Endlich wieder Daten fressen – ab sofort auch in der Oberliga!

1. Spieltag Oberliga Ost: Naumburger SV - SG 1871 Löberitz 2,5:5,5

Brain, Dex "Das zweite Jahr ist immer das schwerste" lautet ein altbekanntes Statement, wenn es um das Abschneiden eines Aufsteigers geht, der sich im ersten Jahr mit Bravour geschlagen hat.
Man sollte also mit besonderer Sorgfalt, Umsicht und Konzentration an die Sache (Beim samstäglichen Tabu-Spiel umschrieb Reyk dieses Substantiv mit Ding-Wort, was natürlich überhaupt nicht falsch ist, bei den Ratern aber für Verwirrung sorgte) herangehen. So sorgte das zweite Los ;-) zu Saisonbeginn für ein Auswärtsspiel in Naumburg, wo wir vor Jahresfrist mit einem 5:3 die Bretter verließen.
Da ich selbst die erste Hälfte des Wochenendes im heimatlichen Prettin verbrachte, um mich nützlich zu machen und Geburtstagswünsche loszuwerden, war ich am Anreise-Freitag unserer Köln-Fraktion nicht in Löberitz zugegen und kann somit keine Details preisgeben. Dass wir bereits am ersten Spieltag eine Doppelrunde locker hätten wegstecken können, bewiesen Riker, Mikly, Holly und Normi, die sich die geschichtsträchtige Bundesliga-Austragungs-Premiere von SC Leipzig-Gohlis zu Gemüte führten. (War das der Grund, dass wir gewannen? Zählte dieses Kiebitzen bei den tapferen Leipzigern als erste Saisonniederlage für uns mit, dann war unser Sieg lediglich eine Wiederholung des Vorjahres – dort verloren wir in Runde 1. Somit wäre ein 4:4 gegen Plauen gegenüber dem 4:4 gegen USV I im Vorjahr die logische Folge!) Viel Zählbares war leider nicht zu er-kiebitzen, weshalb man sich – FranziB natürlich immer mit "an Bord" - straßentechnisch schon mal nach Tschechien begab, (Normi wohnt in der Prager Str.) denn der Hunger wollte mundtot gemacht werden.
Frühstücken in der Prager Straße Im selben Moment überquerte ich westwärts die Elbe. Wenn diese reizende Umleitung in Taucha nicht gewesen wäre, die mich über Engelsdorf und das Paunsdorf-Center zu meinem Wohnheim spülte, hätte ich es auch fast in Stundenfrist geschafft, bei den Fünfen zu seien. Dort angekommen bot sich mir ein Bild des Grauens – es wurde Wizard gespielt! Also ging ich gleich mal ein bisschen Daten fressen, die Bundesliga hatte ihren samstäglichen Durchgang beendet. Dass man ein Stimmungstief überwinden muss, um Tränen der Freude zu vergießen, demonstrierte unser Sechserpack, indem es der Uneinigkeit und gegenseitiger "also wenn du, dann werde ich...quot;-Manier wegen, beim Abmarsch in Richtung Leipziger Innenstadt auf der Schwelle kehrt machte und sich ans Gesellschaftsspiel heranwagte. Schnell waren Teams gefunden und Stimmungsschwankungen weggewischt, da neue lokale, ja sogar globale! Maxima am Horizont des Abends Früchte trugen. Beim Tabuspielen pulverisierten wir den Tagesdurchschnitt an Lachsalven, der bei einem Treffen solch einer Truppe fast immer in Gefahr ist. Wir lernten, dass Franzi Fahrschule macht, und sich deshalb im Schilderwald besonders gut auskennt. Die andere Konstante war die Tatsache, das Bekka und Brain einen Tanzkurs machen. Diese Tatsache wurde mehrmalig als Einsteiger benutzt. Ein spezieller Tanz, bei dem man "... die Beine bewegt ...", wurde wiederum von Franzi erklärt. Stimmt, beim Walzer macht man ja die Rechtsdrehung auch mit dem Kopf! Jedenfalls kamen wir aus dem Lachen nicht mehr heraus. Normis Geographiekenntnisse den menschlichen Körper betreffend gab uns allen Rätseln auf. Was meint er wohl, wenn er genervt "... na über den Beinen in der Mitte" in den Raum erklärt? Ist doch klar: Bauchnabel. Aber auch Riker "... ein Ding-Wort ..." oder "... das Gegenteil von Tür ..." (Fenster war gemeint) und der Schreiber dieser Zeilen, der die ganze Minute vergeblich versuchte, "Schulter" zu erklären, weil er sich nicht an Normis Lokalitäten (s. o.) gewöhnen konnte, sorgten für Erheiterung.
Holly, B Der Sonntag begann damit, dass ich 17 Brötchen einkaufte. Auch Körnerbrötchen für Mikly versteht sich. Bei "Müssen nur wollen" von den Helden stärkten wir uns für den Wettkampf.
Eine zügige Fahrt "... da hätten wir aber auch 10 Minuten später losfahren können ..." brachte uns gegen 9.35 Uhr zum Schwalbenhof. Dort warteten bereits FM Harald, Simon und Yogi auf uns. Das Warten hatte Punkt 10.00 Uhr ein Ende – die Saison 2005/06 wurde angepfiffen. Wir erschienen (wohl im Gegensatz zu den Vermutungen unserer Gegner) ohne Damen, während Naumburg Andreas Fritsch und Volkmar Huth ersetzen musste. Nach 90 Minuten (vielleicht waren es auch schon zwei Stunden) schaute ich mich bei meinen Kollegen um. Der Gang durch die Räumlichkeit stimmte mich – einen Pessimisten, der die "Gesamtwetterlage" immer eher kritisch für uns sieht – überraschend fröhlich. Normi hatte ein klar besseres Doppelturmendspiel auf dem Brett. FM Harald hatte einen Bauern im Visier, Simon gewann gerade einen, Riker stand sehr bequem und Holly hatte eine ansprechende Position herausgespielt. Mikly und Yogi standen etwa ausgeglichen, wobei sich Yogi dem Druck von Hannes ausgesetzt sah, bei mir hingegen war noch nicht viel passiert. Das sah also alles sehr vielversprechend aus, keine Startschwierigkeiten oder Eingewöhungsphasen wurden benötigt.
Saisoneinstimmung mit Harald Dex opferte einen Bauern, konnte aber keine richtige Kompensation nachweisen. Dann konnte ich ein Quallenopfer anbringen, welches meinen Läufer auf b7 zum Riesen werden ließ. Dummerweise ließ ich den sofortigen Gewinn (ich hätte D+T+S gg. D+T+L haben können mit einer Bauernkette von d3-a6 gegen a3, b2 auf der weißen Seite) aus und hatte stattdessen ein Dauerschach auf dem Brett. Was tun? Natürlich stand ich immer noch klar besser. Ich war mir unsicher, warum sollte ich im Mannschaftssinne was riskieren, wenn wir doch insgesamt so gut stehen? Doch es war schade um die Stellung – sie war glatt gewonnen!
Als ich vom Analysieren zurückkam, hatten Simon, Harald und Normi ihre Partien beendet.
Normi hatte das Endspiel ganz ordentlich behandelt und konnte 6-stündige Anstrengungen vermeiden, da nach doppeltem Turmtausch das Reservetempo den Sieg garantierte. FM Harald hatte den Bauern längst eingesammelt und musste nur seine Figuren entwirren und schon war der Punkt eingesammelt. Simon profitierte von einem Übersehen des Gegners, ein bekanntes Motiv brachte diesen ins Hintertreffen. Die Verwertung des Vorteils war dann kein Problem mehr. Einzig Sorgenfalten kamen nun bei Yogi auf, der bei korrektem gegnerischen Vorgehen eine Null kassiert hätte. Doch es kam anders und bald darauf wurde der Punkt geteilt – 4:1 also der Zwischenstand.
Jens-Frieder Mikly, dessen Angriff gegen den König nicht voll durchgeschlagen war, gelang in Zeitnot der Knockout, da Jens-Frieder Mükke etwas gierig einen Bauern auf a2 fraß – dies brachte ihn um seine Chancen. Mikly konterte gekonnt und einen Zug vor dem Matt kam ihm die Hand entgegen! Nun war nur noch die Flügelzange aktiv. Holly war weiterhin um mehr als den halben Punkt bemüht, während Riker ein besseres Endspiel verwaltete. Doch die Zeit lief dahin, er ließ den weißen Läufer am Leben, der ihm selbiges später schwer machen sollte. Ein leicht besseres Doppelturmendspiel war ihm zu wenig, und so schlug die Waage in Zeitnot eine andere Richtung ein, ehe sie sich ganz zu Gunsten von Roland Rümmler senkte. Holly konnte keine durchschlagende Fortsetzung finden und bot in unklarer Stellung selbst die Punkteteilung an, die prompt akzeptiert wurde.
Ein verdienter Sieg, der uns optimistisch stimmen kann, denn alle sind schon fit für die Liga, wenn man mal von kleinen Ungereimtheiten absieht. Aber man braucht ja auch Platz zur Verbesserung, nicht wahr!? In zwei Wochen geht dann erstmalig eine OL-Doppelrunde in Löberitz über die Bühne. Dort sind dann einer der Staffelfavoriten Ex-Bundesligist Plauen und Gera-Liebschwitz zu Gast.

Ciao, Brain

  Naumburger SV 1951 SG 1871 Löberitz 2,5:5,5
1 GM Malich, Dr. Burkhard Pröhl, Holger ½
2 Dexter, Daniel Schuster, Martin ½
3 Packroff, Hermann Schütze, Norman 0-1
4 Will, Matthias FM Matthey, Harald 0-1
5 Härtig, Jens Spreng, Simon 0-1
6 Wendling, Hannes Bilawer, Andreas ½
7 Mükke, Jens-Frieder Klyszcz, Michael 0-1
8 Rümmler, Roland Schäfer, Reyk 1-0

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