4. Spieltag: SG 1871 Löberitz - USV TU Dresden II 4:4

Unentschieden nach verlängerter Verlängerung

Auswertung open air: Christian und Frido Die 4. Runde stand auf dem Programm. Zu Gast hatten wir die junge und starke Mannschaft aus Dresden. Wir mussten dieses Mal auf Dana, Anita und Simon verzichten, dafür rückten Harald, Schindli und ich ins Team, wobei ich mein Debüt für unsere erste geben durfte. Dabei fiel mir gleich die Ehre des Reporters zu. Wie der Titel verrät, gingen einige Partien weit über die 1. Zeitkontrolle hinaus, einige sogar noch sehr viel weiter ...

Doch der Reihe nach:
Holly musste sich mit dem frischgebackenen U16-Weltmeister Roven Vogel auseinandersetzen. Auch von dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg! Holly spielte die Eröffnung(Philidor! War das etwa vorbereitet?;-)) etwas passiv, hatte wenig Raum und sah sich unangenehmem Druck ausgesetzt. Weiß verstärkte seine Stellung immer weiter und kassierte entscheidend Material.

Ausgleich durch Nico gegen Silvio Nico konnte ausgleichen. In einem Vierspringerspiel brachte er mit c4 einen etwas unorthodoxen Zug, der sich jedoch als trickreich erwies. Als er die schwarzfeldrige Blockade im Zentrum brach und zudem auf der halboffenen f-Linie vertrippelte, stand er bereits deutlich besser. Am Ende verlor Schwarz die Dame gegen Turm+Springer und gab wenig später auf. (Anm. der Redaktion: Analogie zu Carlsen - Aronian am selben Tag)

Anschließend konnte ich auf 2:1 stellen. Auf dem Brett war wie erwartet Pirc, jedoch brachte mich mein Gegner recht zügig aus der Vorbereitung. Ich spielte ungenau weiter, so dass Schwarz eigentlich bequemen Ausgleich hatte. Er forcierte die Dinge aber zu früh, so dass ich nach einem Generalabtausch einen Bauern verspeisen konnte. Auch das wäre eigentlich nicht genug zum Sieg gewesen, in Zeitnot verlor mein Gegner aber die Nerven und stellte einen ganzen Klotz ein.

Harald mit schwerem Stand gegen Guntram Ledfuß Wenig später trennte sich Frido nach vielen Abenteuern remis. Bereits in der Eröffnung, einem Tarrasch-Franzosen, opferte er einen Landwirt und erhoffte sich dafür Initiative. Diese verflog aber recht bald und er sah seinen Bauern nicht wieder. Im Gegenteil, 2 weitere gingen über Bord und seine Stellung gleich mit. Durch trickreiches Spiel und gegnerische Zeitnot gelang es ihm aber ein Dauerschach zu forcieren, Holly meinte, am Ende wäre sogar mehr für Frido drin gewesen.

Harald eröffnete mit einem Abtausch-Königsinder. Anfangs wollte mir seine Stellung nicht gefallen, er holte jedoch wieder gut an Boden auf und stand ganz angenehm. Nach einigen Verwicklungen stand ein Turmendspiel auf dem Brett, mit jeweils 4 Bauern. Allerdings war Haralds König auf der Grundreihe gefangen, während sich sein Gegenüber frei nach vorne bewegen und sogar Mattdrohungen aufstellen konnte. Dadurch gingen Harald 2 Bauern flöten, das war zu viel. Leider sind Turmendspiele doch nicht immer remis.

Zwei Christians auf den Einwechselpositionen Schindlis Gegner wählte ein kreatives Konzept gegen Grünfeld mit frühem h4. Ich habe zu keinem Zeitpunkt verstanden, was in der Partie so vor sich ging, hatte aber immer das Gefühl, dass Weiß besser stand. Es wurde ein Endspiel erreicht, wo Christian zwar das Läuferpaar hatte, die Bauern waren aber alle an einem Flügel und die schwarzen waren anfälliger. Wir meinten dennoch, dass es wohl remis sei. So kam es dann auch, leider habe ich das Ende verpasst.

Brain war wohl gefühlte 30 Züge in der Theorie. Logisch, Caro-Kann kennt er einfach. Als ich dachte "ok, jetzt müssen beide eigenständig denken" war bereits ein Doppelturmendspiel entstanden. Schwarz hatte einen entfernten Freibauern und knetete die Stellung dementsprechend lang. Brain hielt die Stellung aber souverän zum Remis zusammen.

Die Vorderachse mit weltmeisterlicher Gegenwehr am Spitzenbrett Stefan und sein Gegner kämpften bis zum Umfallen. Früh wurden die Damen und viel weiteres Material getauscht, dann wurde um kleinste Vorteile gefeilscht. Stefan erarbeitete sich nach und nach eine optisch sehr gute Stellung, ob es mal gewonnen war, vermag ich nicht zu beurteilen. Das Turm+Springer+Bauern Endspiel war in jedem Fall sehr komplex. Als ich aufbrach, lief die Partie noch, es zog sich wohl über 7 Stunden hin. Am Ende stand auch hier das Remis. Danke an Stefan für deinen Kampfeswillen, auch wenn er nicht mit einem Sieg belohnt wurde!

Dadurch war das 4:4 besiegelt, mit dem wir - denke ich - gut leben können. Es ist auch ein gerechtes Resultat, beide Mannschaften waren auf Augenhöhe und ließen sicherlich irgendwo ein paar Chancen aus. Als nächstes geht's für uns nach Plauen.

Christian B.

  SG 1871 Löberitz USV TU Dresden II 4:4
1 Pröhl, Holger Vogel, Roven 0-1
2 Schuster, Martin FM Möhn, Hans ½
3 Mertens, Fridolin Gungl, Theo ½
4 Niegsch, Nicolas Baier, Silvio 1-0
5 Kalkhof, Stefan Glinzer, Christoph ½
6 FM Matthey, Harald Ledfuß, Guntram 0-1
7 Schindler, Christian Salzmann, Peter ½
8 Böhm, Christian Ader, Gunter 1-0

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