1. Spieltag: VfB Leipzig - SG 1871 Löberitz 4,5:3,5

Aller Anfang ist schwer

(Kein) goldener Herbst in Leipzig Alljährlich im Herbst beginnt die neue Punktspielsaison. Die Frage war auch dieses Mal wie eingerostet sind wir nach mehrmonatiger Pause ohne eine Wettkampfpartie. Zur Einstimmung gab es am Samstag noch die Landesmannschaftsmeisterschaft im Blitzschach in Halle. Wir wollten es mit 2 Mannschaften versuchen, wobei die Mannschaften jeweils aus 3 Spielern bestanden, die am Sonntag in der ersten Mannschaft spielen sollten ergänzt durch die Rückkehrer Normi und Mikly.

Mit insgesamt 8 Mannschaften war die Besetzung quantitativ eher mäßig, aber die letzten Jahre war es wohl ähnlich. Da die Termine in den vorangegangenen Jahren nicht vor einem Punktspiel lagen, ist meine letzte Teilnahme auch schon ein paar Jahre her gewesen.
Neben uns zählten sowohl Halle als auch Sangerhausen zum Favoritenkreis. Es wurde doppelrundig gespielt. In der 2. Doppelrunde bekamen wir es mit Halle zu tun. Das erste Match gewannen wir etwas glücklich als JayJay gegen Simon beim Stand von 1,5 zu 1,5 einen hübschen Gewinn ausließ und stattdessen die Dame verlor. Der 2. Sieg gegen Halle war dann schon eine Art Vorentscheidung. Auch wenn nicht alles rund lief, Normi hatte zwischendrin eine kleine Schwächephase und ich am Ende, schafften wir es immer die für den Sieg notwendigen 2,5 Punkte zusammen zu bekommen. Simon spielte sehr stark und ärgerte sich sogar noch über den einen halben abgegebenen Punkt.
Mit 28-0 Mannschaftspunkten und den besten Ergebnissen an allen Brettern durften wir den Pokal in die Höhe recken. Nun erwartet uns bei der Deutschen Meisterschaft wieder Schwerstarbeit.

Danach ging es für den Großteil der ersten Mannschaft nach Leipzig. Da Reyk dieses Mal nicht spielen konnte, wurde ich zum Ersatz-ML bestimmt. Während Brain und ich zunächst noch Pauline am Bahnhof einsammelten und uns anschließend um Obst und Schokolade für den nächsten Tag kümmerten, vertrieben sich die anderen die Zeit mit Astro-TV. Vielleicht hätte ein Anruf schon Klarheit über das Ergebnis am Sonntag bringen können. Die Abendgestaltung bestand aus einem gemeinsamen Besuch eines Griechen mit anschließender individueller Vorbereitung, die allerdings durch die Leipziger Aufstellung am nächsten Tag größtenteils hinfällig wurde.

Während Konrad und ich bei strahlendem Sonnenschein den Weg zu Fuß zum Sportforum antraten, chauffierte Brain Pauline, Frido und den durch Krücken etwas eingeschränkten Christian zum Spiellokal. Nach kurzem Umweg zum gewohnten Gohlis-Spielsaal im 1. Stock kamen wir noch rechtzeitig im 3. Stock an, um pünktlich zu melden. Nachdem auch Harald und Simon pünktlich eintrafen, konnte das erste Punktspiel der Saison also starten.

Der Kampf stand eigentlich von Anfang an nie sonderlich gut für uns. Konrad hat eine unangenehme Stellung, in der Weiß langsam die schwarzen Bauernschwächen bearbeiten konnte. Auch Simons Stellung gefiel mir nicht besonders. Brain und ich bekamen schon nach wenigen Zügen ein Remisgebot, welches wir beide ablehnten. Brain musste außerdem noch einer 3maligen Stellungswiederholung ausweichen. Danach verpasste er einmal mit e5 die Stellung zu öffnen, wonach die Stellung wohl schon leicht besser gewesen wäre. Anstelle dessen verirrten sich die schwarzen Figuren am Damenflügel und letztendlich führte der weiße Königsflügelangriff souverän zum Sieg. Bei Harald wurde aus einer recht normal anmutenden Stellung eine sehr scharfe Position. Ohne den Spielverlauf bzw. die Analysen verfolgt zu haben, schien mir Weiß mit 3 Bauern plus Königsangriff für Haralds Mehrfigur jederzeit genug Kompensation zu haben. Konrad mit ein wenig Glück und Simon schafften jeweils noch ein Remis, so dass unsere Bilanz der Schwarzbretter mit 1 zu 3 nicht besonders positiv ausfiel. Nun mussten es also die Weißbretter richten.
Christian bekam in einer aus meiner Sicht schon leicht schlechteren Stellung ein Remisangebot, welches er nach kurzer Rücksprache auch akzeptierte. Bei Frido habe ich nicht so recht durchgeblickt. Vom Gefühl her war die schwarze Stellung ok. Frido konnte dann aber im unrochierten Sizilianer das Zentrum öffnen und einen siegbringenden Angriff starten. Warum er den einzügigen Damengewinn nicht wählte, konnte er aber nach der Partie nicht erklären. Zum Glück führten in der Stellung mehrere Wege zum Erfolg.
Pauline und ich fanden uns nach der ersten Zeitnotphase jeweils in einem Endspiel wieder. Wobei Pauline ein verlorenes Turmendspiel mit Minusbauer verwaltete, ich hingegen ein Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern auf dem Brett hatte. Letztendlich verlor Pauline nach zähem Kampf und ich konnte zum Abschluss in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln.
Bei Pauline war sicher mehr drin. Ich habe leider die Zeitnotphase verpasst. Die Stellung im Mittelspiel gefiel mir eigentlich ganz gut. Am Ende ging die knappe Niederlage aber sicher in Ordnung. Hoffen wir auf Besserung in der Doppelrunde im November.

Holly

  VfB Leipzig SG 1871 Löberitz 4,5:3,5
1 Heinrich, Thomas Pröhl, Holger 0-1
2 Geiling, Christian Schuster, Martin 1-0
3 Rohne, Lars Schindler, Christian ½
4 Müller, Giso FM Matthey, Harald 1-0
5 Mader, Jörg Mertens, Pauline 1-0
6 Krenz, Sarah Spreng, Simon ½
7 Jähn, Michael Mertens, Fridolin 0-1
8 Simon, Eric Reiß, Konrad ½

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