Norddeutsche Vereinsmeisterschaft U20w 2003 aus Löberitzer Sicht

Bekka: tapfer am Spitzenbrett In einem Rundenturnier mit 5 teilnehmenden Mannschaften wurden vom 22.08.-24.08. in Magdeburg die NVM ausgetragen. Mit Rebekka, Stephanie, Konstanze und Josephine ging 4x Reiß an den Start, dazu gesellte sich Franziska Flegel. In guter alter "Rotationsmanier" (außer Rebekka; du warst tapfer , dafür gibt's ein Bienchen!) durfte jeder mal tief durchatmen und einmal pausieren. Daß diese Meisterschaft wahrlich ernst genommen wird, sah man bereits in Runde 1 gegen SV "Glück auf" Rüdersdorf. Diese hatten an Brett 2 die Deutsche Meisterin U18w Olga Vaideslaver (mit einer DWZ von jenseits 1900) als Gastspielerin gemeldet. Natürlich habe ich Stephanie, die an Brett 2 spielte, nichts erzählt (sozusagen um die "och-man-da-habe-ich-doch-sowieso-keine-Chance-Einstellung" zu verhindern; wie sich zeigte, schätzte ich Stephanie völlig falsch ein, denn nach der Partie sagte sie mir: "Was 1900? Warum hast du mir das nicht eher gesagt, dann hätte ich mich doch mehr angestrengt." Was soll ich dazu noch sagen. Wie man's macht, macht man's falsch!

Gegen Rüdersdorf sah es so aus: Stephanie hielt im strategischen Geplänkel gegen Olga gut mit, verlor aber irgendwann die Übersicht und dann auch die Partie. Josephine kam mit der Eröffnung überhaupt nicht zurecht und schnell unter die Räder. Während Franziska eine gute Möglichkeit zum Verwickeln ausließ und sich dann veropferte, war Rebekka an Brett 1 mächtig am Drücker. "... Wer stört, (gemeint war der schwarze Springer, der die Stellung von Rebekkas Gegnerin noch zusammenhielt, Anm. Brain) muß weg". Das wurde von Normi in der Analyse festgestellt. Nach einigem Tauschen waren dann die "falschen" Bauern einfach schneller – 0:4 also.

Nach der spielfreien 2. Runde hieß der nächste Gegner Hamburger SK. Leider fuhren wir wieder eine böse 0:4-Niederlage ein, obwohl wahrlich ein 2:2, vielleicht sogar mehr möglich war. Josephine spielte eine sehr gute Partie, jedoch (jetzt mußte ja ein negatives Wort kommen?) entschied sie sich beim Losstürmen auf den gegnerischen König für den falschen Bauernvorstoß. Als die Stellung aufgrund zweier Ungenauigkeiten schon kippte, hätte Josephine nochmal reichlich Verwirrung stiften können, aber ... Fehlanzeige. Franziska spielte ihre Gegnerin regelrecht an die Wand. Die schwarze Stellung war eine Ruine. In einer Stellung, wo alles geht, dann ein grober Einsteller. Die trotzdem noch reellen Remischancen verliefen sich dann im Sande. Konstanze wurde von ihrer Gegnerin regelrecht überrannt. Da der König nicht aus der Mitte "evakuiert" wurde, kam dann auch jede Hilfe zu spät. Rebekkas Stellung befand sich lange Zeit im Gleichgewicht, nach einigem Hin und Her entstand ein Damenendspiel (was für ein Wortspiel!?), was aber aufgrund eines weit vorgerückten weißen Bauern nicht zu halten war. Schade.

In Runde 4 dann endlich etwas Zählbares! Gegen SK Johanneum Eppendorf gelang Konstanze ein Sieg. Kurz ließ sie nach einem Figurengewinn noch einmal Luft ran, ehe das Endspiel gewonnen wurde. Stephanies Figuren spielten aufgrund einer kleinen Ungenauigkeit in der Eröffnung nicht richtig zusammen, weswegen ein weißer Königsangriff leider durchschlug. Franziska war wohl nach dem vergebenen Gewinn völlig außer Form und griff in der Eröffnung (spätestens hier merkt man, daß dieses Wort ziemlich häufig im Text vorkommt – wir müssen unbedingt an diesem Partiestadium arbeiten!!) fürchterlich fehl, wonach im Prinzip auch schon Schluß war. Rebekka, die – wie fast immer – am längsten spielte, geriet mehr und mehr unter Beschuß. Langsam zog sich die Schlinge zu, und die Stellung verschlechterte sich immer mehr. Die Schlinge verschlang dann den f4 und im Springerendspiel ging dann nichts mehr – 1:3.

Daß Caissa doch ein Einsehen mit uns hatte, zeigte die letzte Runde. Gegen den späteren Sieger, SK König Tegel erspielten wir einen Mannschaftspunkt! Zunächst remisierte Stepanhie nach guter! (hört, hört) Eröffnungsbehandlung. Das Endspiel (was klar vorteilhaft war) wurde mit der Punkteteilung beendet, als es gerade interessant wurde. Hmm. Rebekka profitiert von einem Aussetzer ihrer Gegnerin; die junge Dame aus Berlin verabschiedet sich von selbiger in völlig ausgeglichener Stellung. Josephine verliert gleich am Anfang einen Bauern, danach bleibt aber noch lange alles offen. Ob das "J’adoube" nach einem Fingerfehler von Josephine schnell genug kam oder nicht, wird man vielleicht nie erfahren, danach war es dann natürlich aus. In einem interessanten Endspiel (zwei Türme gegen Turm und Springer) bot dann Konstanzes Gegnerin Remis an, was prompt angenommen wurde. Balsam also auf die Wunden. Mit einem Achtungserfolg verabschieden sich unsere Mädchen aus dem Turnier.

Fazit: Es gibt viel zu tun! Unkenntnis der Eröffnung bzw. kurze Unaufmerksamkeiten verhinderten ein besseres Ergebnis! Trotzdem ist der 5. Platz kein Mißerfolg, starke Gegnerschaft gibt die Punkte eben nicht freiwillig ab! Bis zur BEM sollte vor allem Taktik geübt und ein Eröffnungsrepertoire angelegt werden, also: Packen wir's an!

Bis bald, Brain

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