8. Spieltag: SG 1871 Löberitz II - SV Motor Zeitz 3,5:4,5

Wenn der Vollmond auf die Fläche scheint

Dana, Mikly, Schortewitz Der Weg begann in der Nähe des Polarkreises, um 4 Uhr 15 läutete der Wecker des Wachen. Die Ausgeschlafenen hatten auf derlei Neuzeitlichkeiten verzichtet, auch sie erreichten den Flieger, der mittags am Main einschwebte. Drei Langschläfer nahmen den Bus während der Nichtschläfer das Auto holte und die drei anderen Langschläfer an die Gera brachte - nicht jeder Ortskundige steht am richtigen Gleis, manchmal aber eine Zelthütte auf dem Acker.
Dana, Mikly, Schortewitz Ein kanadisches Frühstück später trafen sich die ebenso durch den Äther gebeamten Balten und Wikinger mit Anhaltern dank Ronny in Schortewitz zum Bowlen. Nachdem sich dort auch das letzte Skelett noch im Sarg gewunden hatte und der finale Treffer im Air-Hockey erzielt war, suchte die Meute endlich Schutz hinter den heimischen Burgmauern; ein weiterer Turniertag um die holde Hand der Verbandsliga stand bevor.

Dana-Kick Holly-Kick Mikly-Kick

Zur ungewohnten Arena geriet diesmal ein dank Chevalier sorgsam hergerichteter Gemeinderaum bei St.Martin, doch dessen kämpferische Ausbildung zeitigte nicht umfassende Wirkung im Duell zwischen Fuhne und Weißer Elster. Gerade als die Stellungen bezogen und strategische Potenziale erkennbar wurden, da fühlten sich die Namensbrüder und -vettern Thomas Richter am achten Brett wohl doch zu ähnlich einander und schlossen Frieden. Das wiederum ersparte dem Zeitzer nicht, fortan mit gesteigerter Sehkraft leben zu müssen.

Spitzenbretter: Schultheis - Schütze, Schäfer - Reimann Am Spitzenbrett hingegen biss sich Heinz Schultheis lange an der weißfeldrigen Bauernmauer von Normi die Zähne aus, bis dieser schließlich im späten Endspiel einen kleinen erwirkten Defekt in der weißen Bauernstruktur, deren Doppelbauer den verbundenen schwarzen Freibauern kein ebenbürtiges Gegengewicht waren, technisch auszunutzen verstand. Die Führung, letztmals. Denn bald darauf krönte Gästekapitän Frank Wilke mit einem französischuntypischen Kurzsieg seine starke Saison gegen die bis dato nicht minder erfolgreiche Elina, als dieser nach einem taktischen Versehen nicht nur ein Bauer, sondern gleich noch das gesamte Zentrum abhanden kam.

Hinterachse Und es kam noch schlimmer für den Spitzenreiter der B-Staffel als Konsi gegen Marcel Greim in eigentlich risikoarmer ausgeglichener Struktur ein Figureneinsteller unterlief, da schlug es das Pendel aus der sicheren Remisbreite. Dieser Rückstand würde nicht mehr aufgeholt.

Denn Mikly hatte zwar am dritten Brett dem üblich schalbewaffneten Joachim Just einige Zähne in den Bauernketten ausgeschlagen, es dann aber an der nötigen Verwertungsgenauigkeit vermissen lassen, so dass der Remishafen selbst von Rubinstein nicht mehr hätte verlassen werden können.

Zwei Remisen durch Nicklas und Chevalier Ähnlich erging es letztlich Nicklas im Duell der Nesthäkchen gegen den jungen Tobias. Nach einer Abtauschparty ausgangs der Eröffnung gingen die Jungs zunächst in ein Springerpaar- gegen Läuferpaarduell um hernach die Stellungen zur völligen Optionsfreiheit hin zu verrammeln.

Blieben noch Münzi und Reyk mit jeweils umgekehrten Vorzeichen. Während Münzis erster Angriffsversuch stecken blieb und Mikly und Elina an 3 und 4 der eigene König verwundbarer zurückblieb als sein Gegenüber von Kevin Nestler, so kostete Hubert Reimanns Angriffsversuch ihn die Qualität, welche Reyk gegen die ausgeprägte Aktivität der schwarzen Figuren auch gewohnt sicher ins Ziel brachte. Das war dann jedoch nur mehr der Anschlusstreffer, denn Münzi hatte derweil mit f4 statt d4 das falsche Springerrückzugsfeld gewählt, somit seinen Turm mit Aufgaben überlastet und seine erste Saisonniederlage quittieren müssen.

Game over! Summa summarum sicher kein unverdienter Gästeerfolg, der angesichts unserer fast chronischen Besetzungsprobleme und der fälligen Rückkehr zur Normalverteilung im Saisonverlauf nicht wirklich überraschend kam.
Die Gäste aber werden die Punkte sicher gerne nach Hause an die heimische Moritzburg transportiert haben, vielleicht auch dem Käselieb zum Troste.

Mikly


  SG 1871 Löberitz II SV Motor Zeitz 3,5:4,5
1 Schütze, Norman Schultheis, Heinz 1-0
2 Schäfer, Reyk Reimann, Hubert 1-0
3 Klyszcz, Michael Just, Joachim ½
4 Otikova, Elina Wilke, Frank 0-1
5 Bolshakov, Konstantin Greim, Marcel 0-1
6 Münzberg, Stephan Nestler, Kevin 0-1
7 Braun, Nicklas Stefan Kissmann, Tobias ½
8 Richter, Thomas Richter, Thomas ½

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