Pokalklassiker

Jule Am Samstag um 13.00 Uhr war es mal wieder soweit, es kam zum erwartet spannenden Pokalduell zwischen AEM und Wono. Über die Aufstellungen wurde bereits in Zeitung und Forum spekuliert, für Flash allerdings waren diese ziemlich klar, wie er nach dem Kampf berichtete. Wir hatten uns für die alphabetische Reihenfolge entschieden und folgten somit einem in jüngster Vergangenheit erfolgreich erprobten Konzept. Allerdings entsprach diese Aufstellung bei uns auch jener nach aktueller DWZ.
Die Vorbereitung in unserer Mannschaft fiel ganz unterschiedlich aus. Riker und Holly in Begleitung von Jule beteiligten sich an der Horizontalen (einer etwa 100 km-Wanderung) in Jena. Nach ca. 20 km über z. T. schmale Waldwege stiegen wir wie geplant an der Lobdeburg aus. Zwischendurch ließen wir uns auch nicht von umgestürzten Bäumen oder der zunehmenden Dunkelheit aufhalten. So gegen Mitternacht machten sich Riker und Holly dann auf den Weg nach Magdeburg, das sie etwa um 2.00 Uhr erreichten. Um diese Uhrzeit kämpfte Normi in Wolfen via Internet mit dem ebenso nimmermüden Stichel in Magdeburg noch die eine oder andere Blitzpartie aus.
Am nächsten Tag hatten wir uns zum Brunch in der WG verabredet. Aus dem Brunch wurde ein Mittagessen, welches Weuni mit Hilfe des Coachs aus einem 30-Minuten-Kochbuch gezaubert hatte, da die Zeit doch langsam drängte. So gegen halb eins wurde letztendlich serviert. Das gelungene Essen wurde durch einen Obstsalat abgerundet, um noch einmal ein paar wichtige Vitamine für die nächsten Stunden zu tanken.

Küche Obstsalat Brain, Holly Junior, Flash

Fast Punkt 13.00 Uhr trafen wir dann in Buckau ein, wo uns die Elbe-Mannschaft (Ivo, Effi, Flash, Junior in späterer Brettreihenfolge) erwartete. Nachdem Weuni noch ein paar Spielberichtsbögen aus dem Schrank hervorholte, konnte Riker den Kampf mit 10-minütiger Verspätung eröffnen.
Am Spitzenbrett konnte ich gegen Ivo aus der Eröffnung keinen Vorteil herausholen und so entstand nach 27 Zügen ein Turmendspiel mit jeweils 5 Bauern, die sich bei uns beiden auf den Linien a und b sowie f bis h verteilten. Mit einem Remisangebot, in einer zugegebenermaßen sehr remisträchtigen Stellung, konfrontiert, schaute ich mich erst mal an den anderen Brettern um. Was ich da zu sehen bekam, gefiel mir auch nicht so recht. Brain stand leicht schlechter gegen Effi, Normis Stellung schien mir auch sehr anrüchig und bei Weuni war irgendwie alles unklar. Schnell die Pokalarithmetik bemüht und festgestellt, dass bei Normis Verlust Brain gewinnen müsste, entschloss ich mich zunächst weiter zu spielen. Außerdem wollte ich nicht 3 Stunden tatenlos zuschauen, und ich konnte auch problemlos noch einig Züge machen ohne etwas zu verderben. Schließlich ist es immer besser alle Partien laufen zu lassen, man weiß ja nie was noch so passiert. Die Edelfans Kurthi und Stichel verabschiedeten sich zwischendurch, um sich dem Abstiegskampf der Fußballbundesliga zu widmen und rechneten bei ihrer Rückkehr nicht damit, mich noch am Brett sitzen zu sehen. Aber wie immer kam alles anders.
Brett 3, 4 Weunis Partie ging als erste in die entscheidende Phase. Bei beiderseitig schwindender Zeit wurde das Chaos auf dem Brett immer größer. Weuni griff mit allem was ihm zur Verfügung stand Juniors König, der nicht rechtzeitig zur Rochade gekommen war, an, allerdings hatte sich auch Weunis Monarch nicht von seinem Ausgangsfeld wegbewegt und war somit ebenfalls stark gefährdet. Ich glaube, dass Junior in einer Stellung relativ leicht hätte gewinnen können, am Ende mit wenigen Sekunden auf der Uhr begnügte er sich mit Dauerschach (Anm. Riker: Ich habe die Partie ganz flüchtig durch den Rechner gejagt. Selbst wenn man ihm nicht ungeprüft alles glauben sollte, schlägt der weiße Vorteil nach Weunis Springeropfer in nahezu beständigen Nachteil um bis hin zur Schlussstellung [zwischenzeitlich - 7.00 für Schwarz]).
Flash konnte gegen Normi nach überstandener Zeitkontrolle seine Minusqualität allerdings gepaart mit einem riesigen Freibauern in ein gewonnenes Bauernendspiel umwandeln, welches er wenig später auch sicher vollendete. Bei Brain war ein Läuferendspiel entstanden, welches meiner Meinung nach immer noch leicht schlechter war, allerdings sehr remisverdächtig schien. In der Zeitnotphase kam es auch hier zu einer entscheidenden Wendung. Brain musste glücklicherweise seinen Läufer für 2 Bauern opfern. Die danach entstandene Stellung mit aktivem König und 5 Bauern gegen Läufer und 3 Bauern war eher zu gewinnen als zu verlieren. Auch bei mir gab es Neuigkeiten. Ivo hatte seinen Zeitvorsprung eingebüßt und durch ein unglückliches Königsmanöver konnte ich nach und nach alle Bauern in Bewegung setzen und somit langsam den Druck erhöhen. Nach dem Tausch zweier Bauern gelang es mir einen Bauern zu gewinnen und somit besaß ich auf einmal gute Gewinnchancen. Kurze Zeit später erreichte ich auch eine relativ leicht zu behandelnde Gewinnstellung. Nachdem Ivo noch seinen Turm für meinen Freibauern opferte, fiel dann in bereits hoffnungsloser Stellung sein Blättchen.
Brett 1, 2 Nun lag es also an Brain. Ein Remis würde zum Weiterkommen reichen, aber vielleicht wollte er gar noch gewinnen. Mit jeweils 5 Minuten Restbedenkzeit hatte sich die Stellung nach dem 40. Zug kaum verändert. Effi hatte eine gute Verteidigungsstellung gefunden. Schließlich wickelte Brain in ein Endspiel ab, welches auch theoretisch nicht mehr zu verlieren war und man einigte sich auf Remis. Dank Berliner Wertung und auch einem gewissen Quentchen Glück konnten wir uns für das Halbfinale qualifizieren.
Im Anschluß ging es dann auf den Fußballplatz, wo bei sommerlich warmen Temperaturen zunächst die "Läufer" den "Augen" davonziehen konnten. Nach einem taktischen Seitenwechsel (die Platzverhältnisse waren natürlich für die bis dahin schlechte Torausbeute verantwortlich) lief es dann auch deutlich besser. Nach etwa 2 Stunden schwanden bei den meisten die Kräfte. Am späten Abend traf man sich dann noch beim Grillen wieder und ließ den Tag geruhsam ausklingen.

Holly

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