XX. Bischofröder Schachturnier 2008

Vor-/Spitznamen sind beim ersten Auftreten in Berichten und News-Einträgen in diesem Format gekennzeichnet. Beim Darüberfahren mit der Maus erscheint der komplette Name als Tooltipp-Text (im Internet Explorer erst ab Version 7).

Mit 20 volljährig ...

Ehrenplakette für Werner ... ist man in Japan. Flügge ist das Bischofröder Turnier schon lange. Nun gabs das Jubiläum: XX(leider aus Sicht der Veranstalter ohne L). Nach meiner 13. Teilnahme 2001 war ich erstmals wieder dabei, während Werner nichts ausgelassen hatte und damit auch seine XX voll machte. Er hat es aber auch am leichtesten, denn der Weg von seinem Haus zum Friedhof führt über die Dorfkneipe und alles ist in Sichtweite ;-)
Kategoriesieger Gerhard Schade zum Auftakt gegen Holger Neuling Den Anfang machte 1989 ein Seniorenturnier, bei dem ich nicht (sic!) aufgrund des Alters, sondern meiner damaligen Vereinszugehörigkeit zum Ausrichter (danke für die schöne Zeit!) startberechtigt war. Namensschilder schreiben und auslosen per Hand war schon ein Spaß. Am besten besucht und am stärksten besetzt war das Turnier in den Jahren 1993 - 1999. Beim 96er Teilnehmerrekord (74) wurde auch die Kegelbahn als Spielstätte eingeweiht (nein, nicht der Vorraum!). Da ich Mustis und meinen Stammgäste: Die Teutschenthal-Fraktion 2001er Bericht nochmal gelesen habe, lasse ich den Verweis auf die legendäre 1998er Ausgabe weg, obwohl es natürlich in den Fingern juckt. Zu jener Zeit herrschte auch immer Hochbetrieb in den Gemeinderäumen, die unmittelbar an die Gastwirtschaft angrenzen. Der Bürgermeister stellte sein Büro nebst Kaffeemaschine zur Verfügung (hier wurde mal eine Nacht lang Doppelkopf gespielt) und in weiteren Räumlichkeiten wurde mit Feldbetten aus alten Die Spitzenbretter in Runde 1 Armeebeständen eine Massenschlafstatt improvisiert. Dass es heute wieder gemütlicher zugeht, hängt sicher mit dem Wegfall dieser Übernachtungsmöglichkeit, einem allgemein größeren Turnierangebot und der weitestgehenden Abkopplung vom Netz der Netze zusammen. Seit 2006 werden in Bischofrode nur noch fünf Runden gespielt.
Zum großen Jubiläum gab es mit "100 Jahre Sport in Bischofrode" (Ausstellungen, fünf Tage Hundert Jahre Gemeinsamkeit Veranstaltungen und Gerstensaft) ein weiteres dazu und jede Menge Ehrenplaketten. Auch die geladenen Ex-Sieger durften sich darüber freuen, wenn auch nur drei zur persönlichen Abholung erschienen. Die Veranstalter haben eine Ergebnisliste aller 20 Turniere zusammengestellt. Dort kann man die leider inzwischen verstorbenen A-Turniersieger – die Legenden Peter Keller und Volkmar Kerner – sowie die anderweitig Verhinderten nachschlagen.
Was ging noch? Anno 2008 hat sich mit Thomas Schlapp ein Hesse zu Besuch bei den Schwiegereltern an die Spitze der Setzliste verirrt, gefolgt von den Mehrfachsiegern dieses Jahrzehnts Wanze (5x) und Thomas Frotscher (2x). Junge Oberligisten (JayJay, Sünder) wollten oder sollten zudem Spielpraxis suchen.
Die ersten beiden Runden verliefen ohne Überraschungen, sieht man von JayJays Auftaktremis gegen den alten Kämpen Heinz Burreh ab. Ab Runde drei gab es nominell etwa gleichwertige Spitzenpaarungen. Steigen wir hier in den Spitzenkampf ein:

Presse: R. Karstedt 3. Runde :
Schlapp - Günther ½
Frotscher - Wanzek 1:0;
Engelmann - Schäfer ½
Die letztgenannte Begegnung endete schnell in der Steinzeit, während sich Thomas Schlapp trotz der weißen Steine erst zum Remis arbeiten musste. Das Ex-Turniersieger-Duell war eine typische Wuselpartie mit Wanzek'scher Mehrqualität, die bei hochgradig knapper Zeit eingestellt wurde nebst der Partie durch ZÜ.

Neu: Außenanlage statt Schweinestall 4. Runde :
Günther - Frotscher 1:0
Schäfer - Schlapp ½
Wanzek - Thonig 1:0
Kaschuba - Engelmann 0:1
Thomas Frotscher damit als einziger mit 3/3 nach Tag 1. Das verleitete ihn zu jeweils einem Remisgebot eingangs und ausgangs seiner Grünfeld-Eröffnung gegen Sünder. Letzterer heißt aber auch "Endspielfuchs", und solche Grünfeld-Endspiele können sehr grausam sein für Schwarz, weil der entfernte Freibauer am Damenflügel wegen der passiven Figuren nie das Licht der Welt erblickt.
Thomas Schlapp büßte seinen Mehrbauern nach eigentlich schon entschärftem Katalanischen Gambit durch ein taktisches Übersehen wieder ein und damit auch sämtliche Gewinnchancen. Weiter hinten punkteten die Favoriten sicher.

JayJay lacht (fast) als Letzter 5. Runde :
Engelmann - Günther 1:0
Schlapp - Burreh 1:0
Frotscher - Schäfer ½
Lindner - Wanzek 1:0
Farbausgleich und/oder Wertungsauslosung sorgten für Überraschungen bei den Paarungen. Ich hatte Wanze an 1 erwartet. Der Stand vor der Runde versprach viel Spannung: Sünder mit 3,5 vor einem 3er-Pulk und damit viele auszukämpfende Partien.
Am Spitzenbrett gab es heterogene Rochaden zu Ehren von Don Miguel. Das ist eher was für JayJay. An zwei gewann der Favorit relativ leicht, was ich so gesehen habe. Da die anderen Partien optimal für Thomas Schlapp liefen, war das schon die Vorentscheidung im Kampf um den Turniersieg (wenn auch am Ende nur um einen halben Wertungspunkt).
Blitzfinale an drei Denn auch ich konnte für meinen starken Freibauern "nur einen Turm gewinnen" (da ging sicher mehr), wonach sich mein Turm mit zwei verbundenen weißen Bauern auseinandersetzen musste. Diese komplizierte Stellung wurde in finaler Zeit mit beiden Blättchen auf Anschlag geblitzt (mein Stundenzeiger auf sechs, der von Thomas natürlich nur auf fünf). Es war dann mal gewonnen für Weiß, aber er blitzte wie gesagt mit – bis zu den blanken Königen.
Die Überraschung an vier durch den langjährigen Teilnehmer Mario Lindner entschied dann den Kampf um Platz drei – durch einen lächerlichen Viertel-Zweitwertungspunkt.

Der Pokal wandert nach Hessen Am Ende also ein Favoritensieg, knapp wie ja aber auch die Wertzahlabstände. Zur Siegerehrung mit LSV-Präsi Dr. Reinemann konnten Harald Rühlemann (u1700) und Gerhard Schade (18 Teilnahmen!/u1400) Kategoriepreise entgegennehmen.
Die silberne Hochzeit soll es laut Achim Müller noch werden. Dafür die besten Wünsche nach Bischofrode! "Ein schönes Dorf!", wie Werner sagen würde.

Riker

« Bischofrode 2001 | Zum Seitenanfang

 
Links