III. Saale-Herbst-Open 2006

Analyse mit Gästen im Penalty Es war, nach all dem Schnellschach, mal wieder an der Zeit richtiges Schach zu spielen. Was bot sich da mehr an als 3 Tage die Uni zu vergessen und dem Drängen meines ML nachzugeben? Also auf zur Eissporthalle ins Penalty, wo ich ungewohnt überpünktlich schon von JayJay erwartet wurde.
Unter den insgesamt 30 Startern gab es eine interessante Spitzengruppe mit Cliff an eins, Sobolevsky, obwohl für die meisten nur Außenseiter, an zwei, Dex, auf Grund seiner angegebenen Elo statt DWZ an drei, mir an vier. Dahinter gesellte sich eine gefährliche junge Verfolgergruppe angeführt vom Dicken (nicht Weuni) und dem Ausrichter, sowie dem Sünder und Annett. Dazwischen mogelten sich noch die alten Hasen C4 und besagter ML, und das erweiterte Favoritenfeld war komplett.
JayJay war Mädchen für alles und spielte auch noch gut Runde 1 verlief im Sinne der Favoriten, nur Konrad ließ einen halben liegen, nachdem er meiner Meinung nach seinen Gegner nicht ernst genug nahm und einen nicht ganz unwichtigen Zwischenzug übersah. Mit etwas Stellungsglück war die Sache dank Damenopfer aber noch im remislichen Lot.
Runde 2 brachte dann schon etwas mehr Aufregung, da es auch schon zu direkten Duellen kam. So verschlug es Reyk an zwei gegen Sobolevsky und Annett durfte an eins gegen Cliff ran, ich hatte ein Kultduell gegen den FCB zu führen. Reyk verschmähte im Philidor eine vielversprechende Fortsetzung und befand sich danach in jener Art Stellung, die man gegen Sobolevsky nicht haben möchte, folgerichtig war nicht viel zu holen.
Hettschach mit Annett und Jan Annett spielte gegen Cliff einen Franzosen lange Zeit recht sauber, bis sie ihre eigenen Angriffsbemühungen zurückstellte und einen etwas dubiosen Verteidigungsplan entwarf. Dies allerdings ermunterte Cliff zu einem Opfer, welches sofort gekontert wurde und er verblieb mit Minusqualle im Endspiel. Die Gewinnführung war aber wohl nicht völlig trivial und so wickelte Annett bei knapp werdender Zeit in ein Turmendspiel ab, welches von Cliff jedoch zusammengehalten werden konnte. Cliff war aber nicht der einzige der etwas liegen ließ, so war dem Sünder gegen Marius Jahner nicht mehr als ein halber Punkt beschieden, über den Dex gegen Roland allerdings schon recht froh gewesen sein dürfte, denn man kann ja nicht immer aus dem totalen Verlust einen ganzen Punkt machen. Mein Duell gegen den FCB verlief vergleichsweise einfach, denn zwei vermischte Sveshnikovpläne vertragen sich nicht gut und so wurde aus der schwarzen Stellung schnell eine Ruine.
C4 hört das Neueste von Schrödingers Katze In Runde 3 dann die Duelle der Verlustpunktfreien. JayJay verpasste gegen Sobolevsky (siehe Partie) den Sieg, während ich gegen C4 in schlechterer Stellung sein Remisgebot nicht wirklich ausschlagen konnte. Dex gewann gegen Annett, ebenso wie die restlichen Favoriten ihre Punkte einsammelten und so war die Spitze wieder beisammen. Zu erwähnen noch die Partie zwischen Sünder und Reyk, in der man sich nach angetäuschtem "Mädchenschach" schnell auf Remis einigte um den Gesellschaftsspielen und dem schönen Wetter im Park zu frönen.
Selbiges taten dann auch Cliff und ich, denn keiner von uns beiden verspürte in Runde 4 große Lust sich ans Brett zu setzten. Sobolevsky gewann sehr glücklich gegen den Dicken und übernahm die Führung, denn Dex spielte gegen JayJay remis und C4 verlor, für ihn irgendwie unerwartet, auf Zeit gegen Sünder. Reyk und Annett fanden durch Siege wieder den Anschluss an die Spitze.
Nico und Stefan - Vorsicht bei Thurn und Taxis mit letzterem! In Runde 5 dann die entscheidenden Duelle. Cliff zerlegte Sobolevsky und ich verlor gegen Dex (nähere Auskunft über das Wie entnehme man der kommentierten Partie). JayJay konnte dem Dauerschach gegen Sünder nicht sinnvoll ausweichen. Konrad kam über ein Remis gegen Frank Schellmann nicht hinaus ebenso wie Annett gegen C4. Reyk setzte seine Aufholjagd fort, indem er Roland Rümmler die Kraft des Läuferpaares und die der zweizügigen Matts demonstrierte.
Runde 6 brachte für JayJay als Turnierleiter wohl seine härteste Probe, denn Frank Schellmann gegen Sobolevsky hieß die Paarung. Es ging aber ohne größere Probleme über die Bühne und Sobol strich seinen ganzen Punkt ein. Nebenbei musste sich JayJay ja auch noch mit dem damenopfernden Reyk auseinandersetzen (siehe Partie). Nachdem dieses aber nicht wie gewünscht verlief und ein langer, schwieriger Kampf ums Remis ins Haus gestanden hätte, gab Reyk kurz entschlossen auf, um sich wieder an den Gesellschaftsspielen und dem guten Essen im Penalty erfreuen zu können. Kurze Zeit später gesellten auch Sünder und ich mich dazu, denn obwohl recht demotiviert, auf Grund der Niederlage zuvor, veranlasste mich das "Mädchenschach" nicht zum schnellen Remis, sondern zu einem recht flinken Sieg. Cliff hatte die zweite Bewährungsprobe an diesem Tag und musste mit den schwarzen Steinen Dex standhalten. Nach etwas verunglückter Eröffnung Cliffs wurde aber Dex im eigenen Stil ausgewuselt und völlig überrannt. Konrad spielte gegen Annett und erkämpfte, so wie ich das aus einem Augenwinkel betrachtete, einen recht glücklichen Punkt aus anrüchiger Stellung (Anmerkung Riker: Da mir diese Aussage zu pauschal war, hat Normi die Partie einem differenzierterem Blick unterworfen. Wir können uns sicher darauf einigen, dass es nicht immer gänzlich korrekt, aber doch interessant war). C4 machte einen Pflichtpunkt und war wieder mittendrin im Kampf ums Podium.
Spitzenpaarung in Runde 6: Dex vs. Cliff Denn in Runde 7 hätte er mit einem Sieg über Sobolevsky dieses fast sicher gehabt, stattdessen geriet er, wie der andere alte Hase, genau in Sobols Stellung und öffnete diesem den Weg zum Turniersieg. Was allerdings von Cliff verhindert werden konnte, startete er doch mit einem halben Punkt Vorsprung in die Runde. Aber gegen einen sich zäh verteidigenden JayJay war nicht zu machen und so musste Cliff das Remis mitnehmen und auf die Wertung hoffen. So kamen ich und meine vier Bauern gegen Turm vs. den Dicken ins Spiel, da ich aber nicht richtig bis 3 zählen kann, endete diese Partie (siehe kommentierte Partien) nur Remis, was eigentlich nur Dex freute. Dieser sammelte den Punkt ein und hoffte nun seinerseits auf das Treppchen. Sünder gewann gegen Simon Fromme, kam so auf 4,5 und sicherte sich den Jugendpreis. Reyk zeigte sich von einer ungewohnt aggressiven Weise gegen Annett und verhalf dem Perenyi zum Erfolg.
C4 + drei Mammuts Alles in allem reichte es weder für Cliff noch für Dex. Denn Sobol hatte irgendwie die bessere Wertung, was ihn dem Turniersieg und mir ein Bier (denn er blieb bis zum Schluss) einbrachte. JayJay landete da deutlich verdienter auf 3, denn ich hab kein einziges Mal gesehen, dass er das Glück hätte bemühen müssen oder eine deutlich schlechtere Stellung verwaltet hat. Meiner einer landete auf 5 ML Reyk auf 8.

Als letztes bleibt noch dieses Turnier weiter zu empfehlen und JayJay für seine Gastfreundschaft, nicht nur als Turnierorganisator, zu danken. Wenn jetzt noch die Bedenkzeit um eine halbe Stunde erhöht wird, ist alles perfekt.

Bis denn dann Norman

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