Der Stein als Quelle

2./3. Spieltag Oberliga Ost: Doppelrunde in Löberitz

Kölner Vorspiel: Coach, Master Lü Die erste Oberligadoppelrunde aller Zeiten in Löberitz begann ein klein wenig bereits eine Woche zuvor im allen Unkenrufen zum Trotze sonnendurchfluteten .. Magdeburg! Während Normi dort souverän Pokalstriche zog, bemühte Mikly bei seinem Ramada-Einstieg in Runde 3 in allen 3 Partien die unterirdischsten Niveaus und produzierte ein derartiges Fragezeichenfestival, dass der Selbstverwaltungsaufstellungskatapult sich spontan Airport-Smileys: Holly, Bekka, Brain und nachhaltig selbst aktivierte, zumal ja traditionell Reisenden aus Köln am Teufelssteine mitunter schon mal recht übel mitgespielt wird ... Da half auch vier Tage später der Coach im Rheinlande nicht mehr, als er gegen Master Lü die allerfeinsten exponierten Königsstellungen zelebrierte und Springeridealformationen aufs Brett gezaubert bekam.
Münzi-Daussche Grilleinladung Nichtsdestotrotz hieß es anderntags natürlich das Kerosin in die Triebwerke pumpen und Dana entgegenfliegen, wobei es dann auch noch die breitengrädlichen Differenzen zwischen Hauptstadt und westsächsischer Metropole zum Aufeinandertreffen nach so langer saisonaler Pause in vertraut dörflichem Ambiente zu überwinden galt. Für den südlichen Abschnitt übernahmen die sonnigen Schätze Bekka & Brain das Transportwesen und so durften sich Holly & Mikly nach dem herzlichen Empfang dank intensiver Kommunikation an so allerlei Staunenswertem rund ums Autofahren delektieren wie z.B. dem neuartigen Außenspiegelabstandsindikator oder unerwartet zahlreichen U-Turn-Varianten.
Freitagsblitz mit den Mammuts Derweil scharrte Riker im Dorfe bereits mit den Hufen, hatte er den erneuten Westausflug des Coach doch genutzt um den Sangerhäuser Nachwuchs zum Verblitzen zu entführen. Ob unter Einsatz einer Flöte ist indes nicht überliefert, doch ganz sicher unter tätiger Mithilfe seines Komplizen Münzi und der Dausschen Helfershelfer (Vorbildlicher Abbau, Danke!), die pheromonersetzend den Außengrill zur Geburtstagseinladungsglut brachten. Das diente gleichzeitig bestens zur Überbrückung des Wartens auf den Angerichtet zur ersten Löberitzer Doppelrunde nördlichen Abschnittstransfer, der uns schließlich Dana anlandete, die wiederum sich direkt über das erstbeste Steak hermachte und Holly auf die Teilnehmerliste überzeugte. Nach dem Austausch aller Blitze ward die Gesellschaft flugs verstreut u.a. auf Leipziger Partys oder zur geschäftsführenden Flatscreenbilderausistanbulundlettlandmiteisschau und derweil es am Morgen bei herrlicher Wintersonne manche zum Shopping nach Bitterfeld trieb, zogen andere den komatösen Ausschlaf bis zum Mittag vor, da sich in der Gaststätte "Zur Fuhnequelle am Teufelsstein" bereits Ronnys Einsatztruppen um die Gestaltung des Doppelrundenpremiereetablissements mühten.
Dana vs. Ex-Champion Lutz Espig Alles war angerichtet. Unsere Gäste aus Plauen, Gera und Halle mochten kommen. Und das taten sie - und alle gar wie wir in weitgehender Bestbesetzung! Die Könige aus Plauen (der holde Name des Ex-Bundesligisten wehte natürlich einigen Glanz in Dorfes Hütte, was nicht nur mit dem sportlichen Ruhm sondern auch mit deren vorzüglichen Homepage (Metachess!) zusammenhängt) schienen nach dem knappen Ausgang in Magdeburg kein Risiko mehr eingehen zu wollen. Jedenfalls versprach das eine ganze Reihe recht spannender Paarungen.
Holly vs. GM Gavrikov Doch der Auftakt geriet erstaunlich eintönig! Denn Riker litt ebenso geschwind und kompensationsfrei an einer fremdokkupierten c-Linie wie Simon seinem Gegner souverän den Ausgleichstreffer aufzwang, wonach wir in ungewohnter Kürze den erneuten Rückstand am anderen Ende der diesmal überlasteten Flügelzange hinnehmen mussten, da Holly nach simplem dc-Bauerntausch auf hoffnungslose Abwege geriet und so dem fiebrigen Meister Gavrikov entgegenkam. Diesem fielen die Züge offenbar leichter als die kleine Gabe eines Autogrammes, wodurch Die Achse Brain-Normi (vs. Gunter Sandner) er immerhin zu einem Novum und vorläufigen Unikat der Meistergäste in Löberitz mutierte. An seinem Nachbarbrett hatte es ein Urgestein des deutschen Schachs, der mehrfache nationale Meister GM Lutz Espig, mit der beherzten Kampfeslust unserer Dana zu tun, die wohl auch dank neuer Sehhilfe nie den Durchblick verlor und zusammen mit dem sicher auftrumpfenden Harald für den erneuten Ausgleich nebst Führung sorgte, derweil sich Normi wie üblich hadernd noch in den Remishafen geschoben hatte. 3,5:2,5 und spätestens jetzt flimmerte Spannung fühlbar durch alle Räumlichkeiten. Yogi in einem Damenendspiel mit Mehr- und Brain in einem Die Achse Harald, Simon, Yogi Turmendspiel mit Minusbauern mühten sich um den vollen Punkt aus beiden Partien, doch nachdem Yogis Gewinnversuch in das forcierte Remis abgewehrt war tickte die Uhr eine böse Ahnung gegen Brain, der zwar sehr wohl dem stundenlangen Druck auf seine Stellung pariert und trotz extremer Zeitnot das theoretische Remis aufs Brett bekam, doch nichts mehr gegen den blättchengravitationellen Exitus zu tun vermochte, was selbst seinen Gegner zu gewissem Mitleid rührte.
Das Schokodesaster 4:4! Und es war noch ein entscheidendes Quäntchen mehr drin! Nicht auszudenken z.B., wäre unser Schokodoping nicht dem Junior-Schiri zum Opfer gefallen, der sich zur allgemeinen Verblüffung selbst während der Zeitnot ausschließlich für die kleinen Kakaoprodukte interessierte! Doch den großen Wurf mal abgefangen und die Kirche im Dorf gelassen - der Friedensschluss geht insgesamt dann doch vollauf in Ordnung. Ein Unentschieden fuhr auch unser neuer Reisegefährte, die Reserve aus Halle, wo weiterhin Mini-Bruno auf Kurs bleibt und Thomas Puls seine gute Form bestätigt, sehr achtbar gegen unseren Vorjahresreisepartner Gera-Liebschwitz ein! Damit war ja eigentlich auch schon dem Wunsche unseres Ehrenmitglieds Conny Genüge getan, ihre ehemaligen Teamkollegen "gut zu behandeln", was wir natürlich vertrauensvoll in deren ureigenste Hände und Köpfe weitergeben durften.
Geruhsam-unmotivierter Abend Der abendliche Ausklang entwickelte sich trotz oder wegen, aber wahrscheinlich eigentlich völlig unabhängig von aller Zufriedenheit selten unmotiviert, wozu obendrein noch die leidigen Werbeunterbrechungen den letzten Gump aus Forrest trieben und einmal mehr einem Privatsender bis zur vorzeitigen Abschaltung das Prädikat "unsehbar" oktruierten, was wenigstens und immerhin zum ebenso vorzeitigen Federkontakt führte.
FCBs Team mit großem Kampf gegen Plauen Nach der direkten Antizipation von Danas Geheimrezept ungewohnt ausgeschlafen strömten nunmehr fast alle Klassen im Dorfe zusammen. Den Hallensern wäre beinahe noch der zweite Streich gelungen, denn nach sieben Remisschlüssen kämpfte FCB mit Gaul und vier Knappen gegen Springer, Läufer und zwei Bauern als Letzter seiner Garde gegen die übermächtig scheinenden Gegner und haderte finalemente mit der 50-Züge-Regel, da ihn der Stein im 49. erschlug und zur Punktequelle der Ostsachsen wurde. Zu jener Zeit hatten wir Gastgeber den Liebschwitzern bereits zweieinhalb Brettpunkte auf die Heimreise mitgegeben, überreicht durch unseren Vs. Liebschwitz bändervermessungsgeschädigten Schwarzkämpfer Yogi sowie halbe Dreingaben höchst unterschiedlicher Wahrwerdung von unserer homogenen Jugendabteilung Dana, Brain und Normi. Nach dem "Langweiler" des Vortages erlitt Holly einen Ähnlichen in diesmal umgekehrter Richtung, während Harald seinem Gegner immer mal wieder ein kleines Zuckerchen gab, bevor er die Schraube wieder fest auf die einhundert Prozent zog. Im Gleichklang der Flügelzange ließ sich auch Riker nicht lumpen und durfte gegen den Nachwuchs aus dem bekannten Hause Skibbe den ersten Saisonpunkt in einer abwechslungsreichen Partie einfahren. Bereits den zweiten und damit bereits die Vorsaison toppenden (!) Punkt erbeutete ein glänzend vorbereiteter Mikly, dem der weite Arm des Feustel nichts anzuhaben vermochte.
Teilerfolg des Reisepartners gegen Liebschwitz Daraufhin erklärte Harald: "Der Abstiegskampf für uns diese Saison beendet!" Als bald darauf noch die Kunde von den Erfolgen aller anderen Mannschaften eintraf, brach Gewissheit über ein sportlich rundum gelungenes Wochenende aus und fast fühlte man sich an die Szene aus "Excalibur" erinnert, als die Ritter sich unter Verkündung ihrer Siege aus allen Richtungen unter dem Firmament versammeln und die Idee von Camelot als ewige Festung des Strebens Bahn bricht. So also möge vielleicht der Teufelsstein fortan Quelle unserer Quadrate sein! ;-)

Mikly

Dana entdeckt Carcassonne PS (Riker): Bleibt noch die Frage zu klären, warum es vorerst keine kommentierte Dana-Partie gibt und was die Leipzig-Fraktion den lieben langen Abend so gemacht hat ...
Auch wenn in Frankreich gelegen, lässt sich Carcassonne offensichtlich auch auf englisch leicht erklären. Dana hatte den meisten Weitblick bei Wiesen, Städten und Straßen :-) Franzi wiederum kann für sich in Anspruch nehmen, an diesem Wochenende gleich zwei Oberliga-Teams beherbergt zu haben.

  SG 1871 Löberitz SK König Plauen 4:4
1 Pröhl, Holger GM Gavrikov, Viktor 0-1
2 WGM Reizniece, Dana GM Espig, Lutz 1-0
3 Schuster, Martin FM Kuraszkiewicz, Michael 0-1
4 Schütze, Norman FM Sandner, Gunter ½
5 FM Matthey, Harald FM Pfretzschner, Roland 1-0
6 Spreng, Simon Paul, Mathias 1-0
7 Bilawer, Andreas Hörr, Matthias ½
8 Schäfer, Reyk Zeleny, Tomas 0-1
  SV Liebschwitz SG 1871 Löberitz 2,5:5,5
1 Neidig, Stefan Pröhl, Holger 0-1
2 Zeidler, Andreas WGM Reizniece, Dana ½
3 Puschendorf, Steffen Schuster, Martin ½
4 Kastner, Peter Schütze, Norman ½
5 Biel, Maik FM Matthey, Harald 0-1
6 Gerhardt, Frank Bilawer, Andreas 1-0
7 Hermannsdörfer, Frank Klyszcz, Michael 0-1
8 Skibbe, Willi Schäfer, Reyk 0-1

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