9. Spieltag: ASP Hoyerswerda - SG 1871 Löberitz 2,5:5,5

Drei Reihen Abstand ...

Dr. Sleep ... War nicht die einzige lehrreiche Weisheit, die man aus diesem Mannschaftskampf mitnehmen konnte. Zusätzlich gab es fantastische Antworten auf Quizoid-Fragen, epische Tichu-Duelle und allerlei höchst interessante Analysen zu bestaunen.

Doch zunächst zum Wesentlichen, dem Wettkampf gegen HoyWoy:
Ich sah mich Alex Grohmann gegenüber und holte - mal wieder - aus der Eröffnung nix heraus. Meine einzige Idee war es einmal kräftig Buh zu sagen. Dies veranlasste ihn zu einem Remisgebot, was ich recht dankend annahm, da ich nicht wirklich einen Plan hatte.

Löberitz vs. Hoywoy Elina glich in einem Katalanen schnell aus und konnte optisch sogar die Führung übernehmen. Irgendwann verflachte es aber und es entstand ein total ausgeglichenes Endspiel, was nicht lange geübt wurde. Solides Remis!

Zu diesem Zeitpunkt durfte man etwas besorgt sein, 2 Bretter standen mindestens unbequem und auf den anderen war nix Konkretes für uns zu erkennen.
Als nächster rauchte Sebi die Friedenspfeife. Er wählte im Caro-Kann nicht die anspruchsvollste Variante, dadurch glich Schwarz recht zügig aus und es wurde viel Material abgeholzt. Das Turmendspiel wirkte aufgrund der schickeren Bauernstruktur besser für Schwarz, Sebi hielt den Laden aber souverän zusammen.

Dana mit dem Führungstor Dana schoss dann das Führungstor. Schwarz agierte im Englisch etwas unglücklich und stellte die Figuren auf wackelige Felder. Mit einer netten Zugfolge gelang es Dana einen gestrandeten Läufer einzusammeln, was Schwarz zur Kapitulation veranlasste.

Dann folgte der entscheidende Turnaround, als Norman und Nico praktisch im selben Moment ihre schlechteren Stellungen drehten.
Normi sammelte in der Eröffnung einen Gambitbauern ein und war nicht bereit, diesen wieder herauszurücken. Dies hatte zur Folge, dass seine Figuren alle zum Damenflügel beordert wurden, während Weiß seine Streitmacht am Königsflügel (wo sich Normis König befand) versammelte. Ein Figurenopfer und Mattangriff später war Normi gezwungen, die Dame gegen Turm und Läufer zu opfern. Die resultierende Stellung war unklar, es wirkte aufgrund der fortwährenden weißen Attacke aber mindestens ungemütlich. In Zeitnot gab Weiß die Dame zurück und Normi behielt 2 Extrabauern, die 3 Reihen Abstand hatten. Er meinte, dass dadurch das Endspiel mit ungleichen Läufern gewonnen sein müsste. Den endgültigen Beweis blieb er aufgrund von Schindlis genialer Gegenwehr in der Analyse aber schuldig. Am Brett musste er ihn aber auch nicht bringen, da Weiß sich nicht optimal verteidigte.

Benoni rulez! Nico zelebrierte einen Benoni und stand nach der Eröffnung gelinde gesagt anrüchig. Weiß hatte einen hübschen Freibauern auf d5 und die Figuren standen alle optimal. Schwarzes Gegenspiel war (noch) nicht zu sehen. Man sollte dieses aber (und vor allem in Kombination mit Nico) nie unterschätzen - ein ausgeschlagenes Bauernopfer genügte und die weißen Figuren versammelten sich hilflos auf der eigenen Grundreihe.
Wenig später war es dann auch vorbei und unser Trickser hatte wieder zugestochen.

Drei Reihen auseinander ... Auch Frido wurde mit Caro-Kann konfrontiert und nahm ebenfalls einen halb geopferten Bauern mit. Anscheinend hatte er bei Norman abgeschaut, denn auch er wollte ihn nicht wieder hergeben. Die gegnerische Kompensation war in Form des Läuferpaares und Druck am Damenflügel auch hier vorhanden. Mittels eines taktischen Tricks konnte Frido die Stellung aber massiv vereinfachen und nahm das Remis aus der Position der Stärke mit.

Als letztes gab Schindli sein optisch minimal besseres Endspiel Remis. Mit dem Abtauschfranzosen wurde sehr anspruchslos eröffnet und Schindli hatte auch keine Probleme auszugleichen. Er stand immer etwas angenehmer, aus dieser Struktur etwas herauszuholen ist aber nicht so einfach. Es verschwanden immer mehr Figuren vom Brett, das Remis war folgerichtig.

Auf Wiedersehen in Mößlitz! Somit stand ein etwas zu hoher 5,5:2,5-Sieg zu Buche. Dadurch kommen wir unserem Ziel wieder etwas näher, entschieden ist aber noch nichts. Wenn wir so weitermachen, sollte der Aufstieg aber drin sein!

Christian B.

  ASP Hoyerswerda SG 1871 Löberitz 2,5:5,5
1 Bures, Jaroslav Pallas, Sebastian ½
2 Orsag, Milan Niegsch, Nicolas 0-1
3 Spivak, Ilya Reizniece-Ozola, Dana 0-1
4 Jahnel, Günther Schütze, Norman 0-1
5 Kesik, Klaus-Dieter Mertens, Fridolin ½
6 Böhm, Robert Otikova, Elina ½
7 Grohmann, Alexander Böhm, Christian ½
8 Heyme, Sibylle Schindler, Christian ½

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