9. Spieltag: SG 1871 Löberitz III - Chemie Bitterfeld 4,5:3,5

Geburtstagskinder beschenkten ihre Mannschaft mit Punkten

Es wurde Zeit, dass die Saison 2016/17 beendet ist. Noch niemals vorher gab es so viele Besetzungsschwierigkeiten wie in der nun vergangenen. Wer genau und an welchem Brett spielte, wusste man meist erst 10 Minuten vor Spielbeginn. Eine Vorbereitung konnte somit nie Früchte tragen.

Ein Dank an den Mannschaftsführer Klaus-Dieter Fenske. Er behielt getreu seiner Lebensmaxime "Es ist ja alles nur ein Spiel" immer die Ruhe. Selbst bei Anfragen an den späten Samstagabenden.
Bauhaus-Impressionen (I) Doch zum Finale waren sie alle noch einmal da. Die zentrale Endrunde fand in der Hochschule Dessau, nahe dem Bauhaus, statt. Eigentlich sollte in einem großen Saal gespielt werden, doch am Sonntagmorgen ließ die ansonst berühmte Hochschule Anhalt die Mannen um Michael Oswald vom Veranstalterverein 1. SC Anhalt Dessau trotz vorherigen Absprachen und Vorortbegehungen im wahrsten Sinne im Regen stehen. Schön dass "Ossi" Oswald schnell einige neue Spielstätten in dem geschichtsträchtigen Gebäude aus dem Hut zauberte.

Für Löberitz ging es darum, mit einem Sieg eventuell noch den 3. Platz zu erreichen. Also wurde auf Sieg gespielt. Gegner war der Lokalrivale Chemie Bitterfeld. Und es lief alles bestens.
Heiko Thomaschewski, das erste Geburtstagskind, bekam mit den schwarzen Steinen und ohne spielen zu müssen, einen Punkt geschenkt. Sehr nobel! Eigentlich ist das in der letzten Zeit eine Löberitzer Geste. Nach schnellem und großflächigem Abtausch einigte ich mich mit meinem Gegner Günter Leykauf auf Remis. Kurz danach nahm auch Rebekka Schuster, auch mit Schwarz, das Friedensangebot von Lutz Wiegand an. Lutz Wiegand ist ja der berühmteste Handausloser für Turniere im Schweizer System in Sachsen-Anhalt. Eine Kunst, die in der neuen Computerwelt total untergeht. Deshalb Hochachtung vor dem letzten Meister seines Fachs!

Doch zurück zum Spiel. Alles lief wie geplant. Fast alle Schwarzpartien ohne Blessuren beendet. Frohgemut spazierte ich deshalb ins Bauhaus. Etwas für die Bildung tun, kann nicht schaden. Mein Hauptziel war natürlich das berühmte Bauhaus-Schach von Josef Hartwig. Unter dickem Panzerglas und bei abgedunkeltem Licht war es zu sehen. Unbezahlbar!
Bauhaus-Impressionen (II) Selbst eine Nachbildung hatte seinen Preis. Die Figuren hätte man für fast 300,- € erwerben können. Allerdings ohne Brett. Das kostete noch einmal fast 200,- €.

Als ich wieder zurückkam hatte Christian Daus gegen Altmeister Bernd Bläsing verloren. Warum konnte mir allerdings keiner richtig sagen. Zeitnot war wohl auch im Spiel. Christians Vater Andreas trennte sich gegen Detlev Proft remis. Auch Mannschaftskapitän Klaus-Dieter Fenske und Kevin Schiefke gingen nach langer Spielzeit mit Lars Zschiesing; bzw. Tom Sadewasser eine Punkteteilung ein. Es stand 3,5:3,5 und ein weiteres Remis lag in der Luft. Doch mit etwas Glück, aber auch mit einer gewissen Zähigkeit, gewann unser unangefochtener Spitzenspieler Thomas Hähndel trotz seiner vorabendlichen eigenen Geburtstagsfeier die Partie gegen Falk Zschiesing. Also noch ein schöner abschließender Mannschafterfolg am Saisonende.

Für einen Podestplatz reichte es allerdings nicht, denn Mitbewerber Aken gewann haushoch gegen 1. SC Anhalt Dessau und hatte am Ende trotz gleicher Mannschaftspunkte weitaus mehr Brettpunkte vorzuweisen.
Von den Stammspielern sollten neben dem schon erwähnten Thomas Hähndel noch Andreas Daus und Rebekka Schuster lobend erwähnt werden.

Die besten Reservisten sind Thomas Richter, genannt Chevaliere, und der stets mit sich unzufriedene Jörg Fischer.
Dem Mannschaftsführer und mir bleibt es dagegen vorbehalten, alle Spiele durchgehalten zu haben und auch die (ehemals) Jugendlichen haben sich an ihren Brettern gut geschlagen.

Nun gilt es Luft holen, denn spätestens im September geht es, hoffentlich nicht so holprig und etwas geordneter, weiter. Eine Erkenntnis bleibt: Für die immer in preußischer Pflichterfüllung spielenden Roland Franke und Joachim Richter konnte bisher kein Ersatz gefunden werden.

Konrad

  SG 1871 Löberitz III Chemie Bitterfeld 4,5:3,5
1 Hähndel, Thomas Zschiesing, Falk 1-0
2 Daus, Christian Bläsing, Bernd 0-1
3 Reiß, Konrad Leykauf, Günter ½
4 Fenske, Klaus-Dieter Zschiesing, Lars ½
5 Thomaschewski, Heiko Marciniak, Peter + -
6 Schiefke, Kevin Sadewasser, Tom ½
7 Schuster, Rebekka Wiegand, Lutz ½
8 Daus, Andreas Proft, Detlev ½

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