Gibraltar 2015

Peter Svidler und Viktor Bologan Paul Zwahr und Gibraltars öffentliche Haustiere Anna Muzychuk

Gibraltar 2015

Willkommen in Gibraltar Nach dem Besuch des Reykjavik Opens 2014 wurde ein Jahr später das Tradewise Chess Festival in Gibraltar anvisiert. Neben den Reisenden vom letzten Jahr (Franzi, Holly, Hoffi, Tobi, Reyk, Mikly, Snoopy) schlossen ich (Josi) und Snoopys Freund Martin uns an. Diesmal reisten wir nicht alle gemeinsam, sondern in kleineren Grüppchen oder teilweise alleine an.

Willkommen, Snoopy Snoopy und Martin flogen bereits einen Tag früher nach Málaga, um die Stadt ein wenig zu erkunden. Am Samstagvormittag ging dann der Flug von Köln nach Málaga, in dem Holly, Hoffi, Tobi, Mikly und ich sitzen wollten. Wir waren auch alle pünktlich da und warteten nur auf den Aufruf zum Boarding. Wir saßen nicht an unserem Gate, weil der Platz sehr begrenzt war und so ging nur ab und zu jemand, um zu schauen, ob die Schlange noch da war - und sie wurde immer länger. Also warteten wir. Irgendwann wurde doch zum Flug nach Málaga aufgerufen (5 Minuten vor eigentlicher Abflugzeit), aber da hieß es schon "Last call". Also rannten wir zum Flieger, um dort noch ewig im Kalten zu stehen, bevor wir rein konnten und um im Flugzeug noch über eine Stunde auf den Abflug zu warten, weil die Startbahn freigeräumt werden musste. Völlig unnötiger Stress also ...

Tapas und Schach Da wir mit Verspätung in Málaga landeten, warteten Snoopy und Martin schon mit einem der beiden Mietautos auf uns. Das zweite holte Mikly ab und schon konnte es losgehen nach Sevilla. Dort wurden wir in unserer Unterkunft von der Inhaberin und ihrer Tochter begrüßt, die uns auch sofort durch die Ferienwohnung führten. Anschließend trieb uns die fortgeschrittene Stunde und ein wenig Hunger in die Innenstadt. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem Restaurant, um uns erst zu stärken und danach die Stadt zu besichtigen. Doch alle waren im "Schlendermodus" und jedes Restaurant wurde gekonnt ignoriert. Als wir es dann aber doch geschafft hatten uns zu entscheiden, schockten wir das Restaurant mit unserer Bestellung: "Einmal alle Tapas, die sie haben, bitte!" Später am Abend mussten dann noch die Mitbringsel aus Island dran glauben.

Einmal Tapas komplett, bitte Achtung, Fußgänger! Reminiszenz 2014: Island-Mitbringsel

Am nächsten Tag standen der Plaza de España auf dem Programm. Auch waren wir die ganze Zeit auf der Suche nach einem Kleid für Snoopy, er entschied sich aber letztendlich doch lieber für den Anzug. Dafür schien Martin das traditionelle Kleid sehr gut zu gefallen.

Plaza de España Leute machen Kleider

Am nächsten Morgen erwarteten Snoopy und ich Franzi am Bahnhof und nach einigen Verständigungsschwierigkeiten schafften wir es auch uns zu treffen und gemeinsam zurück zur Ferienwohnung zu gehen. Nach einem kurzen Frühstück Trommler in Cádiz machten wir uns alle auf den Weg nach Cádiz, um dort den letzten Tag vor Turnierbeginn noch ein bisschen auszunutzen. Wir erreichten die Stadt am Nachmittag und erkundeten sie in kleineren Grüppchen, da jeder andere Interessen zu haben schien: Wovon aber alle begeistert waren, die es gesehen haben, waren die Trommler vor der Festung.

Sonnenuntergang in Cádiz Beim Abendessen stieß dann Reyk zu uns. Nachdem wir zurück in der Unterkunft waren, wurde erst einmal die Teilnehmerliste nach interessanten SchachspielerInnen durchsucht und nebenbei Quizduell gespielt.
"Sport-Holly" konnte auch die meisten anderen Fragen ziemlich souverän beantworten und wenn nicht, kam uns jemand anders zu Hilfe!

Franzis Ausguck Die Abreise am nächsten Morgen nach Gibraltar lief ziemlich reibungslos, mit relativ kurzer Wartezeit an der Grenze und auch sonst ohne Stau. In Gibraltar allerdings sind die Straßen sehr schmal und deshalb war es dort schon nicht mehr so einfach. Als nächstes Problem stellte sich heraus, dass wir zwar die Straße unserer Unterkunft kannten, aber nicht die genaue Adresse. Aber da die Straße nicht zu lang war, konnte Hoffi anhand der Klingelschilder ausmachen, wo wir die nächsten 10 Tage bleiben würden.

Reyk und die Erstrundengesellschaft: Pia Cramling, Mariya Muzychuk Nachmittags begann das Turnier und die Erstrundengegner wurden von allen mit Freude erwartet, weil alle sehr starke Gegner hatten. Aber der schachliche Teil soll nicht zu groß werden, sodass nur zu sagen bleibt, dass unsere Gegner mit einer guten Ausbeute von 100% aus der ersten Runde gingen, wir aber im Laufe des Turniers unseren Score steigern konnten.
Letztendlich gingen wir mit einigem Elo-Minus aus dem Turnier, aber ich bin sicher, die Elo kommt zurück und die Erfahrung war es auf jeden Fall wert. In der Länderwertung hatten diesmal Hoffi und Tobi die Nase vorn, mit jeweils 10 Länderpunkten. Aber ich denke nach Feinwertung (weniger Partien) gewinnt Tobi :-)

Chef in Gibraltar: die Berberaffen Natürlich stand in Gibraltar nicht nur Schach auf dem Programm, sondern auch Sightseeing. Gleich am zweiten Tag gingen die meisten von uns auf den Affenfelsen. Die kleinen Äffchen sehen ja ganz süß und friedlich aus, aber man sollte aufpassen, was man in der Tasche hat! Ich hatte einen kleinen Beutel mit, den mir ein Affe aus der Hand reißen wollte, aber nachdem er das nicht geschafft hatte, fing er an reinzubeißen, bis ein Loch drin war. Durch das Loch erwischte er allerdings nicht die Banane, sondern mein Portemonnaie, das er dann vor lauter Schreck wegwarf - zum Glück nicht den Berg hinunter. Als wir ein Stückchen weiter gegangen waren, fühlte sich Holly sicher und holte seine Banane raus. Keine Affen ... Was für ein Irrtum. Sofort wurde er angefallen, doch er konnte sich ein bisschen erfolgreicher wehren als ich.

Weiterhin auf dem Plan standen die Südspitze, von der man bei guten Wetterverhältnissen bis nach Afrika sehen kann, der botanische Garten und für einige ein Kinobesuch.
Einen Abend verbrachten wir mit Paul und Rene, die wir zum Pizza essen einluden. Aber die Pizza war etwas ganz Besonderes, denn Holly nutzte das "Pröhl'sche Geheimrezept", das in jedem Fall viele Kräuter beinhaltet. Auch Pizzameister Tobi veredelte den Teig mit seiner geheimen Knettechnik.

Pizza in Azul (1) Pizza in Azul (2)

Ein weiteres Highlight war auf jeden Fall die Abschlussveranstaltung im Caleta. Neben dem guten Essen konnten danach noch einige der Größen des Turniers bewundert und sogar auf Fotos eingefangen werden.

Josi, Turniersieger Hikaru Nakamura, Franzi Franzi, Vesselin Topalov, Josi, Ivan Cheparinov

Danach versammelten sich noch viele an der Bar zum Schach spielen. Wir zogen die meiste Zeit das Zugucken vor, bis ich dann doch beim Tandem mit Nils Grandelius gegen Erik Blomqvist und Rasmus Svane saß. Wir fanden es alle faszinierend wie Nächtliche Nachweihnachtsstimmung in Málaga Grandelius quasi parallel auf beiden Brettern spielen konnte und immer einen Zug schneller Matt gesetzt hatte als ich es geworden wäre ...
Nach einer relativ kurzen Nacht für alle machten wir uns auf den Weg nach Malaga, wo wir dann noch den Resttag und Abend bei schöner Beleuchtung genossen.

Alles in allem ein sehr lohnender Schachurlaub mit Wiederholungsbedarf. Mal schauen, wo es nächstes Jahr hingeht :-)

Josi

René und John Watson Nachsatz der Redaktion: Wie in den News schon erwähnt, gelang Josi eine WIM-Norm. Das sollte bei aller Bescheidenheit auch im Bericht nicht unerwähnt bleiben. Josi hat ihre Partien bei AEM besprochen.
Für mich auch noch einmal bemerkenswert die Dichte der bekannten Spieler (und Autoren), die sich auch allesamt sehr volksnah gaben. Im Bild John Watson, der mit Paul und René ein sehr angeregtes Gespräch über sein Französisch-Buch sowie die verwandten Werke von Berg und Negi hatte.

Hinter Glas Guten Morgen, Tobi Und er spielt doch: Holly im Teamblitz gegen Simen Agdestein

Zum Seitenanfang

 
Links