merseburg fungierten als Puffer auf Burg. Kuriose Randnotiz: Den Gohlisern verhalf die eigene Schachniederlage gegen Merseburg zum Turniersieg, wie man Schach- und Endklassement entnehmen kann. Natürlich verloren sie nicht absichtlich, denn der Kampf fand so ziemlich zu Beginn statt. Dennoch ein nettes Detail, das den besonderen Reiz Kombiturnier verdeutlicht.
Die Fußballsieger Falken hatten im Schach den erwartet schweren Stand. Es reichte aber dennoch zum Gesamtrang drei, da die anderen Teams im Schach in der "richtigen" Reihenfolge einkamen und sich sämtlich um die Platzziffer 10 stritten. Wer dabei das kürzeste Ende hatte?
Dies ist - man ahnt es schon - die Überleitung zu unserem Turniererlebnis, das recht schnell geschildert ist. Nach zwei kurzfristigen Ausfällen vor Turnierbeginn und Brains früher Verletzung im ersten Spiel war der Restfünfer mit Doppel-Schütze, Holly, Adrian und mir zum Durchspielen gezwungen. Das allein reicht allerdings nicht, um den Ball zu erobern, denn auch andere Mannschaften kamen ohne Ersatz aus. Bei den Gesetzen der Halle und einem doch recht starken Fußballfeld machen sich wohl eher die kleinen Unterschiede in Abstimmung und Spielaufbau bemerkbar. Kein Grund zum Frust-Schieben jedenfalls!
Zum Auftakt konnten wir einen zweimaligen Rückstand gegen Burg (reguläre Spielzeit, Penalty-Schießen) jeweils noch ausgleichen. In den folgenden Gruppenspielen gegen Gräfenhainichen und Burg waren wir allerdings glück- und chancenlos. Den Ball redlich erkämpft haben wir uns dann im Platzierungsspiel gegen Merseburg. Fans und Spieler wurden durch ein abwechslungs- und torreiches 3:4 (3:3) versöhnt. Von der insgesamt leider in diesem Jahr gestiegenen Härte war da nix zu sehen.
Das "Auslaufen" oder auch Schachreden/-blitzen in gewohnt lockerer Atmosphäre brachte den ebenso gewohnten 2. Platz. Auch hier könnte als höheres Ziel mal irgendwann eine Resultatsverbesserung angestrebt werden. Holly (13/14) und Brain (12,5) an den Spitzenbrettern waren die Top-Scorer.
Freuen wir uns auf die nächsten Auflagen und auf einen neuen Open-Air-Anlauf 2004.

c. r.

Ergebnisse Fußball