About Brain
Hier überlasse ich das Wort mal dem Coach. Er stellt mich vor. Naja, er versucht es zumindest ;-) Um dem Zahn der Zeit Rechnung zu tragen, gibt es eine Version aus dem Jahr 2000, weiter unten ist eine Cover-Version aus dem Jahr 2012 in Arbeit.
Eines Tages erblickte ein männlicher Embryo
das Licht der Welt. Seit seiner Geburt wurde er Martin genannt. Einen
zweiten Namen, welcher auf handwerklich begabte Vorfahren schließen
lässt, bekam er von seinen Verursachern übertragen. In seiner
Kindheit wurde er behutsam in einem kleinen Ort namens Prettin,
abgeschnitten von jeglicher Zivilisation, aufgezogen. Schon zu Beginn
seiner Schulzeit fühlte er sich etwas unterfordert, und suchte nach
einer geistigen Herausforderung. Diese fand er schon bald im
Schachsport. Großer Ehrgeiz und außergewöhnliche
Selbstdisziplin machten ihn schon bald zu einer festen Schachgröße
über die Landesgrenzen hinaus.
Mit 14 wurde er konfirmiert. Die Kirche gibt ihm einen sicheren Rückhalt
und hilft ihm große Hürden seines Lebens zu meistern. Am Ende
seiner Schulzeit kam er auf die geniale Idee ein hübsches Mädchen
und sich selber als 'Pinky und Brain' auszugeben. Wie im Trickfilm
versucht er nun die Weltherrschaft an sich zu reißen. Brain setzt
seine Ziele generell sehr hoch. Beispielsweise möchte er IM werden
und nebenbei ein Studium für höhere Mathematik machen. Wenn er
das beides schafft, gebe ich ihm auf jeden Fall einen aus. Durch sein
Schach lernte er viele Gleichgesinnte kennen, die wie er mal von zu Hause
weg und die Welt erleben wollten. So kam er schon weit herum und hätte
die Erde schon mehrmals mit dem Zug umrunden können.
Anfang August 2000 war Brain beispielsweise als Betreuer und Trainer zur
deutschen Ländermeisterschaft nach Bad Homburg gefahren. So ein Job
liegt ihm, da er ein riesiges Talent hat, anderen etwas beizubringen.
Hauptgrund ist wahrscheinlich seine innere Überzeugung dafür,
dass er den anderen etwas Gutes tut. Dafür stellt er auch gerne
eigene Interessen etwas in den Hintergrund. Bemerkenswert ist sein guter
Umgang mit Kindern. Zu diesem Thema konnte ich Brain vor nicht allzu
langer Zeit live im Wikinger Museum bei Schleswig erleben.
Nachdem das
Museum relativ schnell abgegangen war, ließen sich Normi, Bolle,
HollyP und Brain um einen Rundtisch nieder. Auf dem Tisch befanden sich hölzerne
Bausteine, mit denen man Festungsanlagen bauen konnte, eigentlich für
Kleinkinder gedacht. Brain fing sofort an Festungen zu bauen und die
anderen drei schauten etwas desinteressiert zu. Aber er fand doch noch
interessierte Spielgefährten. Nämlich eine Hand voll kleiner
Kinder, die auch Bausteine rücken wollten. Anhand anschaulicher
Geschichten erklärte er den Kindern, warum es richtig ist, wie er
seine Festung im Mittelalter gebaut hat. Die Verständigung
funktionierte einwandfrei, da mit passender Gestik und Mimik erzählt
wurde. Die Kinder wurden so gut von ihm unterhalten, dass sie nicht mehr
zu ihren Eltern zurück wollten. Schließlich blieben sie
solange, bis Brain aufhörte mit ihnen zu spielen.
Typisch ist auch seine schon fast übertriebene Genauigkeit, was Vor-
und Nachteile mit sich zieht. Aufgrund dieser Eigenschaft bin ich fest
davon überzeugt, dass Brain sein Studium der
Wirtschaftsmathemathematik mit links und 50 Fieber schaffen wird.
Vielleicht träumt er schon mathematischen Formeln, die er zum Patent
anmelden kann. Es ist schwer vorstellbar, aber er hat es tatsächlich
fertiggebracht mich in einer mathematischen Formel auszudrücken.
Aufgrund von zu großen Spielräumen bei der Anwendung dieser
Formel kann sie jedoch nicht zum Patent angemeldet werden. Aber dem
Superhirn fällt bestimmt noch eine patentreife Formel in seinem noch
langem Leben ein.
Beim Schach mag man glauben, dass eine große Genauigkeit, immer
vorteilhaft ist. Ich denke aber auch, dass dadurch etwas Kreativität
in der Partieanlage verloren geht. Brain betritt häufig ausgetretene
Theoriepfade, womit er es gegen Theoriekenner oft schwer hat, einen
Vorteil zu erlangen. Ich finde, ein Schachspieler, der Spaß an
seinem Hobby hat, sollte viel mehr nach seinem Gefühl spielen. Das
heißt, er soll improvisieren können, denn wir sind ja keine
Maschinen, sondern nur Menschen, die aus Fehlern lernen.
Der Versuch der Perfektion lässt sich bei Brain geradezu erahnen,
wenn man ihn reden hört. Er spricht ein lupenreines, dialektfreies
Hochdeutsch, obwohl er nicht weit von Sachsen entfernt großgezogen
wurde. Allerdings erinnert seine Sprechgeschwindigkeit an einen Roboter.
Seine Wortlaute sind zwar deutlich zu verstehen und haben alle
Zusammenhang, aber man (ich) kann häufig nur die Hälfte des
Inhaltes in so kurzer Zeit aufnehmen. Aufgrund seiner Redegewandtheit,
schafft er es in kürzester Zeit äußerst treffende Gedichte
über andere Personen zu verfassen, wie zum Beispiel die "Ode an
den Coach". Wer so gut der deutschen Sprache mächtig ist, kann
natürlich auch spielend leicht andere Sprachen erlernen. Englische
Lieder, wie "Californication" textet er um und singt sie nach.
Als Brain dieses Lied während einer Autofahrt im hohen Norden sang,
meinte Bolle zu ihm: "Du könntest Sänger werden! Ich kenne
eine Band in Weimar, die suchen noch einen." Bolle erzählt zwar
viel, aber etwas Wahres ist da schon dran. Denn seine Stimme ist ziemlich
kräftig und erreicht auch problemlos hohe Töne. Als Realist
sieht er jedoch ein, dass er in einer (lumpigen) Band nie so weit, wie
beim Schach, kommen würde, stimmt's Brain!?.
An dieser Stelle ziehe ich vorerst einen Schlussstrich. Es gibt zwar noch
viel mehr über Brain zu erzählen, doch möchte ich hier
keinen Roman schreiben. Ich hoffe, dass die Leute, die ihn noch nicht
kennen, einen ersten Eindruck von dieser mysteriösen Person gewonnen
haben.
Grüße alle Leute, die mich kennen.
Der Coach
Sangerhausen, 24.12.2000