Ramada-Cup Magdeburg 2004

Von falschen Straßenbahnen, langem Aufbleiben und Cayennepfeffer

Franzi Tja, jetzt sitze hier vor einem leeren Word-Dokument und weiß nicht so recht, wie anfangen soll - schließlich habe ich mir nicht ausgedacht, den Bericht zu schreiben, aber nachdem ich mich schon davor gedrückt hatte, einen Bericht zur JBEM zu schreiben, bleibt mir nun wohl nichts anderes übrig. Also… Als ich nach einem mehr oder weniger anstrengenden Schultag nach Hause kam, musste ich erstmal feststellen, dass meine Klavierlehrerin krank war und ich deshalb mehr als genug Zeit haben würde zu duschen und meine Sachen in Ruhe zu packen. Aber wie das nun mal so ist, verging die Zeit wieder mal schneller als ich dachte und so stieg ich gegen 19 Uhr mit nassen Haaren und in ziemlicher Eile gepackter Tasche in Stumsdorf in den Zug Richtung Magdeburg ein. Nach knapp einer Stunde war ich dann auch schon am Magdeburger Hauptbahnhof, wo Normi (vorbildlich!) schon wartete und wir uns auf den Weg zu Weunis Wohnung machten. Unterwegs wurden dann noch schnell ein paar Anrufe zur Organisation von irgendwelchen Fußballspielen erledigt.
Bei Weuni angekommen hieß es noch ein paar Telefonnummern herausfinden, sich für ChessBase irgendeinen noch nicht vorhandenen Benutzernamen ausdenken und ein paar Blitzpartien im Internet spielen.
Am nächsten Morgen war ich wie gewohnt gegen 6 Uhr (mehr oder weniger) munter. Etwa 7.30 Uhr wurde auch Normi wach, sodass wir gut im Zeitplan waren und pünktlich 8.55 Uhr in die 10 einstiegen. Das ganze hatte einen Haken: Die 10 fuhr leider in die falsche Richtung.
Als wir dann schließlich doch noch (etwas später als geplant) im Hotel ankamen, mussten wir feststellen, dass von den gemeldeten fünf Löberitzern nur Roland, Normi und ich da waren, aber was konnte uns heute noch schocken?!
Die erste Runde verlief dann relativ gut: Normi und Roland spielten remis und meine Gegnerin gab schon nach etwa zwei Stunden gab auf, als sie gerade eine Leichte verloren hatte. In der zweiten Runde sah es für Roland nicht so gut aus, während mein Gegner sich ziemlich schnell Matt setzen ließ. Normi schien noch eine Weile zu spielen, sodass die Langeweile nicht lange auf sich warten ließ. Gut, dass genau im richtigen Moment Reyk auftauchte und ich damit jemanden gefunden hatte, den ich nerven konnte. Leider ist Reyk nicht der beste im Sich-Nerven-Lassen und sehr bald kehrte er mein Ihm-Auf-Schritt-und-Tritt-Folgen in Ihm-auch-zum-Fußballspielen-Folgen um. Mein erstes Gegenargument, dass Normi ja sowieso noch eine Weile zu spielen schien und es daher bestimmt spät werden würde, hielt sich nicht besonders lange, da Normi (natürlich nur um Fußball zu spielen) kurz darauf remis machte. Auch mein zweites Argument, dass ich ja gar nichts zum Lesen mithätte und mich daher bestimmt langweilen würde (und mitspielen für mich erst recht nicht in Frage käme) wurde von Reyk augenblicklich entschärft. All meiner Gegenargumente beraubt fuhr ich also mit Reyk und Normi zur Turnhalle. Dort verbrachte ich meine Zeit abwechselnd mit Zuschauen, Lesen und an Mustis kniffligen Aufgaben Knobeln. Als sich dann alle ausgetobt hatten, hieß es nach Hause bzw. zu Weuni fahren.
Natürlich wäre Normi, der sich kaum noch bewegen konnte, dort sofort eingeschlafen, aber Reyk, der anscheinend immer noch nicht genug hatte, ließ ihm keine Ruhe bis Normi sich geschlagen geben musste und ihm in irgendeine Kneipe folgte, während man sich mir gnädig zeigte und ich so schnell wie möglich ins Bett durfte. Darauf wurde allerdings sehr genau Acht gegeben und deshalb ließ es sich Reyk nicht nehmen, etwas später noch mal zu klingeln, was mir zu verstehen geben sollte, dass das Licht endlich aus zu sein hatte. Am nächsten Morgen war Reyk schon früh fleißig und besorgte uns frische Brötchen. Genau wie am Tag davor standen Normi und ich also pünktlich an der Haltestelle und stiegen diesmal aber in die richtige Straßenbahn ein.
Die dritte Runde brachte für Roland und mich jeweils einen Punkt, während Normi allerdings noch an den Nachwirkungen des letzten Abends zu leiden hatte.
Da wir danach noch Zeit hatten, beschlossen wir, unseren Wasservorrat aufzustocken und etwas Essen zu gehen. In der vierten Runde konnte einzig Roland punkten.
Anfangs fand ich meine Stellung zwar noch ganz okay, doch nachdem ich irgendwann für meinen Springer, der einen langen Weg hinter sich hatte, kein besseres Feld als a1 fand, sah es schon nicht mehr so rosig aus. Nach dem Spiel wurden noch Musti und Burkhard eingesammelt und auf ging's wieder zu Weuni. Normi wollte kochen und außerdem stand diesen Abend etwas ganz wichtiges an: Karten spielen. Doch diesmal ließ ich mich zu nichts überreden, sondern tat etwas für die Schule.
Nach einiger Zeit wurde dann zum Abendessen gerufen und in der Küche hörte ich dann etwas wie "zuviel Cayennepfeffer an der Soße". Anscheinend hatte sich Normi, was die gebräuchliche Menge dieses Gewürzes anging, etwas verschätzt ...
Aber da wir allesamt (ausgenommen Burkhard) Hunger hatten, sollte uns das nicht stören und wir aßen brav unsere Teller leer. Sobald ich fertig war, wurde ich als Nicht-Karten-Spielerin aus der Küche vertrieben, sodass ich mich wieder dem Computer zuwendete.
Kurz darauf verabschiedete sich Reyk und Musti und Burkhard taten es ihm gleich. So ging auch dieser Tag zu Ende und der nächste Morgen kam … richtig: zu früh! Da ich meinen inneren Wecker nicht so leicht ausstellen konnte, war ich wieder 6 Uhr wach. Es folgte die gleiche morgendliche Prozedur wie die Tage zuvor, nur dass wir diesmal mit Markus Schwenke zum Hotel fuhren.
Die fünfte Runde brachte für mich die dritte Najdorf-Stellung von drei Schwarzpartien, aber leider keinen Punkt. Roland machte relativ schnell remis und Normi holte ebenfalls noch einen halben Punkt, obwohl er die Stellung durchaus noch hätte weiter spielen können ;-)
Und weil wir nun alle fertig waren, versuchten wir uns noch mal an Mustis Mattaufgabe. Aber wie wir es auch drehten, immer waren es 6 statt 5 Züge. Selbst Pauline und Fridolin konnten da nicht weiterhelfen.
Nach der Siegerehrung traten Roland und ich dann den Heimweg an, wobei es sich als nicht so einfach herausstellte, erstmal aus Magdeburg hinauszukommen und danach musste ich mal wieder feststellen, dass meine Geographiekenntnisse in Sachen Sachsen-Anhalt und so doch sehr zu wünschen übrig lassen. Na ja, sagen wir: es war eben so geplant.

Franziska

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