3. Runde SG 1871 Löberitz - SG Leipzig 5,5:2,5

Am ersten Novemberwochenende begegneten sich die Mannschaften aus Magdeburg, Löberitz, Leipzig und Dresden im Kampf um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
Am Samstag trafen wir auf die Schachgemeinschaft Leipzig und mit unserer lettischen Verstärkung (Danke für Euren Einsatz!) sollten wir gute Karten haben.

Robert bekam ein durch Keymer populär gemachtes System im Reti aufs Brett. Er kam gut aus der Eröffnung heraus, bis es schließlich bei beiderseitiger Zeitnot im Mittelspiel etwas unübersichtlich wurde. Als sich der Rauch verzogen hatte und die 40-Züge-Marke geschafft war, blieb Robert mit Materialvorteil und dem sichereren König zurück, sodass sein Gegner bald aufgeben musste.

Dana befasste sich mit Englisch und es sollte eine taktische Partie werden. Während Schwarz bereits früh rochierte, behielt Dana den König in der Mitte und zauberte mit ihren Figuren. Am Ende verblasste der weiße Vorteil leider etwas und beide Seiten einigten sich auf Remis.

Bei Laura wurde Damengambit diskutiert. Nach etwas Manövrieren konnte Weiß die schwarze Blockade auf e4 auflösen und selbst das Zentrum öffnen, wodurch ein d-Freibauer entstand. Dieser war wohl mehr Stärke als Schwäche und Laura musste einen kritischen Moment überstehen. Weiß ging allerdings an der Gelegenheit vorbei und gab später eine Figur, um seinen Freibauern weiter nach vorne zu bringen. Schwarz erhielt dafür allerdings Gegenspiel in Form von Dauerschach, weswegen auch diese Partie remis endete.

Bei ihrem Berichterstatter sollte es um die MacCutcheon-Variante gehen. Ich bot früh ein Bauernopfer an, welches mein Gegner verschmähte. Dadurch wurde sein Springer allerdings bis nach h7 zurückgedrängt und die Stellung spielte sich anschließend von selbst. Schwarz gab noch eine Qualität, um etwas Gegenspiel zu erhalten, aber nachdem viele Figuren das Brett verlassen hatten, stellte das Endspiel keine Probleme mehr dar.

Jann ging bereits früh in der Eröffnung auf Bauernjagd. In einer sehr scharfen Variante wählte Weiß womöglich nicht die beste Fortsetzung, hatte aber eine unangenehme Idee auf die schwarze Hauptantwort. Leider wurde nach ein paar Ungenauigkeiten Janns Entwicklungsrückstand von seinem Gegner taktisch bestraft. Mit materiellem Nachteil musste Jann später die Waffen strecken.

Bei Normi sah es von Anfang an im Philidor gut aus. Er schnürte unseren Ex-Teamkollegen Stefan immer weiter ein und ließ kaum Gegenspiel zu. Im Versuch, den weißen Angriff einzudämmen, gab Schwarz eine Qualität, aber das konnte auch nur das Unvermeidliche hinauszögern. Am Ende ein souveräner Sieg von Normi.

Holly ging mal wieder unorthodox vor und spielte Polnisch. Bei heterogenen Rochaden sah es nach gegenseitigen Angriffen aus. Als Weiß allerdings ein Opfer auf b4 plante, wurde der schwarze König wieder zum Königsflügel zurückbeordert und aus der Gefahrenzone befördert. In unklarer Lage wurde dann die Friedenspfeife geraucht.

Böhmi setzte sich mit Russisch auseinander. Nach einer neuen Idee von Firouzja gab Schwarz einen Bauern, den Böhmi seinerseits wieder zurückgab, um Hoffi weiter unter Druck zu setzen. Dadurch gewann er eine Qualität und durfte sich mit einem technisch anspruchsvollen Endspiel Dame/Turm gegen Dame/Läufer + Freibauer beschäftigen. Im richtigen Moment gab er die Qualität zurück und entschied das nun entstandene Damenendspiel mit Mehrbauer für sich.

Mit großer Freude über unseren 5,5-2,5-Sieg trafen wir uns beim Italiener zu leckerem Essen und netten Gesprächen. Mit einem optimistischen Blick auf die Begegnung gegen Grün-Weiß-Dresden am Sonntag klang der Abend aus.

Sebi

	SG 1871 Löberitz	SG Leipzig	5,5:2,5
1	FM Stein, Robert	IM Dac-Vuong Nguyen, Alex	1-0
2	WGM Reizniece-Ozola, Dana	FM Natsidis, Christoph	½
3	WGM Rogule, Laura	Urban, Lars	½
4	Pallas, Sebastian	FM Schiffer, Stefan	1-0
5	CM Tiarks, Jann-Christian	FM Rösemann, Rainer	0-1
6	Schütze, Norman	Kalkhof, Stefan	1-0
7	Pröhl, Holger	FM Rausch, Stephan	½
8	Böhm, Christian	FM Hoffmann, Hendrik	1-0