1. Spieltag: SK Passau - SG 1871 Löberitz 6:2

Die Antwort auf alle Fragen: 45 Nach zuletzt 2012/13 Zweitligaschach im Norden verschlug es uns nunmehr in den Osten, was auch den Süden meint. Das Spiellokal "Ascheberger" war zudem - womöglich nicht nur gefühlt - näher an Österreich als an Passau - glaubt man meinem Handy-Anbieter.
Abgesehen vom kurzen Sommer-Intermezzo mit dem Abschluss der Oberliga war es für die I. die Fortsetzung der Punktspielserien nach über 2 Jahren.
99,6% Abstiegswahrscheinlichkeit gibt uns das Orakel. Aber die Motivation stimmt – 11 Personen zählte unser Tross. Maja, Holly und der Autor begleiteten das Team.

(Fast) alle da: L'Osteria Ab Freitag Mittag begann die Sternfahrt der DB aus verschiedensten Ecken Deutschlands. Robert schlug dabei mit dem Münchner Haken allen ein Schnippchen. Abends vereint beim 45cm-Pizza-Wettessen in L'Osteria.
Anderntags der lange Donaumarsch ins Niemandsland. Nur Cliffs Schatten war schneller.
Passau ohne Robert O., aber es gab zumindest ein Wiedersehen mit Reisepartner Aue. Großzügiges Spiellokal mit zünftiger Küche, wenn auch die Fans in der Gaststube zu Bayern II vs. SV Schalding-Heining genötigt wurden.

Löberitz vs. Passau Wie aus erfolgreichen Oberliga-Zeiten gewohnt wurde an allen Brettern gefightet. Erste Entscheidungen erst um die Zeitkontrolle. Sebi mit einem soliden Schwarzremis gegen IM-Gegnerschaft legte einen guten Grundstein.
Konnten wir in der letztjährigen Saison in der Zeitnotphase noch viele Kämpfe biegen, ging diesmal eine nicht zu schlechte Ausgangsposition am Ende klar verloren. Nachstehend einige Streiflichter verpasster Chancen:


Schütze - Weiss nach 13...e5

Pflug - Böhme nach 22.a;b

Wisnet - Post nach 17.f4

Normi als Weißer ahnte im Anschluss schon, dass er im linken Diagramm mit 14.c5! statt 14.Tae1 eine gute Möglichkeit verpasst hatte. Nach z. B. 14...b;c kann man auf e5 zwischentauschen und anschließend mit L:a6 komfortablen Positionsvorteil eintüten. Stattdessen ein Schwerfigurenendspiel mit nur symbolischem Vorteil: Remis.

Das mittlere Diagramm zeigt Christians Weg als Schwarzer im trendy ...Sf6-Caro-Kann. Hier konnte man sich die Dynamik der Stellung mit 22...L:b4 zu Nutze machen. Nach dem befürchteten 23.Db2 packt Schwarz das Qualitätsopfer 23...T:e3 aus und hat nach 24.f;e a5 25.T:a5?! den Trick 25...De7! parat.

Bierhahn-Analyse Kurze Zeit später kam das Qualitätsopfer dann tatsächlich aufs Brett, war aber nur noch für ein Remis-Endspiel gut.

Das rechte Diagramm zeigt Hugo bei seinem Debüt, der hervorragend aus der Eröffnung kam. Hier wohl schon nicht mehr mit Vorteil, aber in einem hochinteressanten Moment. Droht Schwarz nach dem Wegzug des Springers und e3 aufgrund des Matts auf g7 eine Figur zu verlieren?
Hugos klare Antwort war "Nein!" mit dem coolen 17...Dd6. Die Kiebitze wollten unterdessen mit 17...Sb5 18.Dc1 S:d3 fremde Figuren opfern. Nicht weniger abgefahren ist die Computeridee 17...Sf7 18.e3 e5! Schwarz wird die Figur bald mit Ausgleich zurück gewinnen. Letztlich nehmen sich alle drei Optionen in der Rechnerbewertung nicht viel. Leider verlor Hugo in Zeitnot Faden und Partie.

Der Gastgeber lässt ausklingen Weitere gute Chancen hatten wir in Fridos Partie, der mit Weiß eine originelle und klar vorteilhafte Stellung gegen Französisch verwaltete. Eine Dame auf Abwegen sorgte für die Trendumkehr und später den Partieverlust.
Damit stand der Kampf unter keinem guten Stern mehr, denn Nico hatte sich nach guter Eröffnung veropfert und ging aus dem Handgemenge mit Verluststellung hervor.
Holly vorerst NSP Und Dana kam nicht so recht in die Partie und beklagte sich anschließend: "If there is a fight, I rarely lose. But if I lose it's often this way." Abgesehen davon kann man ihre Performance nur bewundern: Mitten in der Krise, die aus offensichtlichen Gründen auch die FIDE schwer erwischt, auf dem Weg über Afrika-Passau-Madrid-Paris glich sie anderntags die Null umgehend aus.

Stein - GM Diermair: Stellung vor 49.Dg5 Nun war nur noch Robert am Spitzenbrett unterwegs auf dem Weg zum Ehrenpunkt, den er letztmalig in der Diagrammstellung verpasste.
Nach langem ermüdendem Kampf übersah er jetzt die entscheidende Ablenkung der schwarzen Dame von d4 via 49.Th8+ Th7 50.T:h7 D:h7 51.Dg5!, wonach das Bauernendspiel nach 51...Dh4+ gewonnen ist. Stattdesssen folgte sofort 49.Dg5, wonach Schwarz Dauerschach hat.

Die Crew! Den Tag beschließend wurde der Weindurst verdoppelt und Dana fand sich gewohnt schnell in der U-Boot-Crew zurecht. Aber unendlich Zeit blieb auch nicht. Schließlich sollte anderntags 9 Uhr die nächste Runde starten. Oder doch nicht?

Reyk

  SK Passau SG 1871 Löberitz 6:2
1 GM Diermair, Andreas FM Stein, Robert ½
2 IM Schmidt, Peter Pallas, Sebastian ½
3 IM Schwabeneder, Florian Niegsch, Nicolas 1-0
4 FM Leisch, Lukas WGM Reizniece-Ozola, Dana 1-0
5 IM Weiß, Christian Schütze, Norman ½
6 FM Wisnet, Dominic Post, Hugo 1-0
7 FM Testor, Sebastian Mertens, Fridolin 1-0
8 FM Pflug, Matthias Böhm, Christian ½

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