9. Spieltag: USC Magdeburg - SG 1871 Löberitz II 4,5:3,5

Verpatzter Saisonabschluss

Trip(p)el Max bei Köthen vs. USC Nach der unglücklichen Niederlage vom Vortag gegen Gräfenhainichen und dem damit verpassten vorzeitigen Klassenerhalt galt es für uns die Saison versöhnlich abzuschließen und den Ligaverbleib aus eigener Kraft zu schaffen. Nach einer kurzen Nacht mussten wir ungewohnt früh um 9 Uhr an die Bretter.
Frido bekam einen Rubinstein-Franzosen auf's Brett, wo früh viel abgeholzt wurde. Das entstandene Endspiel behandelte er sehr gut und hätte mit einem Turmmanöver Schwarz wohl vor schwere, wenn nicht unlösbare Probleme stellen können. Leicht zu sehen war das aber nicht und so verflachte es schließlich ins Remis.

Elina wurde mit einem Königsindischen Angriff konfrontiert und stellte sich stocksolide auf. Nach einer größeren Tauschaktion gelang es ihr einen Bauern einzuheimsen, das Dame+Läufer Endspiel hatte aber remislichen Charakter. Nachdem die weiße Dame ins gegnerische Lager einbrechen konnte, hätte Weiß sogar auf Sieg spielen können, er scheute aber das Risiko und gab Dauerschach.
Ich bekam überhaupt keinen Fuß in die Partie. Mit Weiß nach 14 Zügen total auf Abriss zu stehen – das muss man erst mal schaffen. Unwillig so früh das Handtuch zu werfen, schleppte ich das Elend noch etwas weiter, am Ergebnis änderte das aber nichts mehr.

Reyk eröffnete mal wieder mit Caro-Kann und konnte fix ausgleichen. Weiß geriet schnell in Zeitnot, es war aber nicht leicht Fortschritte auf dem Brett zu machen. Jedoch war Fortuna Reyk an diesem Tag hold, noch vor dem 40. standen auf der weißen Uhr nur noch Nullen.
Joey einigte sich schnell auf Remis, nach seinen Aussagen stand er wohl leicht schlechter. Da nimmt man ein friedliches Gebot gerne an. Münzi spielte Grünfeld und wurde früh mit h4 angegangen. In der Eröffnung ging ein Bauer über Bord, leider ohne viel Kompensation. Im Mittelspiel ging noch eine Qualle abhanden und der letzte Trick wurde vom Gegner auch noch umschifft.

Johanna musste ebenfalls früh ins Endspiel, ihr gelang es aber mit Turm+Läufer in die gegnerische Stellung einzubrechen und dort Material abzuholen. Umsichtig verstärkte sie ihre Stellung immer weiter und stand nach der Zeitkontrolle klar auf Gewinn. Das Ende der Partie war allerdings kurios: Da alle sonstigen Partien im Wettkampf bereits beendet waren und keiner der beiden gerade am Brett war, wurde die Uhr einfach abgeräumt! Nach einigen Unklarheiten mit Hin & Her und kurz bevor der Schiri die Uhr beinahe neu eingestellt hatte, gab Johannas Gegner auf. Im Schach passieren doch immer wieder interessante Dinge ...
Chevalier wurde mit Morra befragt und fiel leider auf einen Standardtrick herein. Die resultierende Stellung war eine Ruine und das ließ sich sein Gegner trotz harten Widerstands auch nicht mehr nehmen.

Somit stand erneut eine Niederlage zu Buche. Der Ligaerhalt gelang nur mit der Schützenhilfe von AEM gegen Gräfenhainichen und wir rutschten noch auf Platz 8 ab. Aufgrund der Tabellensituation vor den Schlussrunden ist das bitter, es zeigt aber einmal mehr, wie kompakt diese Liga ist. So gelang beispielsweise den abstiegsbedrohten Reideburgern ein Sieg gegen den Aufsteiger aus Magdeburg und der Durchmarsch bis Platz 3.

Einzelkritik

Aufgrund der sehr starken Liga ging es für uns hauptsächlich um den Klassenerhalt. Dass dieser, trotz eines starken Zwischenspurtes noch ernsthaft in Gefahr geriet, war sicher überraschend, auch wenn er schlussendlich gelang. Mein persönliches Ziel Platz 3 wurde am Ende leider klar verpasst, da uns zum Schluss etwas die Luft ausging.

Brett 1: Frido spielte eine tolle Saison, 5,5/7 muss man da vorne erst mal holen. Beeindruckend vor allem seine Vorbereitung und sein taktisches Auge. Jugendtraining scheint sich bezahlt zu machen. Auf jeden Fall ein würdiges Spitzenbrett!

Brett 2: Stefan agierte bei uns grundsolide und trumpfte vor allem in der Ersten auf. Er war sich aber nicht zu schade, bei uns zu spielen und weite Wege auf sich zu nehmen. Danke für den Einsatz!

Brett 3: Elina ebenfalls mit einer guten Saison. 50% sind völlig in Ordnung, die Gegnerschaft an 2 und 3 ist nicht von Pappe. Mit etwas Glück wäre vielleicht mehr drin gewesen, das soll aber die Leistung nicht schmälern.

Brett 4: Ich spielte erneut eine katastrophale Saison. Nicht einmal kam ich auch nur in die Nähe eines Sieges. Für niedrigere Aufgaben berufen.

Brett 5: Ohne Reyk würden wir als Mannschaft schlicht nicht funktionieren. Unersetzlich als Co-Kapitän, Organisator und Autofahrer. Vielen Dank dafür! Am Brett wie üblich eine Bank, 6/9 sind sehr überzeugend.

Brett 6: Joey erneut mit beeindruckender Saison ohne Niederlage. Wenn die Eröffnung geschafft war, wurden die Gegner mit scheinbarer Leichtigkeit überspielt. Starke Vorstellung- weiter so!

Brett 7: Auf Münzis Brett ist immer was los, gute Unterhaltung ist da garantiert. Leider stimmten diese Saison die Ergebnisse nicht ganz, vorbildlich aber sein Einsatz. Sogar private Termine wurden für Schach verschoben, großes Dankeschön!

Brett 8: Johanna konnte ihre gute letzte Spielzeit bestätigen und liegt erneut klar im DWZ-Plus. Außer während ihres China/Auslandsaufenthaltes hat Johanna durchgespielt, auch hier großes Dankeschön!

Ersatzbretter: Zunächst großes Lob für Chevalier. Immer bereit auszuhelfen und weite Strecken zu fahren, das ist nicht selbstverständlich. Weiterhin ein Dank an Thomas, Mikly, Andris und Rebekka. Ihr wart zur Stelle, als wir euch gebraucht haben.
Trotz allem war es eine schöne Saison, zu der jeder seinen Teil beigetragen hat.

Christian B.

  USC Magdeburg SG 1871 Löberitz II 4,5:3,5
1 Geue, Niklas Mertens, Fridolin ½
2 Tobiska, Jens Otikova, Elina ½
3 Anders, Alexey Böhm, Christian 1-0
4 Timoschenko, Enrico Schäfer, Reyk 0-1
5 Bundrock, Thomas Deutsch, Joey ½
6 Reichert, Thomas Münzberg, Stephan 1-0
7 Weber, Henry Bethge, Johanna 0-1
8 Trippel, Max Richter, Thomas 1-0

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