Auswärtssieg in der Heimat
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Wie immer begann das Punktspielwochenende auch dieses Mal vor dem eigentlichen Wettkampf. Die zunächst geplante Brockenwanderung wurde aufgrund der zu erwartenden Wettersituation erst einmal verschoben. Gollum und Mikly hatten allerdings ihr Quartier im Harz schon aufgeschlagen und nutzten dies dann am Samstagvormittag zu einem Besuch im Wernigeröder Schloss, der allerdings durch ein akustisches Signal abrupt beendet wurde.
Danach ging es dann in meine Heimatstadt, wo man sich am Abend mit Riker, Normi und mir auf dem historischen Marktplatz traf. Unterwegs hatten wir noch versucht Schöni zu aktivieren. Dieser vertröstete uns aber auf den Sonntag. Dann wollte und sollte er allerdings auch nicht als Spieler, sondern lediglich
als Zuschauer vorbeikommen. Nach kurzer Beratung ging es dann zu "Tante Emma", um sich erst einmal ordentlich zu stärken. Als Riker nach seinen zwei Vorspeisen auch noch einen Hauptgang bestellte, wurde er von der Kellnerin doch etwas ungläubig gefragt, ob er dies alles alleine essen wolle. So etwas hätte es noch nie gegeben. Durch die Kellnerin angestachelt, bestellte Riker zum Abschluss auch noch vier Kugeln Eis mit Eierlikör.
Dann gab Gollum ihren Aufstiegstipp ab, der in Briefkuvert, welches uns das Restaurant selbstverständlich zur Verfügung stellte, gelegt wurde. Dieses wurde dann anschließend von den anwesenden Personen plus Kellnerin unterschrieben. Danach begaben wir uns zu einem Kubaner. Trotz großer Verhandlungstricks gelang es Mikly nicht ein Che-Plakat für Gollum zu organisieren. Nachdem sich Gollum und Mikly verabschiedet hatten, verschlug es Riker, Normi und mich noch in mein Stammlokal, welches wir nach höflicher Aufforderung (ist mir dort noch nie passiert) direkt nach dem Wirt verließen.
Kommen wir nun zum ernsten Teil des Wochenendes. Mich erwartete das gleiche Schicksal wie in Runde 1 und 3. Da Boldi anscheinend "studierte", entschlossen sich die Piesteritzer dazu, ihr erstes Brett frei zu lassen, so dass ich mich mal wieder voll und ganz der Rolle des Beobachters widmen konnte. Und es gab viel zu sehen.
Parallel zu unserem Wettkampf spielte die III. gegen Piesteritz III. Mit Siegen von Sebastian und Stephie und durch ein ungefährdetes Remis von Tanzi wurde ein souveräner Sieg eingefahren, an dem auch die unglückliche Niederlage von Andreas nichts mehr ändern konnte.
Im Gegensatz zur III. wogte unser Match hin und her. Nach drei Stunden war immer noch keine Partie entschieden. Als erstes einigte sich Roland auf Remis. Nachdem er seinen Boldi-Läufer ein wenig reaktivieren konnte, ging das Remis am Ende in Ordnung, da keine Partei in einer völlig geschlossenen Stellung noch Fortschritte erzielen konnte. Danach bauten Konrad und Riker mit überzeugenden Siegen den Vorsprung auf 3,5 zu 0,5 aus. Trotz allem war zu diesem Zeitpunkt der Kampf noch völlig offen und selbst eine Niederlage im Bereich des Möglichen.
Normi hatte nach anfangs guter Stellung irgendwo seine Zeit verloren, Fenigks Gegenspiel wurde nach und nach konkreter. Letztendlich schaffte Normi die nötigen Züge bis zur Zeitkontrolle, allerdings war die entstandene Stellung verloren. Wenig später musste er sich dann auch in einer Art Zugzwangstellung geschlagen geben. Mikly hatte mit Schwarz schnell ausgeglichen und lockerte dann seine Stellung unnötigerweise. Ein schlechter Zug kostete ihn dann einen Bauern und im höheren Sinne auch schon die Partie. Christian Hanak bewies seine gute Technik und gewann das Endspiel souverän.
Die Piesteritzer hatten also den Anschluss herstellen können, und auch die zwei restlichen Partien standen nicht unbedingt zu unserem Besten. An Brett 8 kam bei uns dieses Mal der Doc zum Einsatz, so dass dem Duell der Doktoren mit Dr. Walter Höhm nichts mehr im Wege stand. Nachdem unser Doc in der Eröffnung einen Bauern eingestellt hatte, wurde er seiner eigenen Aussage zufolge erst richtig wach. Es entstand ein Doppel-Turmendspiel, welches trotz Minusbauern von einem Gefühl her für unseren Doc gewonnen sein muss. Wie in der gesamten Partie schlug das Pendel auch im Endspiel mal mehr auf die eine und dann wieder auf die andere Seite. Schließlich entschlossen wir uns, das Remisangebot zu akzeptieren und somit zumindest einen Mannschaftspunkt abzusichern.
Nun lag alles in Brains Händen. Nach der Eröffnung hatte er eine leicht bessere Stellung erhalten, verfolgte dann kurzfristig den falschen Plan und sah sich plötzlich einem schwierigen Turmendspiel gegenüber. Durch aktives Spiel konnte Brain schließlich in eine theoretische Remisstellung abwickeln, was Benno mit jeweils nur noch wenigen Minuten auf der Uhr auch einsah. Somit hatten wir durch einen etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg die Tabellenspitze verteidigt.
Zum Abschluss ging es dann noch zum obligatorischen Mannschaftsessen, wobei es uns natürlich wieder zu "Tante Emma" verschlug. Nach dieses Mal weniger Vorspeisen, aber trotzdem jeder Menge Spaß trennten sich dann die Wege bis zum nächsten Punktspiel.
Holly