Open Litomyšl 2007 (II)
Judith sagte und wir taten es ...
Zu einem Abenteuer in der tschechischen Provinz erklärten sich bereit:
Riker, Flash, Normi, Paul, Franzi, Effi, JayJay, Judith
Kapitel 5
Heute müssen wir die zweite Doppelrunde überstehen. Es gibt gleich vormittags ein Derby – Riker hat Weiß gegen Paul. Mehr dazu in den kommentierten Partien.
Die Pause zwischen den Runden wird zum Essen, Vorbereiten, Lesen (besonders beliebt und Yoga genutzt. Ja, Yoga. Unter der künstlerischen Leitung von Flash nutzen Franzi und Effi die Möglichkeit den Adler und einige andere Figuren aus der Yoga-Box auszuprobieren.
Die Nachmittagsrunde wird ein Desaster - 2/7. Riker fühlt sich nicht wohl und macht ein Kurzremis, JayJay verwertet sein Läuferpaar, während Paul die Mehrqualität nach der sehr gut gelaufenen Eröffnung gegen den an 4 gesetzten leider nicht nutzen kann. Effis Doppelnull mit Weiß an diesem Tag ist ein Novum, aber er ist mittlerweile recht immun dagegen. Die Folge der Niederlagen von Flash und Effi ist der Verzicht auf die Vorbereitung auf die nächsten beiden Partien.
So hat zwei Runden vor Schluss nur noch Paul eine Chance auf eine TopTen-Platzierung.
Und er ist in Spiellaune und es kommt zur zweiten Auflage von "Camelot". Absolut zufällig tauschen die Verräter vom ersten Spiel ihre Rollen, können aber mit den richtigen Regeln nichts ausrichten, denn Flash macht sich schnell verdächtig und Normi zieht falsche Karten.
Kapitel 6
Am Vormittag des 31.12 sind die Rollen klar verteilt. Judith, Franzi, Flash und Effi gehen Tennis spielen, während die verletzten Paul und Normi erst abwarten müssen, bevor sie sich JayJay als Fahrer fürs Einkaufen schnappen können. Der Grund - Riker, JayJays Nachbar, ist krank und will nicht vor 11 geweckt werden. Effis Einstellung zu Tennis ist ja bekannt, hoffe den anderen hat es genau so viel Spaß gemacht, auch wenn es Flashs und Judiths Erkältung vermutlich den entscheidenden Kick gab. Zum Schluss spielen Effi und Flash sogar ein Tiebreak, Effi wehrt 2 Matchbälle ab und nutzt seinen ersten.
Die ersten 10 Minuten in der Partie darf JayJay sogar von einem kampflosen Sieg träumen, weitere 10 von einem Sieg in der vorbereiteten Variante, Jackova weicht bald ab, JayJay verwechselt die Variante und ist chancenlos. Effis Eröffnung läuft auch alles andere als gut, durch gute Verteidigung und Rochade im 27.Zug wird noch Remis rausgeholt.
Noch einmal werden die Säulen der Erde gespielt, wieder ist es sehr knapp mit 4 Leuten im Abstand von 6 Punkten. Es gewinnen punktgleich Franzi und JayJay (er ist besser geworden!), wobei beide auch in der Wertung gleich liegen - mit 0 Gold.
Ein paar Stunden vor Silvester wird nach einem gemütlichen Spiel gesucht. Riker schlägt "Times Up" vor. Die erste Runde wird genauso gespielt wie Tabu, in der zweiten darf man für dieselben Begriffe nur ein Wort zur Erklärung benutzen und in der dritten die Pantomime. Riker selbst liefert auch die beste Erklärung des Abends und zwar über die Begriffe Mond und Segeln mit dem Vermerk andersrum und auf Englisch. Genau, Sailormoon war gefragt. Bemerkenswert auch JayJays Pantomime, bei der man ein Pferd und einen Hund kaum unterscheiden kann. Einige 50/50 Entscheidungen (wenn zwei Wörter aus einem Bereich erklärt werden mussten - z.B. Goofy und Pluto) bringen auch lustige Momente. So erklärt Judith in der zweiten Runde beim ersten Mal etwas mit "Micky Mouse", Normi liegt mit Goofy falsch. Als sie dann zum zweiten Mal das Stichwort "Micky Mouse" sagt, ist Effis schnelles "Pluto" natürlich falsch.
Paul hat ein paar Knaller und Bengalsches Feuer mitgebracht und so gehen wir kurz vor die Tür. Verdeckt von den Bäumen sehen wir auch das Feuerwerk in der Stadt. Lange kann man draußen aber nicht stehen bleiben, denn es ist schon ziemlich kalt und Effi muss sogar auf Franzis Mütze greifen.
Als erstes Spiel des Jahres 2008 wird Jenga gespielt! Besonders Riker scheint sich seinem Alter bewusst zu werden und sieht sich als aussichtlosen Kandidaten, bei dem der Turm einstürzen wird. Nach mehreren Runden und einigen großen Wacklern passiert es bei JayJay, der auf einfache Steine mit Absicht verzichtet und den Adrenalinkick bei schweren Aufgaben sucht. Recht zeitig für Silvester geht man auch ins Bett, steht nicht nur die letzte Runde sondern auch die Rückfahrt bevor.
Der vorletzte Kapitel
Wie spielt man am 1.01. Schach? Aufstehen, ins Bad gehen, Sekt vom Vorabend zu Ende trinken und man ist kampfbereit. Auf Frühstück verzichte ich, da ich sowieso nicht vorhabe, lange am Brett zu bleiben. So schnell wie Riker gewinne ich zwar nicht (kampfloser Sieg für ihn), aber am Ende der Partie (35 Züge) habe ich immer noch 1.28 auf der Uhr. Mit gerade aufgestandener Franzi und Riker frühstücken wir dann, bald kommt auch JayJay dazu, der seinem Leiden am Brett ein schnelles Ende setzt. Mit ihm wird auch die Büchse mit dem Frühstücksfleisch schnell alle.
Irgendwann sind die Koffer gepackt, die Fotos ausgetauscht es bleibt nur noch das Warten auf Paul. Er lässt sich Zeit im Verwerten seiner guten Stellung gegen den an 1 gesetzten und die Partie endet als letzte im gesamten Turnier Remis.
Der letzte Kapitel
Der Plan für die Rückfahrt ist denkbar einfach. Etwas essen und dann ohne großen Zeitverlust losfahren. Um keine Zeit auf der Suche nach einem Restaurant zu verlieren, entscheiden wir uns für unser Stammlokal. Eine unangenehme Überraschung wartet da auf uns - es ist geschlossen. Zwei weitere Möglichkeiten in direkter Nähe haben ebenfalls zu, Rikers kurzer Sprint zu unserer letzten Hoffnung in Litomysl ist aber vom Erfolg gekrönt.
Es scheint das einzige Lokal zu sein, was am 1.01. offen hat, unter den Gästen fallen einige Schachspieler auf. 7 Mal wird das gleiche bestellt, nur Flash entscheidet sich anders. Beim Zusammenfassen der sportlichen Ereignisse der letzten Woche fällt irgendwann das Stichwort "Vierschanzentournee" und Franzis Jugendsünden, verbunden mit dem Fandasein von Martin Schmitt, werden aufgedeckt. Flash und ich rechnen, ob wir den Zug um 22.43 von Halle nach Magdeburg schaffen oder den um 00.09 nehmen werden müssen. Großzügige Angebote von Franzi im Auto, auf dem Dachgeschoss oder im Keller der Familie Beltz die zweite Nacht des Jahres zu verbringen, werden natürlich auch ernsthaft in Betracht gezogen.
Kurz nach 16.00 machen wir uns auf den Weg nach Deutschland. Die Rückfahrt verläuft ohne große Zwischenfälle, auch wenn JayJay sich zwischendurch Sorgen macht, ob wir die Autobahn nach Prag finden oder die ganze Zeit Landstraße fahren werden, verlieren wir nicht so viel Zeit. Paul wird in der Nähe von Dresden ausgesetzt, Judith, die sich bei uns im Auto als Fan von Rammstein und Metallica outete, tauscht ihren Platz mit Flash und so fährt JayJay die Magdeburger zum Hauptbahnhof in Halle, wo wir pünktlich und problemlos in den Zug um 22.43 einsteigen, während Riker die Leipziger nach Hause bringt.
Eine Woche, in der wir es laufen ließen, ist zu Ende.
Effi
P.S.: In dieser Woche haben wir einige Rätsel lösen müssen und alle wurden gelöst. Alle außer einem. Warum heißt J. Engelmann "JayJay"?
Sowohl Riker als auch JayJay selbst wussten nicht, wie es zu dem Spitznamen kam. Weiß es jemand?