OBEM Halle 2012

Siegerehrung BEM: Michael Strache, Dr. Manfred Pichler, Dustin Richter Wie gewohnt war die Offene BEM Halle gut besucht und in der Spitze stark besetzt. Aus anderen Bundesländern war diesmal nur Tobias Hellwig am Start, und auch der ist kein echter Ausländer. Neu war, dass im Rahmen des Turniers die Frauen-Landesmeisterschaft ausgetragen wurde. Auch diese war gut besetzt, und es gab keine klare Favoritin.

Die Wertzahlspitzenpaarungen gab es üblicherweise erst am Sonntag ab Runde 4. An den Brettern 1-3 wurden gleich drei Vereinsduelle gelost, wenn man großzügig zählt: Richter - Strache, Engelmann - Dr. Pichler, Hofmann - Hellwig. Während das Spitzenbrett kurz vor der Zeitkontrolle Remis vereinbarte, behielt Schwarz an 2 und 3 die Oberhand. Für Manfred Pichler ein großer Schritt in Richtung Bezirksmeistertitel, den er in der letzten Runde mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen Michael Strache absicherte. 1,5/2 gegen die Nummer 1 und 2 der Setzliste und als einziger 4,5: ein überzeugender Turniersieg! Manfred meinte hinterher bescheiden, dass er mit einem Einbruch an Tag 3 gerechnet hatte, es aber einfach nur gut lief.
Das Wertungslotto um Platz 2 und damit den zweiten LEM-Platz gewann Titelverteidiger Dustin Richter nach Drittwertung vor Vereinskollege und Meister früherer Jahre Michael Strache.

Siegerehrung u 1900: Dieter Stricker, Julius Heinrich, Klaus Bärthel Unbedingt erwähnen möchte ich das Abschneiden zweier Jugendspieler: Josefine Heinemann und Julius Tobias Heinrich. Zu Josefine mehr weiter unten im Rahmen des Frauenturniers. Julius startete mit Siegen gegen Dirk Michael sowie Dr. Marco König und remisierte dann gegen drei weitere höher eingestufte Gegner. Er hat zuletzt große Fortschritte gemacht und das Tempo hat wohl leider auch seinen Heimatverein überrascht. Nur in der 2. Mannschaft als Stammspieler gemeldet, helfen seine (unterforderten) Feuerwehreinsätze an 8 möglicherweise nicht mehr, den Abstieg des ehemaligen Landesligisten aus der Bezirksliga zu verhindern ... Ich drücke die Daumen, dass es noch anders kommt.

Löberitz war zweifach im Teilnehmerfeld vertreten. Yogi nutzte die Meisterschaft vor der Haustür für das erste Turnier nach knapp zehn Jahren. Er wollte mal wieder Spielpraxis sammeln und hatte im Vorfeld festgestellt, dass er seit Ewigkeiten keine Endspiele mehr auf dem Brett hatte (das könnte Brain nicht passieren ;-)). Alles in allem kein schlechtes Turnier mit 3,5/5, wobei die gute Stellung gegen Stratov noch verloren ging. Mein 6. Platz sieht in der Tabelle besser aus, als er ist.

Der Kampf um den Landemeistertitel der Frauen gestaltete sich ebenfalls spannend. Vor der letzten Runde führten Josefine Heinemann und Frauenschach-Referentin Angelika Schwebbach mit 3/4. Beide hatten gegen DWZ-stärkere Gegner gepunktet: Josefine mit Remisen gegen Tobias Hellwig und den Autor sowie einem Sieg gegen Frank Schellmann. Angelika mit Siegen gegen Horst Benne und Rüdiger Schönrock. Wiederum gegen stärkere Gegner gelost, verloren jedoch beide ihre Schlussrundenpartien, während Annett Hofmann gewann und mit 3,5/5 Josefine und Angelika auf die Plätze verwies. Ohne die Nicht-Schmälern-Wollen-Floskel zu bemühen (und ich gönne Annett unbedingt den Titel!): Sie hat wohl nicht ganz die DWZ-Performance der Nachfolgenden erreicht (Josefine und Angelika jeweils mit Turnierleistungen jenseits der 2000) bzw. hatte durch die Auslosung keine Gelegenheit dazu.

Also noch ein paar Worte zum Modus: Die Frauen berieten am Anfang kurz, ob sie ein Rundenturnier austragen würden (6 Frauen waren im Teilnehmerfeld). Da nicht alle einverstanden waren, blieb es bei der Ausschreibung. Das hat dann natürlich zur Folge, dass Auslosung und Ergebnisse des Gesamtturniers Einfluss nehmen bei Chancen auf stärkere Gegnerschaft und mit allen Tücken des fünfrundigen Schweizer Systems. Unterm Strich aber natürlich eine bessere Lösung als gar kein Turnier (wie zuletzt im Vorjahr).

Siegerehrung u1700: Dr. Ingo von Bassewitz, Joachim Weigelt, Alexander Ziervogel Auch die BEM ist ein sportlicher Kompromiss, und natürlich reichen 5 Runden nicht für 60 Teilnehmer. Auch hier hat man sich jedoch entschlossen, durch die offene Austragung neue Wege zu gehen angesichts kontinuierlich schlechter werdender Beteiligung ab ca. Ende der 90er Jahre (was auf das gesamte Land zutrifft). M. E. überwiegen die positiven Effekte, wie das extreme Gegenbeispiel im (sicherlich auch strukturschwächeren) Bezirk Dessau zeigt. Eine Bitte jedoch, um unnötige Verzerrungen zu vermeiden: Bitte zieht künftig die DWZ statt der TWZ (inkl. ELO) zu Rate. Gerade bei solch großen Teilnehmerfeldern und wenig Runden ist die möglichst genaue Einstufung der Spieler kritisch.

Die Kategorie-Preise gingen an Dieter Stricker, Dr. Ingo von Bassewitz und Sebastian Daub.
Die LEM findet in diesem Jahr ebenfalls in Halle statt.

Schließlich noch ein Vergleich in der Tradition des 2009er Berichts Provinz vs. Unisport (auch diesmal ohne Passive):
USV Halle 22 - 20,5 SV Sangerhausen
Pichler 4,5   4 Richter
Engelmann 4   4 Strache
Benne 3,5   4 Hillmann
Nowak 3   3 Schwebbach
Weber 2,5   2 Markus,R
Altstadt 2,5   2 Neuling
Perekhozhuk 2   1,5 Gremmer

Reyk

PS: Dank für Fotos an Dustin Richter und Dieter Gremmer.

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