2. Spieltag: SG 1871 Löberitz II - Einheit Halle 5:3
Krümelpost
Ein arg zerkrümeltes Wochenende war das. Inmitten der Restrukturierung, Selbstauflösungs- und Reinstallationsphase, dem hoffnungslos vielfältig überfrachteten Schädelgedärm, dem nach wie vor fehlenden Klon, da robbte gar die Überlegung heran, "Njet" zu sagen, den Schuster zu den Leisten zu rufen. Doch als richtungsweisend ward der bevorstehende Kampf klassifiziert. Zudem galt es logistischen Beitrag zu leisten, denn Elina sollte in Frankfurt landen. Nicht zuletzt lockte natürlich immer auch die Seelenbetankung im Dunstkreise des Teams.
Die Logistik indessen erhielt einige schiefe Anstriche und blähte sich zuweilen mächtig auf. 21.30 Uhr lautete meine Schätzung für den Zwischenstopp in Jena, 23 Uhr für den Aufschlag in Leipzig. Schon gut unterwegs korrigierte ich aus nicht nachvollziehbaren Gründen unvermittelt auf 21 Uhr und 23.30 Uhr, nur um schließlich doch die alten Taxate perfekt zu treffen. Vielleicht ein guter Indikator für die letzte Rille.
Diese zeigte sich auch anderntags. Statt mal auszuschlafen rief die Landesblitzmannschaftsmeisterschaft in Halle. Zwölf zum Teil stark besetzte 4er-Teams fanden sich am Kampfsportzentrum in Kröllwitz ein. Die Abstimmung endete knapp gegen die doppelrundige Austragung. Da hätten manche wohl sonst aufgegeben. Mein Kapitän Sebi beorderte mich an das vierte Brett der zweiten SG-Vertretung. Die vier ersten Partien gewann ich, die vier folgenden gingen verloren, das Niveau grub sich allmählich unter den Keller. Die letzte Rille. Elina und Sebi machten es besser, Nico hielt sich wacker am Spitzenbrett - mit Platz 6 sprang ein ordentlicher Mittelplatz heraus. Unsere Erste mit Brain, Harald, Normi, Simon und Christian dagegen sicherte sich nach spannendem Verlauf überzeugend den Titel, Sangerhausen wurde entscheidend bezwungen.
Zur allgemeinen Verblüffung erfreute sich das 11-rundige Blitzturnier einer fast einstündigen Mittagspause. Döner wurden nicht gefunden, dafür reichlich Kuchen.
Nachdem Christian doch noch einen Lift ins Hallesche Zentrum gefunden hatte, vergnügte sich die halbe Zweite wieder mal mit einer Runde Boule. Das Gelände am Kreuzvorwerk bot sich dafür an, auch wenn sich nicht mehr alle Latten am Zaun fanden.
Die hungrigen Mehrkämpfer funktionierten hernach den alteingesessenen Saalekahn kurzerhand zum Mexikaner um, Knurrhahn inklusive, während draußen der Regen auf die Saale platschte. Auch drinnen regnete es, direkt in die Köpfe, die liebe Logistik rief mal wieder zur Tagesordnung. Trotz der für dieses Mal bewussten Konzentration auf den Standort Halle ging es hin und her, Reudnitz, Dölau, Südstadt und das "Alte Postamt" am Paulusviertel. Letztere sollte zum Treffpunkt mit den Rosenstädtern werden, als Abendprogramm. Kaum war Leipzig an den Nagel gehängt, da erlöste Annette mit entwaffnender Nonchalance die fiebrige Gesellschaft, indem sie verwundert ihre doch eigentlich gewohnte Fahrbereitschaft kundtat. So blieb das Allerlei in Halle und das Einerlei in Leipzig.
Spätere Berichte notierten kurz eine vergnügt spielende Teamhälfte bei Nico und die andere im Pallas'schen Anwesen. Die Post blieb mit den Rosen alleine, die schier an Logistik zerbrochenen Hirne waren umsonst bemüht worden.
Dagegen sollte am nächsten Morgen ein zünftiges Frühstück verfügbar und die Versorgung des Tages sichergestellt sein. Also eingekauft. Aber außer dem favorablen Abendeis blieb alles unangetastet; hätte man sich denken können, so früh am Tage, nach wieder kurzer Nacht, die letzte Rille.
Doch pünktlich saßen alle an den Brettern, im recht kuscheligen Hinterzimmer des Sportklubs, gleich neben den frequentierten Umkleidekabinen der künftigen Fußballstars.
Antichronologie des Ringens um die Richtung:
Elina und Patricia bringen die Mannschaftspunkte jeweils mit Remisschlüssen unter Dach und Fach und besiegeln die Niederlage der freundlicherweise gastgebenden Auswärtsmannschaft von Einheit Halle. Und beide hatten die Hauptlast des Kampfes zu tragen, saßen ihnen doch nominell deutlich stärkere Opponenten gegenüber. Elina wandelte dabei auf sicheren Pfaden und ließ nichts anbrennen. Patricia erspielte sich eine hübsche Angriffslauerstellung um schließlich in ein Dauerschach abzuwickeln. Überhaupt ein souveräner Gesamtvortrag unserer Mädels - Pauline fuhr den ganzen Zähler mit solidem Positionsspiel ein, Annika brachte Verstärkung mit und fand Schwarz so okay, dass sie stets mit besseren Chancen operierte, wenn auch mit einem kleinen Wackler am Ende, der aber verschmäht wurde. Prima!
Münzi und sein Gegner hatten einen durchaus kampfbeseelten Nichtangriffspakt geschlossen und verschanzten sich in ihren Hälften bis hinein ins remisliche Endspiel. Da hatte Reyk sich den Schwarzen, der ausgangs der Eröffnung einen wichtigen Bauerngewinn ausließ, schon katalanisch zurechtgelegt, den Königsläufer ins gegnerische Herz gepflanzt und schließlich die zweite Chance zum Königsangriff konsequent genutzt. Nur Normi geriet an diesem Tage zum echten Sorgenkind, wollte doch sein Franzose so gar nicht passen - Frank Schellmann zerlegte ihn nach allen Regeln der Kunst und erzielte damit den Anschlusstreffer im direkten Duell: 1-3.
Zum ungewöhnlichen Auftakt. Zahlenspielereien verleiten ja als eine Art gekünstelter Sicht der Dinge meist zum Schmunzeln. Und so war es auch am Sonnentag, denn ich durfte am 13.10.13 nach 13 Zügen um Punkt 10.13 Uhr den ersten Ball einnetzen. Gut, es waren noch 13 Bauern auf dem Brett. Damit war ich allerdings auch direkt zum Berichterstatter programmiert. Eigentlich wäre das nun eine vorzügliche Gelegenheit, endlich den Zwiebelmarkt mal mehr als flüchtig zu verkosten und obendrein zeitig daheim zu sein. Aber das Team mitten im Kampfe zu verlassen ist natürlich im wahrsten Sinne ein absolutes NoGo!
Nach diesem Richtungsentscheid strebten indessen alle direkt auseinander, Partiendetails fehlen allenthalben. Manche wurden zu den Familien gerufen, andere wollten noch Sangerhäuser Oberligaschachkunst bewundern, mich zog es also zu Streifzügen durch das herbstsonntägliche Halle. Station Geiststraße, wie passend, und wie nötig nach den Abläufen des Wochenendes. Die Zwiebelpläne verkrümelten sich. So, immerhin, statt um 21 Uhr ab Weimar zu starten, wurde die heimische Tiefgarage bereits um 21 Uhr wieder bewohnt. Neben der erfreulichen Punktausbeute sind ein paar Fragezeichen geblieben. Hilf', Geist, die Krümel zu schmelzen.
Mikly
2nd Day of play: SG 1871 Löberitz II - Einheit Halle 5:3
Crumb Post
This has been a bad crumbly weekend. In the midst of the restructuring, closure and reinstallations period , the despaired versatile excessed brain bowel, the still missing clone, there even showed up the consideration to say "Njet", to call the cobbler to its last. Yet, the match had been classified as crucial for the rest of the season. In addition there was a logistic task to be contributed due to the fact that Elina should land in Frankfurt. Not least the soul food in the orbit of the team allured.
However, the logistic got some aslant paints and bloated sometimes heavily. 9.30pm was my estimation for the stopover in Jena, 11pm for the arrival in Leipzig. Already well en route I corrected for non-comprehensible reasons abruptly to 9pm and 11.30pm, only to meet the initial estimations perfectly. Maybe a good indicator for driving on the last spline.
This also appeared the other day. Instead of sleeping in finally, the Landesblitzmannschaftsmeisterschaft in Halle called. Twelve, partly strong four player teams, found the way to the Kampfsportzentrum in Kröllwitz. The vote ended tight against a double round tournament. Probably some would have resigned otherwise. My captain Sebi ordered me to the forth board of the 2nd Löberitz team. I could win the first four matches, lost the four subsequent ones, the level sank beneath the cellar ground. Driving on the last spline. Elina and Sebi did better, Nico did a brave job at the first board - the final ranking middle place 6 was a proper result. In contrast our 1st team, Brain, Harald, Normi, Simon and Christian, scored the title after quite an exciting course - Sangerhausen was beaten in the crucial match.
For general bafflement the 11 round blitz tournament provided an almost one hour lunch break. Döner have not been found, while cakes were plenty.
When Christian finally got a lift to the centre of Halle, half of the standard 2nd team enjoyed another play of pétanque. The Kreuzvorwerk ground appeared quite suitable for it, even if some fences ran short of batten.
Without further ado the hungry all-arounds converted the long-established Saalekahn into a Mexican restaurant, gurnards included, while the rain was plashing on the Saale outside. It also rained inside, directly into the heads, the favoured subject logistics was put back on the agenda. In spite of having knowingly chosen Halle as the center place of the weekend, it went seesaw, Reudnitz, Dölau, Südstadt and the ‚Alte Postamt' (Paulusviertel). The latter should become the meeting point with the Rosenstädter, meant the evening programme. Leipzig was just chucked in, when it was Annette who released the febrile company with disarming nonchalance, astonished notifying her habitual readiness to travel. Thus remained the potpourri in Halle and the monotony in Leipzig.
Later reports briefly noted one cheery playing half of the team at Nicos place, the other half at the Pallas estate. The Post remained with the Roses, the almost disrupted brains had vainly been put at stake.
However, a hearty breakfast and the supply for the coming day should be made available. Shopping time! Yet, except the favoured evening icecream everything remained untouched. This could have been clearly foreseen, that early in the morning, again after a short night, the last spline.
Nonetheless, everyone was sitting at the boards in time. The cuddly back room of the sports club was located right next to the changing cubicles of the coming football stars.
Antichronology of the fight for direction:
Elina and Patricia secured the team points by ending up with draws. By this the loss of the kindly hosting away playing team of Einheit Halle was sealed. And both had to deal with the major burden of the match, having to play nominal significantly stronger opponents. Elina was always strolling on save paths and avoiding anything to scorch. Patricia created a nicely lurking offense position, eventually unreeling a sort of perpetual check. Actually, a superior performance of the girls - Pauline gained the full point by solid positional play; Annika brought some backing and found black that okay that she always operated with slightly better chances, though with a little shakiness at the end, which had been spurned. Super!
Münzi and his opponent apparently had signed an absolutely fierce non-aggression pact, barricading in their own grounds up to the drawishly endgame. Meanwhile the opponent of Reyk had missed to win an important pawn at the end of the opening, when Reyk arranged the black the Catalan way, planting the kings bishop into the averse heart and finally using the second chance for a kingside attack consequently. Only Normi developped to become a true problem child at this day, dealing with a non-suitable French - Frank Schellmann deconstructed it by every trick in the book and advanced in the score of their personal duel: 1-3.
Let's come to the particular prelude. As an artificial vision of things, numbers games are usually inducing to smile. So happened at this sunny day since I was allowed to win after 13 moves at 10.13 am at the 13.10.13! Okay, 13 pawns had been left on the board. Thereby I was fixed to become the writer, though. Actually, this now would be a prime occasion to finally better consume the Weimar Zwiebelmarkt than only in a hasty manner as usual. But, to leave the team in the midst of the fight is, in the truest sense of the word, an absolute NoGo!
After this decision about the direction for the season was taken, everyone quested apart, thus, details of the games are missing everywhere. Some were requested by their families, others preferred to admire Sangerhausen Oberliga chess skills. Therefore I felt attracted to ramble through the autumnally sunny city of Halle. Location Geiststraße (Spirit street). How adequate, and how necessary after the recent events. The plans for the Zwiebelmarkt crumbled away. That way, after all, instead of 9pm starting from Weimar, the domestic underground parking was already occupied again at 9pm. Beside the pleasing yield of points some question marks remained.
Help, ‚Spirit', to melt these crumbs.
Mikly
SG 1871 Löberitz II | Einheit Halle | 5:3 | |
---|---|---|---|
1 | Schütze, Norman | Schellmann, Frank | 0-1 |
2 | Schäfer, Reyk | Richter, Andreas | 1-0 |
3 | Mertens, Pauline | Nitsch, Thomas | 1-0 |
4 | Klyszcz, Michael | Meißner, Rüdiger | 1-0 |
5 | Otikova, Elina | Berger, Jürgen | ½ |
6 | Lehmann, Patricia | Winning, Klaus | ½ |
7 | Priese, Annika | Naumann, Frank | ½ |
8 | Münzberg, Stephan | Altner, Andreas | ½ |
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