SC Erlangen - SG 1871 Löberitz 3,5:4,5

So cloooooooooooose

Schnitzel-Wunden-Lecken in Schwarzenberg Nachdem jeder seine Wunden vom Samstag (sei es mit Bier, Wein und Kartenspiel, einem extra großen Schnitzel oder durch frühe Nachtruhe) geleckt hatte, ging es im letzten Match der Saison gegen die junge Truppe aus Erlangen, die sich im Abstiegskampf am Samstag mit einem Sieg gegen Aue zurückgemeldet hatte und immer noch jeden Punkt brauchte.
Bevor wir zu den einzelnen Brettern kommen, nochmal vielen Dank an Reyk und Frido, die eine lange Nachtfahrt auf sich nahmen, um dabei zu sein! Sowie natürlich an Annette für die Vor-Ort-Betreuung der Kinder!

Sebis Analyse mit Eduard Miller Sebi an 1 hatte eine interessante Caro-Kann-Struktur auf dem Brett. Nach und nach eroberte er sich Raum und konnte auch einen Bauern einkassieren. Dies erlaubte aber schwarzes Gegenspiel und der weiße König begann sich zunehmend unwohl zu fühlen. Nach einem Qualitätsopfer fielen drei schwarze Figuren über Sebis König her und die weißen Türme konnten von ihren Ausgangsfeldern dem Gemetzel nur noch traurig zusehen.

Bei Normi passierte nicht allzu viel, auch wenn die Eröffnung Spannung versprach. Nach und nach tauschten sich immer mehr Figuren und die symmetrische Bauernstruktur ließ am Ergebnis keinen Zweifel mehr aufkommen. Solides Remis!

ML Frido schon wieder bei der Arbeit Schindli kam mit einem Isolani auf d4 aus der Eröffnung, den sein Gegner im weiteren Verlauf konsequent in die Mangel nahm. Irgendwann ging der auch über Bord, jedoch blieben dabei auch ungleichfarbene Läufer übrig. Leider blieben auch Dame und Turm mit auf dem Brett, die ein weiteres Ziel im weißen Lager erspähten, einen Bauern auf f2. Den zu verteidigen war nicht ohne weitere Zugeständnisse möglich, es mündete in einem unhaltbaren Endspiel mit drei Minusbauern.

Frido spielte die Eröffnung fix und gut. Positionell stand er zügig besser und musste nur Acht geben, dass seinem leicht vulnerablen König kein Unheil widerfuhr. Das gelang souverän und einige Bauern wurden währenddessen auch erbeutet und Figuren getauscht. Im Endspiel gab es dann keine Probleme mehr. Sicherer Sieg! Vielleicht ist wenig(er) Schlaf manchmal doch förderlich?

Böhmis umlagerte Analyse mit Florian Ott Bei Elina, die erfreulicherweise ihren Saisoneinstand geben konnte, verstand ich lange Zeit überhaupt nix (aber das muss ja nichts heißen). Gefühlt übte Schwarz im Mittelspiel Druck gegen ihren König aus, während Weiß Chancen am Damenflügel hatte. In der Zeitnotphase und in weiterhin sehr komplexer Stellung eroberte Elina durch eine nette Zugfolge eine Qualle und blockte danach das schwarze Gegenspiel sauber ab. Starke Vorstellung!

Meine Wenigkeit bekam einen Königsinder serviert, der wenig später in Benoni-ähnliche Fahrwasser driftete. Ausgangs der Eröffnung tauschten sich die Damen und ich durfte ein Endspiel mit Läuferpaar aber einer chronischen Bauernschwäche verwalten. Im weiteren Verlauf opferte mein Gegner einen Bauern und erhoffte sich durch seine aktiven Türme Gegenspiel. Dies gestattete ich ihm unfreiwillig, da ich einen simplen Zug übersah. Auch das war an sich nur halb so wild: Nach dem 40. war die Stellung ziemlich klar für mich gewonnen. Direkt danach lief ich aber in ein Dauerschach ...

Joey analysiert mit Stefan Liepold Delroy's Eskapaden Joey durfte gegen Grünfeld antreten und war (zumindest nach meinem Wissensstand) lange in der Theorie. Er hielt sein Zentrum intakt und drang mit einem Turm auf die 7. Reihe ein. Der typische Grünfeld-Delroy entpuppte sich zunehmend als Stärke und hielt Schwarz auf den letzten beiden Reihen fest. Wenig später entstand ein reines Turmendspiel, wo Joeys Figuren (vor allem der König) deutlich aktiver als ihre Gegenüber waren. Der bereits erwähnte Freibauer besorgte den Rest.

Reyk war der zweite der um einen längeren Nachtschlaf gebracht wurde, ihm machte es aber genauso wenig aus. In der Eröffnung schob sich einiges zu und beide Seiten etablierten einen Springervorposten auf d5 bzw. d4. An einer Stelle hätte Weiß wohl einige Probleme stellen können. Nachdem er diese Chance verpasst hatte, begann es sich in ein ausgeglichenes Endspiel aufzulösen.

Somit steht unter dem Strich ein 4,5:3,5 Erfolg. Für die Erlanger hatte dies den Abstieg zur Folge, während sich für uns nichts mehr änderte. Im Aufstiegskampf lagen Erfurt und Deggendorf sowohl nach Mannschafts- als auch nach Brettpunkten gleichauf. Letztendlich entschied die Berliner Wertung (!) zugunsten der Thüringer.

Stamm-(Eis)Café Uns tut es natürlich gut, die Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. Bei einem abschließenden Besuch im bereits angestammten Eiscafé wurden ersten Pläne für anstehende Events geschmiedet. Die Saison hat insgesamt viel Spaß gemacht, Einsatz und Teamgeist waren wie immer hervorragend. Niemand war sich zu schade, weite Wege auf sich zu nehmen, um die Mannschaft - auf welche Weise auch immer - zu unterstützen.

Ein Dank noch an die Ausrichter aus Aue für hervorragende Spielbedingungen und Verpflegung!
Bis nächste Saison dann!

Christian B.

  SC Erlangen SG 1871 Löberitz 3,5:4,5
1 FM Miller, Eduard Pallas, Sebastian 1-0
2 WGM Klek, Hanna Marie Schütze, Norman ½
3 IM Mijovic, Stefan Schindler, Christian 1-0
4 FM Schulz, Lukas Mertens, Fridolin 0-1
5 Hilverda, Alexander WFM Otikov, Elina 0-1
6 FM Ott, Florian Böhm, Christian ½
7 Liepold, Stefan Deutsch, Joey 0-1
8 Willim, Michael Schäfer, Reyk ½

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