Magdeburger Open 2015 (I)

Münzi hat sich bemüht

Frido beim Kadertraining Auch beim diesjähringen Magdeburger Open ist eine kleine, aber feine Fraktion der SG 1871 Löberitz vertreten. Dabei sind: Christian B., Münzi und ich, Fridolin, doch wie schon so oft halte ich mich beim Spielen zurück und betreue lieber ein paar Kinder des Leistungskaders von Sachsen Anhalt. Nebenbei bleibt zum Glück trotzdem Zeit für einige subjektive Einschätzungen zum Tagesgeschehen.
In der ersten Runde nahmen unsere beiden Löberitzer DWZ-technisch die Favoritenrolle ein. Beide hatten ca. 300 Punkte mehr auf dem Papier vorzuweisen, das bedeutet natürlich keine Freipunkte.

Jonas Roseneck Christians Eröffnung hatte ich bei einem kurzen Spiel "Star Realms" gegen Flash verschlafen und als ich mir seine Stellung das erste Mal anschaute, konnte er bereits eine gute Bauernstruktur und das Läuferpaar vorweisen. Im weiteren Verlauf schlug er sehr gekonnt mit seinem Schwarzfelder den schützenden g7 Bauern des Gegnern, offerierte jedoch im Gegenzug eine Qualität. Dem Gegner mit der Qual der Wahl behagten die stark ungleichgewichtigen Stellungen mit Qualle mehr wohl nicht, so spielte er lieber mit Bauer weniger weiter. Doch auch hier ließ sich Christian nicht mehr beirren und gewann die Partie.

Pawel aka Andreas Fritsch besiegt Daniel Kelm Münzi unterdessen konnte seinem Gegner schnell in der Eröffnung einen Bauern abluchsen, doch spielte er dann vermutlich etwas zu sorglos. Er tauschte alles bis auf seine Bauern und seinen Springer in sicherer Absicht das Endspiel für sich zu entscheiden. Als ich dann nach 4h wieder schaute, war mir die Stellung schon nicht mehr klar, denn der Gegner hatte es vollbracht seinen König über den Damenflügel zu aktiveren und einen Bauern so zurückzubekommen. Doch so ist das eben mit den technischen Gewinnstellungen, nach gefühlten 7h hatte Münzi dann den vollen Punkt auf dem Partieformular stehen.

Chef de Mission: Nudel Die Paarungen für die zweite Runde hatte ich schon, zumindest für Christian, richtig prophezeit: Er spielte gegen Nudel (Jens Windelband). Nach 1.e4-d6 entwichelte sich eine eigentlich ganz normale Pirc- und dann Sizistellung. Nach nur 12 Zügen allerdings waren beide Spieler mit nur noch 20 verbleibenden Minuten in "Zeitnot". Nudel, aggressiv wie man ihn kennt, spielte dann mit nur 4 min auf der Uhr g4! Und alles würde komplett wuselig. Wahrscheinlich hatten da nur noch die Kiebitze den Überblick und am Ende ging eine Dame abhanden bei Nudel. Punkt für Löberitz!

Bennet Biastoch Bei Münzi kam gegen den favorisierten Jeffrey Lopez-Rojas wie so oft ein geschlossener Sizilianer auf das Brett. Der Gegner schob alle Bauern am Damenflügel vor und konnte extrem viel Raum dort für sich beanspruchen. Dafür spielte Münzi halt auf dem Königsflülgel und erhielt die Initiative. Nach langem Kurbeln konnte er dann sogar einen Turm für 2 Figuren und einen Bauern eintauschen - die Weichen für einen weiteren Sieg waren also gelegt. Als dann im späteren Verlauf eine ganze Figur zu Buche stand, war nur noch etwas Abgezocktheit nötig um den Sieg perfekt zu machen.

Unglückliches Bergfest in Magdeburg – Titelträger wanken

Kevin Schiffner Verheißungsvoll begann auch der 2. Tag des Magdeburger Opens - Christian mit Weiß gegen IM Sobolevsky. Nachdem er Sobos Sizi recht unkonventiell behandelte, sah er sich zügig gezwungen einen Bauern zu opfern. Allerdings hatte er durch die zerstörte gegnerische Bauernstruktur gute Kompensation. Nachdem sich einiges zuschob, sah es nach Remis aus. Das lag allerdings nicht im Interesse des Titelträgers. Er opferte den Bauern zurück, danach sah die Stellung besser für Christian aus. In Zeitnot ließ er allerdings den gegnerischen Turm in seine Stellung einbrechen - dies geschah mit verheerenden Folgen: Nach 6 Stunden musste er die Segel streichen.

JP schlägt Alex Kitze; Münzi unterliegt Florian Fuchs Münzi spielte mit Schwarz einen Spanier gegen Florian Fuchs, in dem er allerdings die Rochade verpasste. Daraufhin hatte er mit einen Figurenwirrwarr zu kämpfen, welches sich nicht so recht entwirren ließ. Weiß konnte den Druck immer weiter verstärken und fand schließlich den entscheidenen Durchbruch, wonach Münzi das Handtuch warf. DIE Überraschung der 3. Runde war die Niederlage des Topgesetzten GM Falko Bindrich gegen Jan Balje, und dies auch noch mit Weiß. Aber auch andere Favoriten ließen bereits Federn, so z.B der an 2 gesetzte IM Nikolas Lubbe, der in Runde 2 ein Remis gegen Siegmund Kolthoff abgab.

Hoffi & Jan: beide 3,5/4 In Runde 4 begnügte sich Christian mit einem schnellen Schwarzremis gegen Bernd Brockhaus, eine typische "Ich habe keine Lust" Partie, von beiden Seiten.
Münzi hatte mit Weiß Pirc gegen Sven Kreigenfeld auf dem Brett und spielte mit f4 forsch nach vorn. Sein Gegner versäumte rechtzeitig das Zentrum zu attackieren und stand so sehr beengt. Im Glauben, einen Bauern zurückzugewinnen, opferte er seinen guten Läufer h2, übersah aber einen Zwischenzug, der Münzi die Mehrfigur sicherte.

Frido

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