Schachbücher für Traditionsverein
Eine Buchspende für das sich im Entstehen befindende Löberitzer Schachmuseum kam kürzlich unerwartet aus dem Wolfener Ortsteil Reuden. Der dort wohnende Herbert Sauerbrey übergab dem Vertreter der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz, Konrad Reiß, fast 50, zum Teil recht interessante Schachbücher. Eins davon enthält sogar eine handschriftliche Widmung des früheren sowjetischen Weltmeisters Wassili Wassiljewitsch Smyslow, ein anderes enthält das Autogramm des Schachtheoretikers und ehemaligen Männer-Verbandstrainers des DSV der DDR, Hans Platz, und wieder ein anderes weist die handschriftliche Eintragung von Helmut Tröger aus Meißen, dem ehemaligen, aus politischen Gründen in Ungnade gefallenen Vizepräsidenten des DSV, auf.1)
Der freundliche Spender Herbert Sauerbrey, Jahrgang 1935, stammt eigentlich aus Eisleben, was positiv für den von dort kommenden Menschenschlag spricht.
Berufsbedingt kam er mit seiner Frau Sonja in unsere Region um im damaligen CKB als Dipl. Ing. für Verfahrenstechnik zu arbeiten. Schachlich war er früher bei einem der zu dieser Zeit stärksten Vereinen, der BSG Chemie Bitterfeld, organisiert.
Für Konrad Reiß, der sich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Herbert Sauerbrey bedanken möchte, war die Spende sehr willkommen, denn einige der Bücher fehlten bisher in der umfangreichen Vereinsbibliothek. Doch auch für die Dubletten gibt es einen Verwendungszweck, denn davon werden vor allem die jugendlichen Schachspieler der Schachgemeinschaft in Löberitz profitieren.
1) Meißen war damals unter Tröger eine Hochburg im Jugendschach. Neben zwei seiner Söhne hatte auch der später nach Westdeutschland gegangene Internationale Meister Hans Besser seine Wurzeln in dem dortigen Verein. Sie verlebten gemeinsame Zeiten mit dem damals heranwachsenden Schachstars Uhlmann und Liebert.
Tröger (nicht zu verwechseln mit dem Altmeister Dr. Paul Tröger) war der Vater von dem früheren Sandersdorfer Meisteranwärter und jetzigen Brandenburger Landesauswahlspieler Rainer Tröger aus Ludwigsfelde.
Das große Meißner Jugendturnier, welches im Namen der "Blauen Schwerter" ausgetragen wurde, bestand ohne Helmut Tröger sogar noch bis in die siebziger Jahre. Es sollte mich nicht wundern, wenn dort nicht auch mal unsere Constanze Jahn mitgespielt hat.
Konrad Reiß